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Der ungezähmte Highlander

Der ungezähmte Highlander

Titel: Der ungezähmte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Camerons so. Mein Bruder Connor hat mir einmal erzählt, dass ein Mann eine Frau aufsucht, weil er ein brennendes Verlangen hat und etwas Wärme will. Warum sollte sich ein Mann anderswo umschauen, wenn seine Ehefrau ihm das gibt, was er will? Es ist doch wahrhaftig nicht den Ärger wert, den es verursachen würde. Das ist zwar nicht gerade romantisch, aber ich glaube, dass die meisten Männer so denken. Bei den Männern deiner Familie ist es doch bestimmt genauso.«
    »Das stimmt.« Keira trank den letzten Schluck und starrte düster in den leeren Becher. »Glaubst du wirklich, dass Liam sein Ehegelübde halten wird?«
    »Aber sicher. Sigimor hat einmal gedacht, dass mein Ewan eine Geliebte hatte, und er ist ihm gefolgt und wollte ihm mit einer Tracht Prügel Vernunft einbläuen.«
    »Sigimor hat die meisten seiner Jungs gut erzogen, stimmt’s?«
    »Jawohl. Im Übrigen ist Liam nicht deshalb ins Kloster gegangen, weil er keine andere Wahl hatte. Er ist tief gläubig, aber den Ruf, ein Mönch zu werden, hat er nie vernommen. Ein solcher Mann nimmt ein Gelübde sehr ernst, das er vor einem Priester ablegt. Im Übrigen kann ich mir kaum vorstellen, dass es eine Frau gibt, die einen unberührten Mann heiratet.«
    Keira hätte ihr beinahe widersprochen, doch sie verbiss sich die Worte hastig. Vielleicht stimmte es ja auch gar nicht. Es war nur eine der vielen Entschuldigungen gewesen, die sie für den Mangel an Verlangen gefunden hatte, den ihr Ehemann ihr gegenüber an den Tag gelegt hatte.
    Einen Moment lang dachte sie daran, Fiona die Wahrheit zu erzählen, doch ihr Versprechen Duncan gegenüber hinderte sie daran. Es war nicht richtig von ihm gewesen, ihr dieses Versprechen abzunötigen, aber sie hatte die Last auf sich genommen, und nun würde sie ihr Versprechen nicht brechen. Es gab nur einen Menschen, dem sie die Wahrheit sagen konnte – Liam. Aber das konnte sie erst, nachdem er sie geheiratet hatte. Sie wusste nur noch nicht, wie sie es ihm beibringen sollte und er darauf reagieren würde. Sie befürchtete allerdings, dass er sie für eine elende Lügnerin halten würde, die mit allen ihr grausames Spiel gespielt hatte oder die aus Gier bereit war, alle zum Narren zu halten, nur um Ardgleann zurückzuerobern.
    »Trauerst du noch um deinen Mann?«, fragte Fiona. »Ist es das, was dich so bedrückt?«
    »Aye, ich trauere um ihn, aber hauptsächlich deshalb, weil er zu jung zum Sterben war und er einen solch grausamen Tod nicht verdient hat. Ich hatte ihn gern, und ich dachte, dass wir eine gute Ehe führen könnten, aber das war auch schon alles. Allerdings hat er sich freiwillig entschlossen, mich zu heiraten, und Liam wird dazu gezwungen.«
    »Nein, gezwungen nicht, nur überredet. Ich kenne diese Männer lange genug, um zu wissen, dass man keinen von ihnen zu etwas zwingen kann, was er nicht will. Wie ich schon sagte, Liam hat sich wahrhaftig nicht gewehrt. Wenn ich ehrlich sein soll, so glaube ich, dass er bereits entschlossen war, dich zur Frau zu nehmen, wenn du ihn haben wolltest.«
    »Fiona, wir haben uns nur zweimal geküsst, und das erst, nachdem wir das Cottage verlassen hatten. Er hat nie etwas getan oder gesagt, was darauf hingewiesen hätte, dass er mich heiraten will.«
    »Natürlich hat er das nicht. Du hast Geld und Land, er hat nichts, und außerdem bist du von höherem Stand. Ich weiß auch nicht, wie ich darauf komme, aber ich bin fest davon überzeugt, dass er bereits an eine Heirat gedacht hat. Ich glaube, er hat nur deshalb gezögert, dir ein Zeichen zu geben, weil er dachte, es sei nicht richtig, so hoch zu greifen. Aber er hat bestimmt schon längst beschlossen, um dich zu werben.« Fiona verzog das Gesicht. »Ich habe nicht die Gaben, die unsere Gilly hat, aber sie hat mir gesagt, dass ich sehr einfühlsam bin. Ich kenne Liam seit vielen Jahren. Ich bin mir sicher, dass er dich heiraten möchte und dass er dir ein guter Ehemann sein wird. Liegt dir denn gar nichts an ihm? Bist du deshalb so bekümmert?«
    Keira hatte das Gefühl, dass sie Fiona wenigstens diese eine Wahrheit anvertrauen konnte. »Doch, ich liebe ihn. Ich glaube, der Samen war gelegt in dem Moment, als ich ihn sah, und da sah er wahrhaftig nicht gut aus. Das habe ich ihm allerdings nie gestanden, und wahrscheinlich werde ich es ihm auch noch eine Weile nicht gestehen. Solange ich mir nicht sicher bin, dass wenigstens ein Funke desselben Gefühls in ihm ist, kann ich es nicht riskieren.«
    Fiona nickte und umarmte Keira

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