Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
verantwortlich war würde dafür bezahlen!
* * *
Adam hatte tatsächlich beim Messerwerfen gewonnen. Eine Tatsache, die gebührend gefeiert werden musste, auch wenn er sich eigentlich schon wieder auf die nächste Disziplin vorbereiten sollte. Aber wenn Anjella in Begeisterungsstürme ausbrach, war daran nicht so schnell zu denken. Außerdem hatte sie Cameron mit angeschleppt, der nun von ihr gnadenlos aufgezogen wurde.
„Wenn du dich nicht immer mit allen möglichen Gerätschaften beschäftigen würdest, Cam, dann könntest du Adam sicher bald ausstechen“, erklärte Anjella um auch Adam ein wenig von ihrer Spitzzüngigkeit spüren zu lassen. Doch als Gewinner eines Wettbewerbs ließ sich Adam nicht provozieren und darum war es auch Cam der ihr Bescheid gab.
„Wenn sich niemand mit den Gerätschaften beschäftigen würde, liebste Jella, dann würden wir uns immer noch mit bloßen Händen an die Gurgel gehen. Was glaubst du denn, wo so ein Messer herkommt, mit dem Adam heute seinen Sieg errungen hat?“
„Von einem Waffenschmied?“, stellte sie sich extra dumm um Cameron ein wenig anzustacheln.
„Ich bin beeindruckt, du bist ein so schlaues Kind“, kam die ironische Bestätigung zurück.
„Genau das ist sie“, bestätigte Adam. Wenn sie zu zweit gegen das Mädchen vorgehen konnten, dann errangen sie wenigstens ab und zu einen Sieg. „Ein Kind!“
Das war ein Punkt, bei dem Anjella sich nicht geschlagen geben würde. Als weibliches Wesen war sie ihren Freunden in einigen Dingen weit voraus. Ihnen das unter die Nase zu reiben konnte sie sich natürlich nicht entgehen lassen.
„Dieses Kind“, bemerkte sie spitz, „ist im heiratsfähigen Alter, was man von euch nicht behaupten kann.“
„Ach ja, du hast ja ein Auge auf einen richtigen Mann geworfen. Weiß der große Waldo Danber, dass du dir einen dunklen Wilden ausgesucht hast?“
Das Cameron ihre frühere Bemerkung über einen Ritter, den sie zusammen gesehen hatten natürlich nicht vergessen hatte, war nicht verwunderlich. Was auch immer Anjella von sich gab musste man in Erinnerung behalten, um ihr bei der passenden Gelegenheit ihr ihre eigenen Worte wieder vorhalten zu können. Aber den Mann als Wilden zu bezeichnen war schon ein klein wenig sehr aus der Luft gegriffen.
„An einen Wilden kann ich mich nicht erinnern“, behauptete Anjella hochnäsig. „Seine goldbraune Haut hebt ihn wenigstens von den anderen ab. Und seine Muskeln sind wirklich beeindruckend. Bis ihr beide auch nur annähernd so eine breite, kräftige Brust habt, müsst ihr noch viele Stunden eure Kampfkunst trainieren.“
„Goldene Haut, Jella? Ist das nicht ein wenig sehr schwärmerisch ausgedrückt um die dunkle Erscheinung des Mannes zu beschreiben?“ Ein Schulterzucken des Mädchens hielt ihn nicht davon ab auch die weitere Feststellung zu hinterfragen. „Wenn du von den Muskeln des Ritters beeindruckt bist und von seiner breiten Brust, dann frage ich mich, was du aus der Entfernung alles in Augenschein genommen hast. Ich bin nämlich direkt neben dir gestanden und könnte den Kerl nicht so bewundernd beschreiben.“
Von diesem Vorwurf ließ sich Anjella gar nicht durcheinander bringen. Sie hatte bereits die passende Erwiderung bereit, die Adam von diesem Thema vielleicht sogar abbringen konnte.
„Wenn du das könntest, dann würde mich das irgendwie beunruhigen, Adam. Auf diese Art sollte nur eine Frau einen Mann ansehen. Also sei gewarnt, wenn dir einmal ein solcher Gedanke bei einem anderen Ritter kommt, dann könntest du ein Problem haben. Oder was meinst du, Cam?“
„Oh, nein!“, wehrte sich der sofort. „In so etwas lasse ich mich nicht hineinziehen, Jella. Für diese Dreistigkeit wirst du schön selbst die Verantwortung übernehmen.“
Dass sich Adam über Anjellas unmögliche Andeutung aufregen musste war für den jungen Thorn keine Frage. Er kannte seinen Freund und wusste, dass mit so einer Bemerkung sein Stolz und seine Integrität angegriffen wurden. Das würde er sich nicht einmal von Anjella gefallen lassen.
Doch in diesem Fall hatten die Worte nicht die Bedeutung für Adam, die ihn in Wut versetzte. Er hatte nämlich etwas aus Anjellas Bemerkung herausgehört, dass ihn viel mehr beschäftigte.
„Du hast diesen Kerl also so angeschaut, wie eine Frau einen Mann ansieht.“ Diese Feststellung klang verblüfft. „Unsere Anjella wird wirklich erwachsen.“
Auch diese Erkenntnis klang so, als ob er diese Entwicklung noch lange nicht erwartet
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