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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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seinen Kindern, die nicht auf Scarglas leben. Fiona hat sein Herz schnell erobert, weil sie sich von ihm nicht einschüchtern ließ.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Aber Liam, es kommt mir trotzdem nicht richtig vor, Eure Verwandten um Hilfe zu bitten, wenn ich noch nicht einmal meine eigenen darum gebeten habe.«
    »Dann wird es höchste Zeit, dass Ihr ihnen von Euren Sorgen berichtet.« Er schnitt ihr mit einer Geste die Widerworte ab. »Bruder Matthew mag ja denken, dass Ihr ihnen geschrieben und zumindest ansatzweise erzählt habt, was passiert ist. Aber das habt Ihr gar nicht, oder?«
    Keira seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, das war falsch, aber jedes Mal, wenn ich versucht habe, ihnen zu schreiben, fielen mir einfach nicht die richtigen Worte ein. Ich wusste nicht, wie viel ich ihnen sagen sollte. Es wundert mich allerdings, dass keiner meiner Verwandten im Kloster aufgetaucht ist; aber vielleicht haben sie vergessen, wie nah Matthew und ich uns als Kinder standen. Schließlich ist das lange her.«
    »Ihr solltet ihnen wirklich bald eine Nachricht zukommen lassen. Wahrscheinlich haben sie mittlerweile vom Tod Eures Ehemanns erfahren. Die Wahrheit beunruhigt sie bestimmt weniger als dunkle Gerüchte.«
    Er hatte recht, aber Keira hatte keine Zeit, ihm beizupflichten oder zu erörtern, was sie ihrer Familie sagen sollte. Sobald Liam mit ihr durch das Tor ritt, scharten sich Leute um sie. Keira war ein wenig eingeschüchtert von der Vielzahl großer, starker Männer, die sich zu ihrer Begrüßung versammelten. Ein riesiger, gut aussehender Rotschopf zog Liam aus dem Sattel. Ein stiller, schwarzhaariger, finster wirkender Mann mit einem narbenbedeckten Gesicht half ihr beim Absteigen, auch wenn seine Aufmerksamkeit vor allem Liam galt. Sie hatten offenbar erfahren, dass er vermisst worden war, und unwillkürlich dachte sie an all die Gerüchte, die ihrer Familie mittlerweile über sie zu Ohren gekommen sein mussten. Es war wirklich allerhöchste Zeit, ihnen eine Nachricht zukommen zu lassen, beschloss sie und nahm die Satteltaschen an sich, bevor ein Junge ihr Pferd in den Stall führte.
    Als Liam sich zu ihr durchdrängte und den Arm um ihre Schulter legte, entspannte sie sich ein wenig. Er begann, sie allen vorzustellen. Es gab so viele neue Namen, dass sie sich nur wenige merken konnte, darunter den von Sigimor, dem Laird von Dubheidland, und Ewan, dem Laird von Scarglas. Die anderen mussten noch ein wenig warten.
    Liam hielt sie an der Hand, als sie den Keep betraten und in die Große Halle geführt wurden. Keira wusste, dass sie ihm diese Vertraulichkeit eigentlich nicht gestatten sollte, aber sie brauchte dringend einen Halt. Seine Cousins waren einfach überwältigend.
    »Keira? Bist du’s wirklich?«, rief eine Frau.
    Als Keira sich umschaute, um zu sehen, wer sie gerufen hatte, lief eine schlanke, hellhaarige Frau auf sie zu und umarmte sie. »Fiona?«
    Fiona trat einen Schritt zurück und lächelte. »Aye, ich bin’s, Fiona. Habe ich mich in den fünf Jahren so verändert?«
    »Oh nein, aber ich denke, in dieser Zeit ist viel passiert, von dem mir keiner erzählt hat.« Sie berührte behutsam eine der kleinen Narben auf Fionas Wangen. »Und es war nicht nur Gutes, oder?«
    »Das stimmt, aber darüber können wir später sprechen.« Fiona führte sie von den Männern weg an die Hohe Tafel und drückte sie sanft auf einen Stuhl. »Vermutlich hast du Hunger und Durst. Gib mir doch deine Satteltasche.«
    »Ach, einen Moment noch.« Da in der Großen Halle keine Hunde zu sehen waren, nahm Keira vorsichtig die Kätzchen aus der Tasche. »Diese zwei Süßen haben wir im Wald gefunden.«
    Fiona begann, ihr von all ihren Prüfungen und Siegen der letzten fünf Jahre zu berichten, und Keira erzählte aus ihrem Leben, während sie aßen und die Kätzchen fütterten. Keira fragte sich, ob sie Fiona das erzählen sollte, was sie bislang noch keinem anvertraut hatte. Obwohl sie sich schämte und es ihr schrecklich peinlich war, was in ihrer Ehe geschehen war – einer Ehe, von der sie sich so viel erhofft hatte –, hatte sie das Bedürfnis, die Meinung einer anderen Frau zu hören. Und sie war sich sicher, dass sie Fiona vertrauen konnte, dass sie ihr Geheimnis bewahrte. Doch dann beschloss sie, sich noch ein wenig Zeit zu geben, um die Sache gründlich zu überlegen.
    Als sie Donner dazu bringen wollte, sich aufzurichten, um an das Stückchen Käse zu kommen, das sie ihm vor die Nase hielt,

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