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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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entdeckten Küsten aufzusuchen, und man berechnet, daß auf diesem Archipel 1821 und 1822 nicht weniger als 320.000 Seekälber gefangen wurden und daß die Quantität des gewonnenen See-Elephantenöles in derselben Zeit 940 Tonnen erreichte. Da man aber Männchen und Weibchen ohne Schonung vertilgte, wurden die neuen Jagdgründe bald genug erschöpft. Die zwölf Hauptinseln nebst den unzähligen, der Vegetation fast ganz entbehrenden Klippen, welche jenen Archipel bilden, waren dabei schnell untersucht und aufgenommen worden.
    Zwei Jahre später entdeckte Botwell die südlichen Orcaden; später sahen oder glaubten Palmer und andere Walfänger doch unter demselben Breitengrade mehrere Landmassen zu sehen, welche die Namen Palmer-und Trinityland erhielten.
    Bald folgten in jenen hyperboräischen Gebieten noch andere größere Entdeckungen, und die Hypothesen Dalrymple’s, Buffon’s und anderer Gelehrten des 18. Jahrhunderts, nach denen für die den Nordpol umschließenden Landmassen als Gegengewicht ein südlicher Continent vorhanden sein sollte, fanden durch die Arbeiten unerschrockener Forscher eine unerwartete Bestätigung.
    Seit mehreren Jahren schon zeichnete sich Rußland durch die Unterstützung und Entwickelung seiner nationalen Marine und durch Begünstigung wissenschaftlicher Forschungen jeder Art sehr ehrenvoll aus. Wir schilderten schon früher manche interessante Reisen seiner Weltumsegler; hier haben wir uns noch mit Bellingshausen und dessen Reise um die Erde zu beschäftigen, weil diese in Bezug auf Erforschung der antarktischen Meere eine hervorragende Rolle spielt.
    Die beiden Schiffe, die »Vostok«, Kapitän Bellingshausen, und die »Mirni«, unter Führung des Lieutenant Lazarew, verließen Kronstadt am 3. Juli 1819, um nach den Südpolar-Meeren zu segeln. Am 15. December bekamen sie Süd-Georgia in Sicht und entdeckten eine Woche später im Südosten eine vulcanische Insel, welche sie Traversay-Land tauften und deren Lage sie zu 52°15’ südlicher Breite und 27°21’ westlicher Länge von Paris bestimmten.
    Von hier segelten sie unter dem 60. Breitengrade vierhundert Meilen nach Osten hin bis zum 187. Meridian, und steuerten dann in gerader Richtung nach Süden bis zum 70. Breitengrade; hier erst sperrte eine Eiswand ihnen den Weg und hinderte sie, noch weiter vorzudringen.
    Bellingshausen ließ sich dadurch nicht von weiteren Versuchen abschrecken, sondern segelte, meist innerhalb des Polarkreises, nach Osten weiter, sah sich aber beim 44. Grade östlicher Länge gezwungen, nach Norden zurückzukehren. Vierzig Meilen von seiner letzten Position lag ein großes Land, das ein Walfischjäger, der hier offenes Wasser fand, erst zwölf Jahre nach ihm entdeckte.
    Bis zum 62. Breitengrade hinauf gelangt. schlug Bellingshausen noch einmal einen Kurs nach Osten ein, erreichte, ohne auf Hindernisse zu stoßen, den 90. Meridian und segelte vom 5. März 1820 an nach Port Jackson, um frischen Proviant einzunehmen und die Schiffe ausbessern zu lassen.
    Den ganzen Sommer verwendete der russische Seefahrer dann zu einer Kreuzfahrt in den oceanischen Meeren, wo er siebzehn neue Inseln entdeckte. Nach Port Jackson zurückgekehrt, lief er am 31. October nochmals zu einer neuen Forschungsreise aus.
    Zuerst bekamen die beiden Fahrzeuge die Macquarie-Inseln in Sicht, dann durchschnitten sie den 60. Breitegrad unter 160 Grad östlicher Länge und segelten nun zwischen dem 64. und 68. Grade westlicher Länge nach Osten weiter. Am 9. Januar 1821 erreichte Bellingshausen den 70. Breitengrad und entdeckte am folgenden Tage, unter 69°30’ der Breite und 92°20’ westlicher Länge, eine Insel, die den Namen Peter I. erhielt, das südlichste Stück Land, welches man bis jetzt kannte. Noch 15 Grade weiter im Osten und fast unter derselben Parallele fand er ein anderes Land, das nach Alexander I. genannt wurde. Kaum zweihundert Meilen von Grahamland entfernt, dürfte dieses, wenn man Krusenstern glauben darf, mit dem eben genannten zusammenhängen, denn das Meer zwischen beiden Inseln erschien überall entfärbt und auch andere Kennzeichen bestätigten diese Annahme.
    Von hier aus schlugen beide Schiffe einen nördlichen Kurs ein, segelten in einiger Entfernung bei Grahamland vorüber und kehrten im Juli 1821, genau zwei Jahre nach der Abfahrt, nach Kronstadt zurück, ohne andere Verluste gehabt zu haben, als drei Matrosen, welche von einer, zweihundert Köpfe zählenden Mannschaft gestorben waren.
    Wir wären gern

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