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Der Turm der Seelen

Der Turm der Seelen

Titel: Der Turm der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Strategie fährst Du? Willst Du wirklich, dass dieKirche von Politikern oder von sonst welchen Leuten geführt wird, denen sie in Wahrheit einen Scheiß bedeutet?»
    Er warf einen Seitenblick zur Sakristei hinüber, die Merrily als Frau betreten und als Priesterin verlassen hatte. Er lehnte sich zurück und dachte nach.
    «Jetzt pass mal auf   … findest Du nicht, dass ein paar Sachen so langsam ans Licht kommen sollten? Ich weiß zwar nicht, wie weit diese Sache zurückreicht, aber ich glaube, die eigentliche Ursache liegt vor Stewart Ash. Ich glaube, da ist irgendetwas Schlimmes passiert, abgesehen von Ashs Ermordung. Und ich glaube, dass es keine besondere Rolle spielt, ob er dort noch irgendwie anwesend ist   … und dass Stock das wusste. Was also wollte Stock wirklich? Warum wollte er einen Exorzismus? Warum hat er Simon darum gebeten und sich anschließend an Merrily gewandt?»
    Inzwischen redete Lol nur noch mit sich selbst. Er hatte schon in der vergangenen Nacht versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Doch er wusste einfach nicht genug.
    «Sorry», sagte er. «Das ist vermutlich Schwachsinn, oder?»
    Er stand auf. Keine Antworten bekommen. Keine Offenbarung. Keine Inspiration von seinem Unbewussten.
    Als er seine Brille wieder aufsetzte, verwandelten sich die weißen Flecken in perlmuttfarbene gotische Fenster zurück. Er schob sich erschöpft aus der Bank und ging zur Kirchentür.
    Tageslicht leuchtete durch die Ritzen des Türrahmens. Als Lol die Hand hob, stellte er fest, dass der Riegel schon geöffnet war. Das war merkwürdig, denn er war sicher, dass er die Tür zugezogen und den Riegel hatte in die Halterung fallen hören.
    Wahrscheinlich war die Tür irgendwie verzogen. Er drückte sie auf und trat hinaus. Und da war sie in der Vorhalle und verstellte ihm mit ihrem Rollstuhl den Weg.
    «Du bist doch nicht etwa ein religiöser Mann, Lol?»
     
    Es standen keine unbekannten Autos auf dem Hof des Bischofspalastes, und es wartete auch niemand unter dem Torbogen oder oben an der Treppe.
    Sophie schloss das Büro auf. «Wenn er jetzt nicht gleich auftaucht, bekomme ich richtig schlechte Laune.»
    Drinnen klingelte das Telefon, und sie hörten, wie auf den Anrufbeantworter gesprochen wurde.
«Dies ist ein Anruf für Mrs.   Watkins. Wir kennen uns. Ich bin Tania Beauman und habe früher für
Livenight
gearbeitet. Jetzt recherchiere ich für die Zeugen -Serie auf Channel Four. Ich würde mich sehr über einen Rückruf freuen. Danke . »
    «Die hat ja Nerven, nach der Katastrophe vom letzten Jahr», sagte Merrily.
    «Machen Sie sich keine Sorgen», sagte Sophie. «Ich kümmere mich darum. Ich habe es Ihnen noch nicht erzählt, aber wir hatten einen ähnlichen Anruf von
Panorama
auf BBC. Die sind in Gedanken alle schon bei der Gerichtsverhandlung und wollen die Hintergrundinformationen jetzt schon zusammenstellen, damit sie gleich nach der Urteilsverkündung auf Sendung gehen können, wenn sie sich keine Zurückhaltung mehr auferlegen müssen. Das Spielchen besteht darin, dass sie so oder so über den Fall berichten werden, und wenn Sie ein Interview ablehnen, könnte es passieren, dass Ihr Standpunkt etwas verzerrt dargestellt wird.»
    «Was haben Sie ihnen erzählt?»
    «Ich habe gesagt, wir würden darüber sprechen, wenn Sie aus Ihrem Urlaub zurück wären, und dann habe ich noch gesagt – Gott verzeih mir diese Lüge   –, dass ich sicher sei, dass wir auf die ausgewogene und korrekte Berichterstattung der British Broadcasting Company vertrauen könnten.»
    Es waren noch zwei weitere Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Die eine stammte vom Bischof, der sich nervös nach Neuigkeiten erkundigte, und die andere von Fred Potter, von der Nachrichtenagentur Three Counties.
    «Sie wissen ja, dass die Presse sich zurzeit zurückhalten muss, also werde ich Sie erst mal nicht weiter belästigen. Ich wollte mich nur für Ihre Hilfe bedanken, und wenn es irgendetwas gibt, mit dem ich Ihnen helfen kann   … weil   … also, ehrlich gesagt habe ich zwei oder drei Dinge gehört, die Ihnen ziemlich unvorteilhaft ausgelegt werden könnten   … also, wenn Sie glauben, dass ich Ihnen irgendwie helfen kann, dann wissen Sie ja, wo Sie mich finden. Ich gebe Ihnen sicherheitshalber noch einmal die Nummer   …»
    «Dieser kleine Schwindler.» Sophie hob den Finger, um die Nachricht zu löschen.
    «Nein, ich rufe ihn an.»
    «Das tun Sie
nicht

    «Was habe ich schon zu verlieren? Außerdem ist er  

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