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Der unsichtbare Feind (German Edition)

Der unsichtbare Feind (German Edition)

Titel: Der unsichtbare Feind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nate Reynolds
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klebriges Haar zu einem Zopf zusammenband:
„Lassen Sie mich raten“, höhnte sie, „Sie haben undercover ermittelt und
mussten hier absteigen. Ist das in etwa richtig so?“
    Das Lachen verschwand von
Starks Gesicht: „Nein, ich habe hier gewohnt.“
    Tanja legte die Stirn in
Falten: „Sie?“
    „Ja ich! Als ich nach Wien
kam, war ich mittellos, außerdem minderjährig. Das hier war die billigste Absteige,
die ich damals finden konnte. Außerdem fragte hier niemand nach einem Ausweis,
oder woher man kam. Es war die einzige Möglichkeit, die Behörden nicht auf mich
aufmerksam zu machen.“
    „Oh, ich dachte Sie wären
reich, ich meine Ihre Wohnung …“, Tanja verschlug es die Sprache.
    „Ich bin damals überstürzt
von zu Hause weg, aber das soll jetzt nicht unser Problem sein“, war Stark
bedacht das Thema ad acta zu legen.
    „Es tut mir leid“, Tanja
senkte den Kopf und errötete, „ich weiß. Sie haben erzählt, Ihre Mutter war
damals gestorben und dass sie Probleme mit der neuen Frau Ihres Vaters hatten.
Entschuldigen Sie den Eingriff in Ihre Privatsphäre.“
    Stark seufzte und nahm neben
ihr auf dem Bett platz: „Ist schon gut. Ich bin damals nach Wien gegangen, ohne
einen Cent in der Tasche. Ich habe mich mit Gelegenheitsjobs über Wasser
gehalten. Eines Tages, als ich alt genug war, habe ich mich dann an der
Polizeischule beworben“, Stark blickte durch das Fenster, vor dem sich ein
weiterer Betonbau auftat, „was das Geld angeht, das hat mir meine Mutter
vererbt. Ich bekam es erst, als ich volljährig war. Ich hatte schon immer ein
Händchen für Geldanlagen und genau das habe ich dann gemacht, ich habe es
angelegt und für mich arbeiten lassen.“
    Tanja wich beschämt seinem
Blick aus: „Es tut mir leid, dass ich an Ihnen gezweifelt habe.“
    Stark hatte das Gefühl die
peinliche Stille, die im Raum hing, überbrücken zu müssen und ergriff das Wort:
„Doktor Pavlova …“
    „Nennen Sie mich Tanja“,
flüsterte sie kleinlaut.
    Sie blickte auf und sah ihn
durch glasige Augen an.
    „Inspektor, Sie haben mir
nun schon zwei Mal das Leben gerettet, ich möchte mich dafür bedanken.“
    Ein leichtes Lächeln huschte
über Starks Gesicht: „Gabriel“, antwortete er und reichte ihr förmlich die Hand.
    Nach einer kurzen Pause, die
ihm unangenehm lang vorkam, fuhr Stark fort: „Tanja, hast du irgendeine Idee
wer dich verfolgt?“
    Sie seufzte: „Genau dieselbe
Frage habe ich mir immer und immer wieder gestellt. Ich weiß es nicht.“
    „Was hast du die letzten Tage
gemacht?“
    „Nun ja, hauptsächlich meine
Arbeit in der Virologie. Ein Kollege, Doktor Kasper, hat mich angerufen und
gebeten, in der Gerichtsmedizin auszuhelfen“, Tanja schürzte nachdenklich die
Lippen, „während der Obduktion habe ich Sie …“, sie zögerte einen Moment und
korrigierte sich dann, „… dich getroffen.“
    Plötzlich durchzuckte sie
ein Schwall aufsteigender Angst: „Oh mein Gott, die Proben!“
    Tanja riss die Augen weit
auf. Bei all den Geschehnissen der letzten vierundzwanzig Stunden war ihr Fokus
doch tatsächlich von den Proben abgewandert.“
    „Was ist los Tanja?“, wollte
Stark wissen.
    „Ich habe auf die Proben
vergessen!“
    Gleichzeitig huschten Bilder
von ihrem Mentor, Doktor Haslauer, durch ihren Kopf, der Mann den sie angeblich
bestialisch ermordet haben sollte, sowie das Abbild der schwarzen Gestalt, vor
der sie Gabriel gestern Abend gerettet hatte. Ein Gefühl, als würde ein Tornado
an Erinnerungen in ihr wüten, erregte Schwindel in ihr und es fiel ihr schwer
gegen die Ohnmacht, die sich in ihr ausbreitete, anzukämpfen.
    Stark nahm sie an den
Schultern und schüttelte sie vorsichtig.
    Tanja rieb sich die Augen
mit den Handflächen und sah ihn mit versteinerter Miene an.
    „Dieses Virus?“, fragte
Stark mit beruhigender Stimme, „ist es gefährlich?“
    Tanja nickte: „Ich denke
schon“, sagte sie mit dünner Stimme.
    „Erzähl mir, wie du es
gefunden hast.“
    Tanja schluckte tief: „Es
war eigentlich eine Routineuntersuchung. Ein Obdachloser war gestorben und in
die Gerichtsmedizin überstellt worden. Doktor Kasper, der Gerichtsmediziner,
hatte nach einer äußeren Begutachtung des Leichnams den Verdacht auf Grippe
geäußert und mir eine Blutprobe des Verstorbenen überstellt. Der Standardtest
wies entsprechende Antikörper in der Blutprobe auf, wie sie bei einer Grippe
üblich sind.“
    „Also ist der Obdachlose an
einer Grippe gestorben?“, fragte

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