Der Triumph des 19. Jahrhunderts
gelegenen Krater ertheilt wurde – gewiß eine recht gut gewählte Bezeichnung.
Die beiden Fahrzeuge fuhren fort, dem Lande nach Süden hin zu folgen, bis eine Eiswand, welche die Masten der Schiffe um hundertfünfzig Fuß überragte, ihren Weg absperrte. Weiter rückwärts bemerkte man noch eine andere Bergkette, die Parry-Berge, welche über Sehweite nach Südsüdosten hin verliefen. Roß segelte bis zum 2. Februar längs der Eiswand hin, wobei er bis 78°4’, das heißt bis zum südlichsten Punkte auf dieser Reise gelangte. Dreihundert Meilen weit war er dem von ihm entdeckten Lande gefolgt, als er es 191°23’ östlicher Länge verließ.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wären die beiden Fahrzeuge aus dem furchtbaren Packeis niemals wieder herausgekommen, wenn es ihnen nicht mit Hilfe günstiger starker Winde gelungen wäre, sich einen Ausweg zu erzwingen.
Am 15. Februar wurde unter 76° der Breite ein neuer Versuch gemacht, den magnetischen Pol zu erreichen. Dabei aber wurden die Schiffe unter 76°12’ der Breite und 164° östlicher Länge aufgehalten, zwar nur fünfundsechzig Meilen von dem Punkte, wohin Roß den magnetischen Pol verlegte, aber unter Umständen, die es ihnen, im Hinblick auf den drohenden Zustand des Meeres und den trostlosen Anblick der Umgebung, unräthlich erscheinen ließen, etwa zu Lande bis dahin vorzudringen. Nachdem Roß die im Jahre 1839 von Balleny entdeckten Inseln aufgesucht, befand er sich am 6. März im Mittelpunkt der von Lieutenant Wilkes bezeichneten Berge.
»Aber, sagt der Bericht, weit entfernt, hier Berge zu finden, ergab die Sonde vielmehr bei sechshundert Faden noch keinen Grund. Als sie in allen Richtungen und in einem Kreise von achtzig Meilen Durchmesser um jenes angebliche Centrum und bei so klarem Wetter gesegelt waren, daß sie auf weite Entfernungen hin Alles deutlich unterscheiden konnten, kamen die Engländer zu der Ueberzeugung, daß mindestens in der angegebenen Lage ein antarktischer Continent, mit seinen zweihundert Meilen weit nachgewiesenen Küsten, in Wirklichkeit nicht existire . Lieutenant Wilkes hatte sich offenbar durch Wolkenbildungen täuschen lassen, vielleicht durch ungeheuere Nebelbänke, welche in diesen Gegenden ungeübte Augen gar zu leicht irreführen.«
Die Expedition kehrte darauf nach Tasmanien zurück, ohne einen Kranken an Bord oder die geringste Havarie erlitten zu haben. Sie ruhte hier aus, regulirte die Instrumente und brach zu einer neuen Fahrt auf. Sydney, die Bai der Inseln an Neu-Seeland, ferner die Insel Chatam bildeten die ersten Stationen, wo Roß anhielt, um magnetische Beobachtungen vorzunehmen.
Am 18. December wurde unter 62°40’ südlicher Breite und 146° östlicher Länge das Packeis angetroffen. Das war dreihundert Meilen weiter nördlich als im vorhergehenden Jahre. Die Schiffe trafen zu zeitig ein. Nichtsdestoweniger wünschte Roß, den furchtbaren Gürtel zu durchbrechen. Dreihundert Meilen weit drang er in denselben ein, sah sich dann aber von so compacten Eismassen aufgehalten, daß an ein weiteres Vordringen nicht zu denken war. Erst am 1. Januar 1842 überschritt er den Polarkreis. Am 19. desselben Monats wurden die beiden Schiffe von einem entsetzlichen Orkan überfallen, als sie eben das freie Meer erreichten. Die »Erebus« und die »Terror« verloren ihr Steuer, wurden von treibenden Schollen umringt und schwebten sechsundzwanzig Stunden hindurch in Gefahr, verschlungen zu werden.
Die Einschließung der Expedition im Eise dauerte nicht weniger als sechsundvierzig Tage. Am 22. erreichte Roß endlich die große Wand festliegenden Eises, die sich von dem Vulcan Erebus an, wo sie fast zweihundert Fuß in der Höhe maß, merklich gesenkt hatte. An der Stelle, wo Roß sie jetzt wiedersah, erreichte sie nur noch einhundertsieben Fuß. Man untersuchte diese Wand noch hundertfünfzig Meilen weiter als im Vorjahre nach Osten zu. Das war das einzige geographische Resultat dieser beschwerlichen Reise von hundertsechsunddreißig Tagen, welche freilich an dramatischen Situationen reicher war als die erste.
Die Schiffe begaben sich nun nach dem Cap Horn und segelten bis Rio de Janeiro hinauf, wo sie Alles fanden, was ihnen nothwendig oder nützlich war.
Sobald sie hinreichenden Mundvorrath eingenommen, stachen sie wieder in See und liefen die Malouinen an, von denen aus am 17. December 1842 die dritte Fahrt angetreten wurde.
Dem ersten Eise begegnete Roß in der Nähe der Insel Clarence, und am 25. December sah
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