Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Unheimliche

Der Unheimliche

Titel: Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
überhaupt
gibt, woran ich zweifle.«
    »Wieso?«
    »Ich glaube, daß es sich bei
diesem Namen um eine Tarnbezeichnung für einen Call-Girl-Ring handelt und
darüber hinaus um die Möglichkeit, sich durch diesen Namen auszuweisen.«
    Ich zündete mir nun auch eine
Zigarette an.
    »Erzählen Sie doch einfach
weiter«, schlug ich ihm vor. »Erzählen Sie mir alles, was Sie über diesen
Call-Girl-Ring wissen. Vielleicht könnte uns Porky ,
während Sie erzählen, etwas zu trinken einschenken?«
    »Aber sicher«, sagte Porky und ging schnell zur kleinen Hausbar in der einen
Ecke hinüber.
    Kaufman zündete sich am Stummel
der ersten eine neue Zigarette an. »Ich nehme an, daß Sie wissen, wer ich bin, Lieutenant.
Und was ich tue. Wahrscheinlich bin ich der größte Spielkasinounternehmer an
der ganzen Westküste. Ich bin durchaus bereit, Ihnen gegenüber ehrlich zu sein,
selbstverständlich aber werde ich alles ableugnen, wenn Sie mich jemals vor
Gericht bringen.«
    »Fahren Sie nur fort«,
ermunterte ich ihn.
    »Was ich tue, ist gesetzlich«,
erklärte er. »Meine Unternehmen werden ordentlich geführt. Wenn man zehn
Prozent aus dem Umsatz eines Kasinos einnimmt, wäre man verrückt, den Versuch
zu machen, seinen Gästen das Fell über die Ohren zu ziehen. Da es sich aber bei
meinen Unternehmungen um Spielkasinos handelt, bin ich der Sündenbock, wenn
irgendwo irgend etwas gesäubert werden soll. Für
jeden Politiker, der einmal kräftig auf die Pauke schlagen und das große Wort
führen will, wenn es darum geht, Ordnung in eine Stadt zu bringen, bin ich ein
dankbares Ziel.
    Keiner dieser
Propagandafeldzüge dauert sehr lange, aber es kann mich teuer zu stehen kommen,
wenn eins meiner Kasinos auch nur einmal von einer Razzia heimgesucht wird.
Gewöhnlich werden die Tische aufgebrochen, und es wird erheblicher Schaden
angerichtet. Viel schwerer wiegt, daß viele meiner Gäste abgeschreckt werden.
Ich ziehe es also vor, daß es nicht geschieht. Und das bedeutet, daß ich eine
ganze Reihe von Leuten besänftigen muß — soweit das möglich ist. Ich muß nett
zu diesen Leuten sein und sie und ihren ganzen Anhang einladen.«
    Porky brachte die Gläser, und ich
trank recht zufrieden von meinem Whisky.
    »Ich bin schon volljährig«,
sagte ich zu Kaufman, »so sieht also die große weite Welt aus! Da gehen einem
ja die Augen über. Aber wann können wir denn anfangen, von Schlange Lannigan zu reden?«
    »Dazu komme ich noch«, erklärte
er. »Sie geben also für einige dieser Leute eine große Gesellschaft, und die
wollen natürlich Mädchen dabei haben. Ich brauche daher jemanden, der mir die
Mädchen verschafft, wenn ich sie nötig habe. Und dieser Jemand muß auch
verschwiegen sein.
    Vor etwa achtzehn Monaten wurde
ich angerufen. Die Stimme einer Frau — sie teilte mir mit, daß Schlange Lannigan die größte Call-Girl-Organisation an der Westküste
betreibt. Sie nannte mir die Preise und sprach von dem Schlangenzeichen, an dem
man die Mädchen erkennen könne. Rund eine Viertelstunde lang redete sie in
einem fort.
    Als sie fertig war, antwortete
ich, das wäre ja ganz schön und gut, aber warum sie mir das sage. Sie meinte,
für sie könne es ein großes Geschäft bedeuten, und sie würden mich betreuen.
Ich war nicht sicher, ob es sich dabei um einen dummen Scherz handelte oder
nicht. Sie meinte, ich könne dabei doch nichts verlieren. Wenn ich das nächstemal eine Gesellschaft gäbe, sollte ich mich mit
ihnen in Verbindung setzen. Sie nannte mir vier Telefonnummern und sagte, ich
könnte jede einzelne davon anrufen. Tag oder Nacht. Kundendienst vierundzwanzig
Stunden hindurch.«
    Ich trank einen Schluck Whisky.
»Und dann?«
    »Das ist etwa alles«, erwiderte
er. »Es tut mir leid, Lieutenant, aber so einfach hat sich alles abgespielt. Ich
bin immer ordentlich bedient worden; man brauchte nur eine dieser Nummern zu
wählen. Als ich dieses Haus kaufte, wurde ich drei Tage nach dem Einzug
angerufen. Eine Stimme teilte mir mit, die Organisation hätte nun auch einen
Kundendienst in Vale Heights eingerichtet, und man gab mir eine hiesige
Nummer.«
    »Welche Nummer war das?«
    Er nannte sie mir und ich
verglich sie mit der, die Frankie mir angegeben hatte. »Das ist die ganze
Geschichte, Lieutenant«, sagte er.
    »Arbeitet Schlange Lannigan auch in Pine City?«
    Kaufman schüttelte den Kopf.
»Soviel ich weiß, nicht. Aber ich komme nicht oft nach Pine City.«
    »Und das wäre alles, was Sie
von Schlange Lannigan

Weitere Kostenlose Bücher