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Der unsichtbare Feind

Der unsichtbare Feind

Titel: Der unsichtbare Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Niederlage ist doch noch ein kleiner Sieg geworden, Luxon. Ich wünschte, ich hätte mindestens ebenso viel tun können wie dein tapferer kleiner Magier.«
    »Es hätte das Leben vieler Männer gerettet«, antwortete Luxon ebenso ernst. »Hast du die Signale gehört und verstanden? Halten sich die Zaketer daran?«
    Sie beobachteten sorgfältig das Meer.
    Die zerstörten und brennenden Schiffe waren regungslos zurückgeblieben, umgeben von Trümmern, Sterbenden und Toten. Einzelne Zaketer-Galeeren, segelnd und gerudert, folgten der Nullora. Auch viele der Galeeren trugen die schweren Spuren der Kämpfe.
    »Unsere Leute kommen in die Gefangenschaft der Zaketer«, sagte Luxon und deutete auf die vordersten Schiffe. »Keine Galeere kommt auf Kampfentfernung näher. Sie werden sich an die Drohungen halten – das Leben des Hexenmeisters ist kostbar.«
    Wahrscheinlich hatten auch die Besatzungen einiger naher Schiffe die Gefangennahme des Hexers beobachtet.
    »Die Gefangenen werden später ausgetauscht«, versicherte Kukuar. »Hab keine Angst. Es sind zu viele. Und auch deine Schiffe, die wenigen, quellen über von gefangenen Zaketern. Es ist, denke ich, ausgeglichen. Sie werden sich alle auf Quenya treffen.«
    Zum erstenmal ging die Nullora in den Wind und gewann an Geschwindigkeit.
    »Nichts ist ausgeglichen. Aber wir können nichts anderes tun«, entschied Luxon. Er ahnte, daß in jenem unbeobachteten Augenblick, als es Varamis glückte, den Zauber kurz zu unterbrechen, der Hexer die Duinen zur Hilfe gerufen hatte. Dani und ihre Brüder hatten nicht gehorcht. Deshalb hatte Aiquos sie strafen wollen, und ihre Verbindung getrennt.
    »Ich werde für meine Krieger tun, was ich kann«, sagte Luxon plötzlich entschlossen. »Wir setzen den echten Hesert und seine Männer auf dem Atoll aus. Und dazu die wichtigsten Krieger, die für uns eine Gruppe unsicherer Männer darstellen. Sie sollen verbreiten, daß wir Aiquos als Geisel genommen haben. Daß er stirbt, wenn die Nullora verfolgt wird.«
    Kukuar nickte zustimmend.
    »Das ist ein kluges Wort, Luxon. Ich werde das Boot vorbereiten lassen, ja?«
    »Tue dies, Freund Kukuar.«
    Kukuar sprang den Niedergang hinunter. Dani wandte sich wieder scheu und leise an Luxon.
    »Was werdet ihr jetzt tun, Luxon? Du weißt, daß wir zugelassen haben, daß dir geholfen wird.«
    »Ich weiß es«, sagte Luxon und lächelte kurz. »Und ich verspreche dir, daß ich mich immer daran erinnern werde. Aber denke daran, daß ihr auch in die Gewalt des rebellischen Hexers von Quin geraten seid. Vielleicht will sich Kukuar an euch rächen.«
    »Ich ahne es! Du mußt alles daran setzen, zum HÖCHSTEN vorzustoßen.«
    »Das will ich, sobald wir in Onaconz sein werden.«
    »Und ich sage dir, was du tun mußt, Luxon«, lächelte sie und schüttelte, als erinnere sie sich zum erstenmal daran, daß sie eine junge Frau war, ihr langes, dunkelrotes Haar. Noch war es verwirrt und von Strähnen anderer Farben durchzogen. Ihren Körper verhüllte sie mit den schmalen Resten des gelben Tuches.
    »Ich werde darauf hören.«
    Die Galeeren folgten dem Flaggschiff in unregelmäßiger Reihe. Die Riffe des Inselchens kamen näher, am Horizont schwelten die letzten Reste der brennenden Schiffe. Die Zaketer hatten begriffen, daß sie das Leben ihres obersten Hexenmeisters in Gefahr brachten, und kamen nicht näher. Also hatten die neuen Herren der Nullora freies Geleit.
    Hrobon, der sein Schwert langsam in die Scheide zurückstieß, kam mit wuchtigen Schritten hinauf zu Luxon. Die zaketischen Seefahrer warfen ihm halb mißtrauische, halb furchtsame Blicke zu. Schweigend begrüßten sich die beiden Freunde.
    »Alles andere besprechen wir, wenn wir Zeit und Ruhe haben«, knurrte Hrobon. »Du lebst, und wir haben Glück im Unglück gehabt. Bleibt es beim Treffen mit Floßvater Giryan?«
    »Ja. Aber noch immer droht der Krieg zwischen den beiden Reichen. Wir haben die Nullora und einen entscheidenden Vorteil, aber wir werden viel List brauchen und befinden uns, noch immer, mitten in der Gefahr.«
    »Wie lange brauchen wir bis Onaconz?«
    »Bei diesem Wind rund einen Tag.«
    »Kukuar hat gerufen, daß Hesert und seine Lyrländer ausgesetzt werden sollen – zum zweitenmal!«
    Hrobon stieß ein kurzes, rauhes Lachen aus. Auch Luxon mußte grinsen. Dann deutete er hinunter zum Mast, wo Kukuar und einige Bewaffnete die echten Lyrländer zum Boot schoben, das bereits außerhalb der Reling schaukelte.
    »Und… du versuchst, das

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