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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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Anastasia vorstellen«, der Stolz war aus Lehmans Stimme zu hören. Er stellte sie reihum vor. Die Stimmung der Frauen sank in dem Maße, wie die der Männer stieg.
     

Kapitel 23
     
    Nachdem alle ihre Quartiere bezogen hatten, im Vergleich zu den Soldaten lebten sie luxuriös zu zweit in einer Baracke, gab es eine erste Lagebesprechung in der Hauptbaracke. Neben den deutschen Teilnehmern waren Robert und Anastasia Lehman dabei, sowie zwei Kollegen aus den USA. Dr. Sam Wright, ein stämmiger Mann, Koch schätzte ihn auf Mitte vierzig, mit angehender Glatze und dunkel gebräunter Haut. Und Dr. Joanne Brower, eine zierlich Frau, Ende dreißig, der es schwer fiel, ihr unglaublich gutes Aussehen zu verbergen. Aber durch die grau in graue Kleidung versuchte sie zumindest, wie ein Mauerblümchen zu wirken. Ein ukrainischer Soldat kam mit schnellen Schritten in den Besprechungsraum. Erst jetzt bemerkte Koch den etwas Abseits sitzenden, älteren Mann mit einer hoch dekorierten Uniform, der sich Mühe gab zu zeigen, dass er höchstens in beratender Funktion hier war. Als sich alle, außer dem Soldaten, vorgestellt hatten, erhob sich dieser und ging zur Wand an der Stirnseite, an der eine große Landkarte hing, »Guten Tag«, sein Englisch war hervorragend, »mein Name ist Mychajlo Volodymyrovytsch«, die anderen Anwesenden sahen ihn mit großen Augen an. Er hob abwehrend die Hände, »Aber keine Angst, ich möchte sie nicht quälen. Das ist mein offiziell verwendeter Name. Mein gebräuchlicher Name ist Mischa Moroz. Oberst Moroz, um genau zu sein. Das dürfte für sie einfacher sein«, er lächelte. Moroz holte einen kleinen Laserpointer aus der rechten Tasche seiner Uniformjacke und zeigte auf einen Punkt am unteren linken Ende der Karte. »Hier sind wir im Moment«, der rote Punkte wanderte ein Stück weiter, schräg nach links oben, »Das ist die Atomkraftanlage von Tschernobyl«, der rote Punkt wanderte zurück in die Mitte, offensichtlich auf eine Stadt, da sich dort ein Straßenplan befand, »und das ist unser Zielgebiet Die Stadt Prypjat. Zum Zeitpunkt seiner Evakuierung nach dem Unglück lebten hier etwa fünfzigtausend Menschen. Heute ist es eine Geisterstadt. Einige Unverbesserliche wohnen inzwischen wieder dort. Wir versorgen sie einmal in der Woche mit Lebensmitteln und allem, was sie zum Leben benötigen.« Er zog kurz an der Landkarte und sie schnellte hoch. Dahinter erschien eine detaillierte Karte von Prypjat, »Sie werden im Hotel >Polissya< wohnen. Es war das beste Hotel in der Stadt«, jetzt grinste er breit, »und wird es auch auf ewig bleiben. Auf alle Fälle wurde das Hotel für sie alle weitestgehend dekontaminiert. Nichtsdestotrotz sollten sie nicht mehr als drei Tage dort wohnen. Und dabei geht es uns nicht um die Rechnung«, er lachte kurz. Doch als er merkte, dass die Wissenschaftler ihn nur mit großen Augen anstarrten, wurde er sofort wieder ernst.
    »Uns wurde versichert, dass sie alle bei bester Gesundheit sind. Daher werden sie die Strahlung problemlos aushalten. Es wäre auch ein längerer Zeitraum problemlos machbar, aber wir wollen das Risiko gegen null halten…«
    Er holte gerade Luft und wollte weiter reden, als Kempe ihn unterbrach, »Wir sollen dort wohnen? Wieso bleiben wir nicht hier? Schicken sie ein paar Soldaten rein und fangen eines von den Viechern. Wir sollen diese Tiere nur untersuchen, um den Ursprungsvirus zu finden.«
    »Es ist nicht Aufgabe des Militärs, hier nach irgendwelchen Tieren zu suchen«, Moroz’ Ton wurde auf einmal strenger, »wir sind hier, um den Zutritt zur Sperrzone zu überwachen. Mit ihren Aufgaben haben wir nichts zu tun.«
    Koch verstand die Welt nicht mehr, »Aber uns wurde gesagt, sie würden uns mit allen Mitteln unterstützen. Das Militär würde uns helfen, diese Tiere zu fangen. «
    Moroz winkte ab, »Genau das tun wir. Wir bringen sie dorthin, statten sie mit allen nötigen Informationen aus, und wir holen sie ab, wenn sie ein Tier gefangen haben. Dazu haben wir ihnen ein Labor zur Verfügung gestellt. Mehr können wir nicht tun.«
    »Das verstößt gegen die Abmachungen«, Lehman polterte los, »sie kennen sich dort aus, sie haben Waffen, beschaffen sie uns ein Exemplar. Wir sind Wissenschaftler, keine Tierfänger. Ihr Verhalten wird Konsequenzen haben.«
    Moroz lachte laut auf, »Mit was wollen sie drohen? Sie vergessen, dass die Sperrzone unter unserer Kontrolle steht. Wenn wir sagen, es ist zu gefährlich, in die Zone zu gehen, dann gehen

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