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Der Turm der Seelen

Der Turm der Seelen

Titel: Der Turm der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Schock, das Gesicht eine klaffende Wunde, der mit dem Messer auf Justine einhackte. Und das «Ewige Leben» war für Amy in Gestalt Justines ein an die Kirche gefesselter, gequälter Geist.
    «Die große Lüge, das große Verschweigen.» Merrily schaukelte auf dem Beifahrersitz vor und zurück. Auf einmal ergab alles Sinn.
‹Er sieht zu, wie wir leiden und sterben, und er tut nicht das Geringste, um uns zu helfen. Er hilft uns nie, nie, nie!   … Niemals wird dich jemand retten. Das alles ist eine einzige kranke Lüge!›
Amy kann nur an eine einzige Kirche denken, einen einzigen Altar. Sie stellt sich vor, dass ihre tote Mutter   … in der Kirche von Dilwyn ist.»
    Sie unterbrach sich, weil ihr wieder einfiel, was Amy hinter der Tür ihres Zimmers geschrien hatte:
«Und ich will nicht   … ich will nicht sterben, wenn ich in einer   …»
Hatte ‹Justine› vorausgesagt, dass Amy ermordet werden oder zumindest in einer Kirche sterben würde? Hatte sie etwas Schreckliches prophezeit, was einen Selbstmord als viel harmlosere Alternative erscheinen ließ?
    «Das Wesentliche bei all dem ist», sagte Sophie, «dass das Kind, man könnte beinahe sagen, umprogrammiert wurde, um alles abzulehnen, was den Shelbones etwas bedeutete. Falls dasstimmt, dann ist es in seiner Heimtücke extrem raffiniert. Beinahe teuflisch   … Verstehen Sie, was ich sagen will?»
    «Die Art, auf die sie ihr das Gift ins Ohr geträufelt haben.»
    «Trotz allem glaube ich nicht, dass sie auch nur ein einziges Gesetz gebrochen haben. Und ich finde
immer noch
, dass Sie nicht aus diesem Auto aussteigen sollten.»
     
    «Ihr Schweine.» Kirsty Ryan lag auf dem Rücken im Gras und starrte in den tiefblauen Himmel hinauf. «Ich weiß nicht mal, ob ihr mich anlügt oder was. Is aber auch egal, weil ich mich nämlich auf keinen Fall für die Scheiße verantwortlich machen lasse, die diese hinterhältige Kuh angerichtet hat, damit ihr’s wisst.»
    «Warum erzählst du uns nicht einfach alles?», sagte Eirion.
    Kirsty drehte ihren Kopf mit der Stoppelfrisur im Gras, um Jane direkt ansehen zu können. «Wer ist dieser Typ überhaupt, der sich anscheinend mit einem knallharten Reporter verwechselt?»
    «Bloß ein Bekannter», sagte Jane.
    «Danke, Jane», kam es von Eirion.
    «Ja, schon gut. – Er ist ein richtig guter Bekannter», verbesserte sich Jane.
    Kirsty grinste. «Warum bumst ihr dann nicht ’ne Runde hinter der nächsten Hecke und lasst mich in Ruhe?»
    «Bitte, Kirsty.» Jane beugte sich über sie. «Das ist echt wichtig.»
    Kirsty setzte sich auf. «Na gut. Setzt euch. Habt ihr was zu rauchen mit? Nein, vergesst es. War bloß ’n Witz. Könnt man ja wohl kaum im Pfarrhausgarten anbauen, das Zeug. Passt auf, ich erzähle ganz genau so viel, wie ich will, nicht mehr, kapiert? Und ihr haltet mich aus dieser Sache raus, klar? Sonst bringe ich euch nämlich bei, was ein Kaliber zwölf ist.»
    «Okay.» Jane setzte sich ins abgemähte Gras. Kirsty mit einer Schrotflinte, das war vollkommen glaubwürdig. «Wir haben nie mit dir gesprochen.»
    «Diese Sache, die ist außer Kontrolle geraten, klar? Ich war bis zu einem bestimmten Punkt dabei, und dann bin ich ausgestiegen. Schluss. Aus. Vorbei. Ich hab sogar versucht, Layla das alles auszureden, aber das hat nicht funktioniert. Also war’s das, ich war raus. Außerdem – in der Schule braucht man schließlich ’n bisschen Ablenkung, oder nicht? Sonst hält man schließlich unmöglich durch. Aber jetzt brauch ich so was nich mehr, klar? Oder seh ich so aus, als hätt ich Zeit, am Verstand von so ’ner dummen kleinen Kuh rumzumanipulieren?»
    «Nein», sagte Jane.
    «Siehst du. Also, es ist eigentlich ganz einfach. Layla wusste ein paar Sachen über die kleine Shelbone, also   … über ihre Eltern, ihre
richtigen
Eltern.»
    «Wie hat sie   …», fing Eirion an, doch Jane legte ihm die Hand aufs Knie, und er verstummte wieder.
    «So was zum Beispiel, wie dass ihr Dad ihre Ma in dieser Kirche abgestochen hat», sagte Kirsty.
    Jane krallte die Hände ins Gras.
    «Warn alle beide verdammte Junkies. Die Eltern Junkies und der Vater noch dazu ’n Mörder – und rausgekommen ist dabei diese Betschwester Shelbone, diese langweilige, eingebildete dumme Kuh, die einen bei der kleinsten Kleinigkeit beim nächstbesten Lehrer verpetzt   … Unglaublich, was?»
    «Wo ist das passiert?», fragte Eirion.
    «Irgendwo oben in den Midlands. Nicht hier in der Gegend.»
    «In einer Kirche?» Jane war

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