Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der und kein anderer Roman

Der und kein anderer Roman

Titel: Der und kein anderer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Spiel, doch war es für sie zu früh. Das wusste ich. Sie liebt Ihren Vater immer noch sehr; er war weiß Gott ein wunderbarer Mann, und ich kann es ihr nicht verübeln. Im Gegensatz zu mir aber ist er nicht mehr am Leben. Sie ist einsam. Sie möchte gerne für mich empfinden, doch erlaubt sie es sich nicht, meiner Ansicht nach hauptsächlich Ihretwegen.«
    »Das können Sie gar nicht wissen.«
    »Sie sind der wichtigste Mensch in ihrem Leben, und sie würde sich eher den Arm abhacken, als Ihnen wehzutun.«
    »Ich möchte, dass Sie ihr fern bleiben.«
    Sawyer betrachtete ihn mit unverhohlener Feindseligkeit. »Ich hoffe nur, Sie glauben jetzt nicht, ich sei Masochist, weil ich Ihnen mein Innerstes dargelegt habe. Ich kann Sie eigentlich nicht besonders gut leiden – so weit ich es einschätzen kann, sind Sie ein egoistischer Mistkerl -, doch vielleicht irre ich mich. Ich kann nur hoffen, dass Sie mehr von Ihrem Vater geerbt haben, als man auf den ersten Blick vermutet. Ich war Ihnen gegenüber ehrlich, weil ich auf ein Wunder hoffte. Ohne Ihre Zustimmung werden Ihre Mutter und ich keinerlei Chance haben.«
    »Es wird aber kein Wunder geben.«
    Er war ein stolzer Mann, und seiner Stimme konnte man nichts anmerken. »Alles, was ich verlange, ist eine faire Ausgangschance,
Bobby Tom. Ich will nur meine ganz normale faire Chance.«
    »Sie wollen meine verdammte Zustimmung !«
    »Sie sind der Einzige, der ihr diese Schuldgefühle nehmen kann.«
    »So ein Pech, denn das werde ich nicht tun!« Er rammte Sawyer einen Finger gegen die Brust. »Ich warne Sie. Lassen Sie meine Mutter in Frieden. Wenn Sie sie auch nur ansehen sollten, werden Sie es bereuen.«
    Sawyer fixierte ihn, ohne zu blinzeln.
    Bobby Tom machte auf dem Absatz kehrt und eilte aus dem Zimmer. Sein Atem ging so heftig, dass er sich auf der Treppe beruhigen musste. Er hatte in dieser Sache Recht, dessen war er sich sicher. Sawyer hatte seiner Mutter wehgetan. Und ganz gleich wie, musste er nun verhindern, dass es sich wiederholte.
    Einer seiner alten Mitspieler winkte ihm zu. Und schon befand er sich inmitten der Menge, die sich um die Bar drängte. Er ging von einer Gruppe zur nächsten, klopfte auf Rücken und tauschte Neuigkeiten aus, als ob er überhaupt keine Sorgen hätte. Doch während er seine alten Freunde begrüßte, schweifte sein Blick immer wieder zur Tür. Er suchte nach Gracie, denn er brauchte sie, damit sie ihm nach seiner Auseinandersetzung mit Sawyer Halt gab. Wo in aller Welt steckte sie nur? Er widerstand der verrückten Versuchung, auf den Parkplatz hinauszurennen und nach ihr zu suchen.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah er Sawyer neben Luther an der Bar stehen und nicht viel später entdeckte er seine Mutter auf der anderen Seite des Raumes, wie sie sich mit mehreren ihrer Freunde unterhielt. Sie machte den Eindruck, als ob sie sich gut amüsierte, doch stand sie zu weit entfernt, um das wirklich festzustellen. Er dachte daran, sie nach Abschluss seiner Filmarbeiten auf die Kreuzfahrt zu
begleiten, von der sie so viel geredet hatte. Zwar würde er einer Kreuzfahrt wohl kaum etwas abgewinnen können, doch war er gerne mit seiner Mutter zusammen. Es würde ihr gut tun, hier einmal herauszukommen. Gracie konnte auch mitkommen, dann würde er auf dem Schiff seine Platzangst vergessen. Sie würden eine schöne Zeit miteinander verbringen. Je länger er darüber nachdachte, desto besser gefiel ihm die Idee, und seine Laune besserte sich spürbar.
    Doch damit hatte es ein abruptes Ende, als er beobachtete, wie seine Mutter Way Sawyer ansah. Sofort schimmerten ihre Augen so traurig und sehnsüchtig, dass er es kaum aushielt. Sawyer drehte sich um und erwiderte ihren Blick. Was immer er Luther gerade hatte sagen wollen, schien vergessen. Sawyers Gesichtszüge wurden weich. Unbewusst kannte Bobby Tom dieses Gefühl, wollte es jedoch nicht benennen. Sekunden vergingen. Weder Way noch Suzy bewegten sich aufeinander zu. Schließlich wandten sie sich in derselben Sekunde voneinander ab, als ob sie gleichzeitig ihre jeweilige Schmerzgrenze erreicht hatten.

22
    Gracie hielt im Clubhaus gleich hinter der Tür des kleinen Esszimmers inne, wo die Cocktailparty in vollem Gange war. Als die athletischen Sportler und wunderschönen Frauen um sie herumschwirrten, hatte sie einen Moment das Gefühl, an jenen Abend zurückversetzt zu sein, an dem sie Bobby Tom getroffen hatte. Obwohl keine heiße Quelle zu sehen war, erkannte sie einige der Leute von damals, und

Weitere Kostenlose Bücher