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Der ungeladene Gast

Der ungeladene Gast

Titel: Der ungeladene Gast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Jones
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Stimme, ohne die Augen von ihm zu lösen.
    Obwohl sie nur zu gern getan hätte, was Charlotte verlangte, gab Florence den Gefühlen aller Ausdruck, als sie sagte: »Er ist eine Gefahr.«
    »Ich muss mit ihm allein sein.«
    »Ich bleibe«, sagte Florence Trieves mit grimmiger Stimme.
    »Aber, Mutter!«, sagte Clovis.
    »Das darfst du nicht!«, sagte Emerald.
    »Emerald!« Charlottes Stimme war wie Stahl. »Kinder, tut, was ich gesagt habe. Geht.«
    Angesichts ihrer Entschlossenheit und der Vorstellung, dass ihr bereits angeschlagener Charakter in ihren Augen noch mehr Schaden nehmen könnte, wandten alle sich ab und verließen gehorsam das Zimmer.
    Als sie die Tür zumachten, setzte Charlotte zum Sprechen an und Florence griff sich den Schürhaken.
    Auf dem Treppenabsatz schloss Emerald Smudge voller Dankbarkeit in die Arme, während Patience, Ernest, Clovis und John in stummer Reaktion auf die Szene, deren Zeuge sie soeben geworden waren, beieinanderstanden. Außerdem einte sie die Angst vor dem, was sich hinter der geschlossenen Tür abspielen mochte. Sie waren erschöpft vom Bellen. Längere Zeit sagte niemand ein Wort.
    Die Gesänge von unten hatten völlig aufgehört. Eine merkwürdige Stille legte sich über sie.
    Ein oder zwei Uhren schlugen unterschiedliche Stunden.
    Von drinnen war das leise Gemurmel von Stimmen zu hören.
    »Gehen wir ein Stück weiter«, flüsterte Patience.
    Sie zogen sich an den Kopf der Treppe zurück.
    Der Regen hatte aufgehört. Nachdem sein Trommeln endlich verstummt war, waren sie jetzt nur noch vom Knarren des Hauses umgeben und vom Tröpfeln der Simse.
    »Mein Gott!«, stieß Clovis hervor.
    Da seine Schwester mit Smudge beschäftigt war, war es Patience, die seine Hand nahm.
    Nach der längsten, bittersten Wartezeit hörten sie, wie die Tür geöffnet wurde und erst Florence und dann Charlotte aus dem Schlafzimmer kamen.
    Stumm, atemlos; keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte. Die beiden Frauen kamen bei ihnen an.
    »Nun denn«, sagte Charlotte mit einer kleinen Bewegung des Kopfes und einem Gesichtsausdruck, der wie eine offene Herausforderung war. »Sollen wir alle nach unten gehen?«
    Emerald deutete wortlos auf die Schlafzimmertür.
    »Er ist weg«, sagte Florence voller Überzeugung. »Wir können euch beide versichern, dass er weg ist.«
    »Ist das wahr?«, fragte Emerald.
    »Ja«, sagte Charlotte. »Er ist wirklich weg.«
    Eine weitere Erklärung gab sie nicht.
    »Gehen wir«, sagte Florence.
    Und so gingen alle, immer noch neugierig, aber gehorsam, nach unten, bis Charlotte, die das Schlusslicht bildete, »Wartet!« rief und alle sich zu ihr umdrehten.
    Sie ließ sich auf ein Knie nieder, immer noch ein Bild der Lieblichkeit in ihrem jadegrünen Musselin und ihrer zarten Seide. Auf einer Höhe mit Smudges Augen, blickte sie unter der hohen Tolle ihrer hellen Haare hervor von einem zum anderen und sagte mit leiser, eindringlicher Stimme: »Was ich vorhin zu ihm gesagt habe, ist nicht wahr. Habt ihr mich verstanden? Es ist nicht wahr!«
    Allgemeines Räuspern und abgewandte Blicke. Keiner von ihnen wusste, was er darauf sagen sollte. Bis auf Smudge.
    »Natürlich nicht, Mama«, sagte sie. »Wie soll er denn mein Vater sein? Ich habe ihn vor heute doch noch nie gesehen.«

DIE RUHESTATT
    Wie eine Königin stand Charlotte auf dem halben Treppenabsatz und blickte auf die finsteren Horden hinab – Smudge an der Hand, flankiert von ihren reichlich mitgenommen aussehenden älteren Kindern, ihrer Hauswirtschafterin und, ein Stück entfernt, ihren Gästen. (Die größte Distanz wahrte John Buchanan, der, obwohl er dabei geholfen hatte, den Schurken Traversham-Beechers zu vertreiben, nichts mehr mit diesen lasterhaften Menschen zu tun haben wollte.)
    Die Familienmitglieder blickten in die bleichen Gesichter unter ihnen. Die armseligen Reisenden blickten zurück. Wie es schien, hatte die Vertreibung des Schurken sie noch kraftloser gemacht: Ihre Ausgelassenheit war vorbei, ihre Lieder verklungen. Poulet à la Marengo und schmelzende Zunge waren nur noch eine ferne Erinnerung.
    »Das alte Haus also?«, sagte Charlotte. »Ist das die Lösung?«
    Emerald sah, dass ihre Mutter sich endlich mit der Anwesenheit der Reisenden abgefunden hatte, und begrüßte es.
    »Ja, Mutter. Sie werden es dort ganz behaglich haben«, sagte Clovis. »Jedenfalls werden sie sich ausruhen können. Und das ist es doch, was sie wollen.«
    »Dann schlage ich vor, dass ihr, Kinder, schon mal dafür sorgt,

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