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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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in ihre Piroguen zu begeben. Da wagten sie es, mich mit stolzen, herausfordernden Blicken zu messen, als wollten sie abwarten, ob ich meinen Befehl auch durchzuführen im Stande wäre. Ich begnügte mich, die sonst sorgfältig geschlossene Waffenkammer zu öffnen und in allem Ernste mit einer Hand nach den Gewehren, mit der anderen nach den Piroguen zu weisen; der unerwartete Anblick von zwanzig glänzenden Flinten, deren Wirkung sie kannten, machte ihnen schnelle Beine und befreite uns von ihrer bedrückenden Anwesenheit.«
    Bevor wir diese Inselgruppe traurigen Andenkens verlassen, mögen einige, dem Berichte d’Urville’s entnommene Details hier Platz finden.
    Die Vanikoro-, Mallicolo-oder La Pérouse-Gruppe, wie Dillon sie nennt, besteht aus den beiden Inseln Recherche und Teval. Die erstere mißt im Umfange nicht weniger als dreißig, die zweite dagegen nur neun Meilen. Beide sind hoch, fast bis zum Meeresstrande mit undurchdringlichen Wäldern bedeckt und von einem sechsunddreißig Meilen langen Riffgürtel umschlossen, durch den nur an seltenen Stellen enge Fahrstraßen nach dem Lande führen. Die Einwohnerzahl wird zwölf-bis fünfzehnhundert Köpfe nicht übersteigen; es haust hier eine träge, widerliche, geistesbeschränkte, wilde, doch feige und beutegierige Race. La Pérouse konnte es nicht unglücklicher treffen, als inmitten einer solchen Bevölkerung zu stranden, während er auf jeder anderen Insel Polynesiens gewiß wohlwollender aufgenommen worden wäre.
    Die Frauen hier sind von Natur häßlich; die schweren Arbeiten aber, die sie verrichten, und die herrschenden Lebensgewohnheiten lassen sie nur noch widerwärtiger erscheinen. Die Männer sind etwas weniger häßlich, doch klein, hager und zuweilen mit Geschwüren und Lepraknollen bedeckt. Als Waffen führen sie Bogen und Pfeile. Nach Aussage der Eingebornen verursachen die letzteren, welche aus Bambusstäben hergestellt und mit sehr seiner, mit zähem Harze befestigter Knochenspitze versehen werden, leicht tödtliche Wunden. Sie halten auch große Stücke darauf, und die Reisenden konnten sich nur mit Mühe einzelne Probestücke dieser Waffen erhandeln.
    Am 17. März befand sich die »Astrolabe« endlich außerhalb der schrecklichen Risse, welche einen Kranz um Vanikoro bilden. Der Commandant derselben beabsichtigte nun, die Inseln Taumako, Kennedy, Nitendi und die Salomons-Inseln aufzusuchen, wo er noch Spuren der Ueberlebenden von den Schiffbrüchigen der »Boussole« und der alten »Astrolabe« zu finden hoffte. Der traurige Zustand seiner durch Fieberanfälle entkräfteten Mannschaft, die Erkrankung der meisten Officiere und der Mangel eines sicheren Ankerplatzes in diesem Theile Oceaniens bestimmten ihn aber, sich nach Guaham zu begeben, wo es seiner Meinung nach möglich wäre, einmal zu rasten.
    Er wich damit von seinen Instructionen, welche ihm die Untersuchung der Torres-Straße zur Pflicht machten, allerdings sehr stark ab; da ihm aber vierzig, jetzt bettlägerige Matrosen abgingen, wäre es eine Thorheit gewesen, jene gefährliche Untersuchung mit mangelhaften Kräften zu wagen.
    Am 26. April wurde nun der Hogolez-Archipel angelaufen, wo d’Urville die noch von Duperrey’s Untersuchung her übrig gebliebenen Lücken ausfüllte, und erst am 2. Mai kamen die Gestade von Guaham in Sicht. Als Ankerplatz ward Umata erkoren, wo man leichten Zugang zu Wasser und ein gemäßigteres Klima als in Agagna fand. Als die Expedition aber am 29. Mai wieder unter Segel ging, waren noch keineswegs alle Kranke wieder genesen, was d’Urville Diätfehlern der Matrosen, die unmöglich zu einer angepaßten Lebensweise zu bestimmen waren, zuschreibt.

Noch verwaltete den Gouverneursposten in Guaham der gute Medinilla, über den schon Freycinet des Lobes voll war. Wenn dieser sich gegen die Expedition jetzt nicht so zuvorkommend erwies. so verschuldete das die schreckliche Dürre, unter der die Kolonie eben litt, ferner das Gerücht, daß die Leute von der »Astrolabe« an einer ansteckenden Krankheit litten, und endlich wohl die ziemlich bedeutende Entfernung Umatas von Agagna, welche d’Urville verhinderte, dem Gouverneur in dessen Residenz seine persönliche Aufwartung zu machen.
    Nichtsdestoweniger übersendete Medinilla der Expedition frische Lebensmittel und Früchte in Menge und verleugnete überhaupt seine gewohnte Freigebigkeit niemals.
    Nach der Abreise von Guaham kam d’Urville bei den westlichen Carolinen und den Gruppen der Elivi-, der

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