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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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in Anspruch nehmen müssen, und selbst die Magazine sind jetzt so vollgepfropft, das ist der richtige Ausdruck, daß man sie hat durch Zwischendecken theilen müssen, um mehr Plätze zu gewinnen.«
    Auch die geologischen Sammlungen standen an Anzahl von Exemplaren nicht nach; 187 Arten oder Varietäten von Felsgestein zeugen für den Eifer Quoy’s und Gaimard’s. Der jüngere Lesson hatte fünfzehn-bis sechszehnhundert Pflanzenspecies zusammengebracht. Kapitän Jacquinot hatte sich mit zahlreichen astronomischen Beobachtungen beschäftigt; der Befehlshaber selbst endlich, ohne seine Pflichten als Seemann und Chef der Expedition hintanzusetzen, Untersuchungen der Meerestemperatur in verschiedenen Tiefen und solche über meteorologische Phänomene angestellt, aber auch eine erstaunliche Menge schätzenswerther Beiträge für die Philologie und Ethnographie geliefert.
    Wir glauben den Bericht über diese Expedition nicht besser abschließen zu können als mit der Wiedergabe folgender Stelle aus Dumont d’Urville’s Memoiren, welche dessen Biograph Didot anführt:
    »Dieser abenteuerreiche Zug übertraf alle bis jetzt unternommenen ebenso durch die häufigen und schweren Gefahren, die ihn bedroht haben, wie durch den Reichthum und die Mannigfaltigkeit der nach allen Seiten erzielten Resultate. Ein eiserner Wille verhinderte mich, vor irgend einem Hinderniß zurückzuweichen. Der Entschluß »zu sterben oder zu siegen« ließ kein Zaudern, keine Ungewißheit in mir aufkommen. Zwanzigmal habe ich die »Astrolabe« so dicht vor ihrem Untergange gesehen, daß in meiner Seele keine Hoffnung auf Rettung mehr lebte. Tausendmal setzte ich das Leben meiner Leute auf’s Spiel, um die Vorschriften meiner Instructionen zu erfüllen, und während zweier auf einander folgenden Jahre kann ich versichern, daß wir täglich mehr ernsthaften Gefahren ausgesetzt gewesen sind, als sonst eine gewöhnliche lange Seereise überhaupt bedrohen. Muthig und voller Ehrgefühl, erkannten die Officiere zwar die Gefahren, denen ich sie tagtäglich aussetzte, aber sie thaten schweigend ihre Pflicht.«
    Diesem bewundernswerthen Wetteifer von Eifer und Opferfreudigkeit verdankt man die erstaunliche Menge von Entdeckungen, Materialien und Beobachtungen für alle Zweige des menschlichen Wissens, welche den ausgezeichneten Arbeiten de Rossel’s, Cuvier’s, Geoffroy St. Hilaire’s, Desfontaine’s und anderer unparteiischer Beurtheiler und erfahrener Sachkenner zugrunde liegen.

Drittes Capitel.
Die Polar-Expeditionen.
I. Der Südpol.
    Noch ein russischer Weltumsegler: Bellingshausen. – Entdeckung der Traversay-, Peter I.- und Alexander I.-Inseln. – Der Walfänger Weddell. – Die südlichen Orcaden. – Süd-Georgia. – Neu-Shetland. – Die Bewohner von Feuerland. – John Biscoë und das Enderby-und Grahamland. – Charles Wilkes und der antarktische Continent. – Der Kapitän Balleny. – Die Expedition Dumont d’Urville’s mit der »Astrolabe« und der »Zelée«. – Coupvent-Debois auf dem Pic von Teneriffa. – Die Magellanstraße. – Ein neues Postamt. – Vom Packeis eingeschlossen. – Louis Philippe’s-Land. – Quer durch Oceanien. – Adélie-und Clarieland. – Neu-Guinea und die Torrestraße. – Rückkehr nach Frankreich. – James Clark Rosset. – Victorialand
     
    Wir hatten schon früher Gelegenheit, der antarktischen Gebiete und der daselbst von verschiedenen Seefahrern im 17. und gegen Ende des 18. Jahrhunderts gemachten Entdeckungen zu erwähnen. Meist sind es Franzosen, denen man letztere verdankte, und unter diesen zeichneten sich vorzüglich La Roche, der Entdecker Neu-Georgias im Jahre 1675, ferner Bouvet, Kerguelen, Marion und Crozet in hervorragender Weise aus. Man versteht unter dem Namen der antarktischen Länder (in Frankreich wird der Begriff weiter gefaßt als bei uns. Anm. d. Uebers.) alle jene im Großen Ocean zerstreuten Inseln, welche meist den Namen berühmter Seefahrer tragen, dazu die Prinz Eduards-, die Sandwichs-Inseln nebst Neu-Georgien u. a. m.
    In diesen Meerestheilen hatte William Smith, der Kapitän der Brigg »William«, auf der Fahrt von Montevideo nach Valparaiso, im Jahre 1818 Süd-Shetland; ein unfruchtbares, kahles, schneebedecktes Land entdeckt, auf dem sich aber zahllose Heerden von Seekälbern vorfanden, deren Felle als Pelzwerk verwendet werden und die man bisher nur in den südlichsten Meeren angetroffen hatte. Auf diese Nachricht hin beeilten sich die Walfänger, die neu

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