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Der Tyrann von Hades

Der Tyrann von Hades

Titel: Der Tyrann von Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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Kraterrandes gibt es etwas, das wie ein Landefeld und eine Schleuse aussieht, aber ich schätze, daß die Schiffe, die hier üblicherweise anlegen, fast so groß wie Exosphärenschiffe sind, und da kommt die Shellback nicht mit. Am besten versuchen wir zuerst, mit ihnen Funkkontakt aufzunehmen.«
    Ancor widmete sich dem Funkgerät, um herauszufinden, welche Frequenzen man hier nutzte. Er hatte auf mehreren Wellenlängen Erfolg, aber die empfangenen Funksprüche waren lediglich automatische Telemetrie-Signale. Dann schaltete er das Ruf-Signal der Shellback ein, und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    »Hallo Shellback! Bitte identifizieren Sie sich.«
    »Wir sind eine Expedition des Instituts für Solaristik auf der Mars-Schale. Wir bitten um Landeerlaubnis.«
    Die Unterhaltung wurde von einem Schwall von Schimpfwörtern am anderen Ende der Leitung unterbrochen. Dann ertönte wieder die Stimme: »Das ist entweder ein ganz abgefahrener Witz oder der Fund des Jahrhunderts. Was von beiden sind Sie, Kapitän?«
    »Glauben Sie mir, wir scherzen nicht. Wir haben gerade einen 1,4 Milliarden Kilometer langen Flug von der Saturn-Schale hinter uns. Ihre Anlage auf der Innenseite der Uranus-Schale verblüfft uns. Dürfen wir landen?«
    »Wir bemühen uns um die Landeerlaubnis, Kapitän, aber es kann etwas dauern. In der Zwischenzeit können Sie unser Landefeld anfliegen und festmachen. Wir melden uns in Kürze wieder.«
    »Warum erzählst du ihnen das alles?« fragte Sine Anura, als Cherry die Shellback auf Kurs brachte. »Sie beherrschen den Exosphärenflug, also verfügen sie über das Potential für den Raumflug. Laufen wir nicht Gefahr, die Art von Bevölkerungsverschiebung auszulösen, die wir auf der Saturn-Schale zu vermeiden suchten?«
    »Diese Gefahr besteht immer. Aber auf der Saturn-Schale wollten wir verbergen, daß der Flug durch die Zwischenräume der Käfigwelten möglich ist. Diese Leute hier wissen offensichtlich darüber Bescheid, sonst wären sie überhaupt nicht auf der Innenseite der Schale.«
    Vorsichtig flogen sie den Landeplatz an, der für Exosphärenschiffe der vielfachen Größe der winzigen Shellback gedacht war. Mit Hilfe der Grav-Fesseln sicherte Cherry ihre Position in der Nähe einer der großen Andockluken. Dann warteten sie auf den Funkspruch, der bald darauf eintraf.
    »Hallo, Shellback! Wir haben die Erlaubnis für Ihren Besuch… willkommen! Unsere Techniker schlagen vor, daß wir Ihr Schiff durch eine Frachtschleuse hereinziehen. Dann sparen wir uns das lästige Anpassen der Transferluken. Leider atmen wir hier wiederaufbereitete Luft und sind deshalb sehr anfällig für ansteckende Krankheiten. Wenn Sie also die Station betreten wollen, dann nur unter der Bedingung, daß Sie Raumanzüge tragen und sich einer Dekontaminierung unterziehen. Ist das für Sie annehmbar?«
    »Aber natürlich!« sagte Ancor. »Wir selbst sind durch Breitbandimpfstoffe geschützt, Sie werden uns also kaum anstecken, aber wir respektieren selbstverständlich ihre Vorsicht. Bitte verfahren Sie wie vorgeschlagen.«
    Fünfzehn Minuten später hatte man die Shellback in die riesige Höhle eines Frachtraums gezogen, und die Schleusentore hatten sich hinter ihnen geschlossen. Als sie in den mit Luft gefüllten Frachtraum traten, taten sie dies in Schutzanzügen, die normalerweise für die Arbeit im Vakuum gedacht waren und sich eng und unbequem anfühlten. Sie wurden von einer Mannschaft mit Dekontaminationsgeräten erwartet, die mit UV-Strahlen die Oberfläche ihrer Schutzanzüge sterilisierten. Erst dann gestatte man ihnen, durch eine weitere Schleuse die eigentliche Anlage zu betreten. Die Fortbewegung stellte sich als eine knifflige Aufgabe heraus. Sie verbrachten zum erstenmal längere Zeit in Schwerelosigkeit, die sie bisher nur für kurze Abschnitte erlebt hatten, wenn Cherry die Shellback zu einem seiner speziellen Manöver zwang. Glücklicherweise waren ihre Gastgeber so vorausschauend, ihnen ein Führungsseil zur Verfügung zu stellen, an dem sie sich, wenn auch etwas unbeholfen, entlanghangeln konnten.
    Hinter der zweiten Schleuse wurden sie von zwei Männern erwartet, die sie herzlich begrüßten.
    »Ich bin Buren Blumin, der Leiter unserer Gemeinschaft hier, und das ist Makroom Dilpath, mein Assistent. Willkommen in der Weltraumgemeinde Gaveen-Lyril! Sie müssen uns unbedingt vom Institut für Solaristik berichten.«
    »Verfügen Sie über Geräte zur Holo-Projektion?«
    »Wir können welche

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