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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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war der Neffe des berühmten John Roß, des Erforschers der Bassins-Bai. Geboren im Jahre 1800, befand sich James Roß schon seit seinem zwölften Jahre zur See; er hatte im Jahre 1818 seinen Onkel bei dessen erster Erforschung der arktischen Länder begleitet; von 1819 bis 1827 nahm er, unter Parry’s Befehl, an vier nach denselben Regionen entsendeten Expeditionen theil und von 1829 bis 1833 hatte er seinen Onkel überhaupt nicht verlassen. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen beschäftigt, entdeckte er den magnetischen Nordpol; dabei machte er auch, mit Schlitten oder zu Fuß, sehr weite Ausflüge über das Eis. Er gehörte also jedenfalls zu denjenigen Officieren der britischen Marine, welche mit den Polarfahrten am vertrautesten waren. Man übergab ihm zwei Schiffe, die »Erebus« und die »Terror«; als zweiter Officier diente unter ihm ein gleichfalls sehr erfahrener Seemann, der Kapitän Francis Rowdon Crozier, der Gefährte Parry’s im Jahre 1824 und James Roß’ in der Bassins-Bai, 1835, derselbe, welcher später Franklin bei Aufsuchung der nordwestlichen Durchfahrt begleitete. Auf ein muthigeres Herz, auf einen gewiegteren Seemann konnte die Wahl gar nicht fallen. Die Instructionen, welche James Roß von der Admiralität erhielt, wichen sehr wesentlich von denen Wilkes’ und d’Urville’s ab. Die Erforschung der antarktischen Gebiete bildete bei diesen nur eine Theilarbeit gelegentlich ihrer Reise um die Erde, dagegen das Hauptziel und den einzigen Zweck der Fahrt James Roß’. Von den drei Jahren, die er von Europa wegblieb, sollte er den größten Theil in den antarktischen Regionen zubringen und das Reich des Eises nur verlassen, um erlittene Havarien auszubessern oder seine erschöpfte oder erkrankte Mannschaft wieder zu stärken.
    Schon die Schiffe waren mit Rücksicht hierauf ausgesucht; stärker als die d’Urville’s, mußten sie auch wiederholten Stößen von Eisschollen besseren Widerstand leisten können, und ihre Besatzung bestand dazu aus lauter Seeleuten, welche die Polarregion schon kennen gelernt hatten.
    Die »Erebus« und die »Terror«, unter dem Befehle Roß’ und Crozier’s, verließen England am 29. September 1839 und landeten nach und nach bei Madeira, den Inseln des Grünen Vorgebirges, St. Helena und am Cap der Guten Hoffnung, wo zahlreiche magnetische Beobachtungen angestellt wurden.
    Am 12. April erreichte Roß die Kerguelen und schaffte dort sofort seine Instrumente an’s Land. Die wissenschaftliche Ausbeute hier fiel sehr reichlich aus; aus der die Grundlage der Insel bildenden Lava grub man zum Beispiel fossile Bäume aus und entdeckte mächtige Steinkohlenlager, die ihrer Ausbeutung noch immer entgegenharren. Der 29. war ein, zu gleichzeitigen Beobachtungen auf der ganzen Erde bestimmter Tag. Glücklicher Weise entstand gerade an diesem Tage einer jener magnetischen Stürme, die man in Europa schon kennen gelernt hatte. Die Instrumente ergaben auf den Kerguelen dieselben Erscheinungen wie in Toronto, in Canada – ein Beweis für die ungeheuere Ausdehnung dieser Meteore und der unglaublichen Geschwindigkeit, mit der sie sich verbreiten.
    Bei seiner Ankunft in Hobart-Town fand er als Gouverneur dort seinen alten Freund John Franklin. Roß erfuhr hier von der Entdeckung des Adelen-Landes und der Clavie-Küste durch die Franzosen, wie von der gleichzeitigen Auffindung derselben Länder durch die Expedition des Amerikaners Wilkes. Der Letztgenannte hatte sogar eine Skizze der von ihm aufgenommenen Länder hinterlassen. Roß entschied sich aber dahin, das antarktische Gebiet erst unter 170° östlicher Länge zu betreten, weil Balleny erst in dieser Richtung das Meer im Jahre 1839 bis zum 69. Grade der Breite eisfrei gefunden hatte. Er segelte also nach Auckland, dann nach den Campbell-Inseln, erreichte, nachdem er gleich seinen Vorgängern wegen des treibenden Eises unzählige Kreuz-und Querfahrten gemacht, jenseits des 63. Grades die Grenze des Packeises und überschritt den Polarkreis am 1. Januar 1841.
    Was das Treibeis betrifft, so glichen dessen Schollen in keiner Weise denen vom Nordpol, wovon sich James Roß leicht überzeugen konnte. Es sind ungeheuere Blöcke mit lothrechten regelmäßigen Wänden. Die Eisfelder, hier weniger eben als im Norden, bilden ein wahres Chaos, und deren zwanzigmal gesprengte und wieder zusammengefrorne Trümmer nehmen, nach Wilkes’ bildlichem Ausdruck, das Aussehen eines bearbeiteten Landes an.
    Das Packeis erschien Roß»nicht so

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