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Der unsichtbare Killer

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Titel: Der unsichtbare Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Felsblöcken, dann wurde die Winde neu angelegt, und der Tropic ließ sich wieder fünfzig Meter hinunter.
    Es dauerte mehr als zwei Stunden, aber der Tropic erreichte das untere Ende des Steilhangs ohne Zwischenfall. Lauter Jubel brach aus. Alle wussten: Falls es ihnen gelang, zum Fluss zu kommen, würden sie es vielleicht doch noch nach Sarvar schaffen.
    Der Tropic-2 wurde zum Rand des Steilhangs gefahren, die Winde befestigt. Vance ließ die Fahrzeuge nur nacheinander herunter. Das Ausmaß einer möglichen Katastrophe war einfach zu groß, wenn sich mehrere Fahrzeuge auf der Böschung befanden und sich eines davon losriss.
    Als alle Fahrzeuge des Konvois es auf den breiten, vereisten Fluss am Grund der Schlucht geschafft hatten, war es später Nachmittag geworden. Erst jetzt gab Vance die Erlaubnis, auch die Schlitten herunterzubringen. Der Schneefall war im Laufe des Tages stärker geworden, und als die Wolken tiefer sanken und das Licht allmählich verblasste, machte er sich Sorgen, dass sie während der Nacht von den Schlitten getrennt werden könnten. Die Winden wurden von den Fahrzeugen abmontiert und in regelmäßigen Abständen auf dem Steilhang verteilt. Auf diese Weise kamen sie sehr viel rascher voran als es bei den Fahrzeugen der Fall gewesen war.
    Die gegenwärtige Entwicklung ermutigte Vance. Dann rief Doktor Coniff ihn an und sagte ihm, dass Ravi Hendrik das Bewusstsein wiedererlangt hatte.
    Vance schüttelte den Schnee von seinem Parka und der wasserdichten Hose, sobald er die Schleuse von Bioab-2 betreten hatte. Dann öffnete sich die innere Tür, und warme Luft wehte ihm entgegen und verwandelte die verbliebenen weißen Eispartikel augenblicklich in etwas Feuchtes und Dunkles. Es bildeten sich Tröpfchen, die an seinem Parka herunter- und über die Stiefel bis auf den Boden hinabrannen.
    Ravi Hendrik sah immer noch furchtbar aus, aber er war wach und trank Brühe aus einem großen Becher, den Juanitar ihm hinhielt.
    Vance zwang sich zu lächeln, während er seine Sturmmütze abnahm und weitere Tropfen verteilte. »Sie sehen besser aus«, log er.
    »Colonel«, sagte Ravi. »Ich bin einfach froh, am Leben zu sein.«
    »Ich habe mir Zugang zu Ihrem visuellen Cache verschafft, während Doktor Coniff Sie behandelt hat. Sie können von Glück reden. Das war die Mutter aller Kämpfe.«
    »Dann haben Sie es gesehen? Das Monster?«
    »Ja, ich habe es gesehen.«
    »Und die Bäume, die Bullpeitschen? Das war es, was Mark Chitty versucht hat, uns zu sagen.«
    »Ich weiß«, sagte Vance. »Wir können jetzt nicht mehr zu den Bäumen zurück.«
    Ravi lachte halb hysterisch. »Und wie wollen wir dann durch den Dschungel nach Sarvar kommen?«
    »Sie werden uns mindestens einen Helikopter schicken müssen. Ich habe den Abschuss einer weiteren Comm-Rakete angeordnet. Ken und Chris laden gerade eine vom Schlitten ab.«
    »Gut, das ist gut.« Ravi ließ sich wieder auf die dünne Matratze zurücksinken.
    »Ravi, ich muss etwas wissen. Haben Sie Angela gebeten, zu Ihnen zu kommen und Sie zu holen?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe. Wieso? Wieso sie?«
    »Sie ist die Einzige, die das Monster schon einmal überlebt hat. Diejenige, der ich trauen konnte. Die Einzige.«
    »Sie hätten mich fragen können.«
    »Jemand sabotiert den Konvoi. Ich habe gerade erfahren, dass Karizma mit dem MTJ-1 desertiert ist. Aber ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie es war. Vielleicht war es jemand anderes. Die Dinge sind schon schlecht gelaufen, bevor wir überhaupt daran gedacht haben, einen Konvoi zusammenzustellen.«
    Vance gab sich alle Mühe, den verwundeten und unter starken Medikamenten stehenden Piloten nicht anzuschreien. Er war überrascht über sich selbst, da er jetzt erst erkannte, wie sehr es ihn beunruhigte, dass ihm ein Mitglied der eigenen Truppe nicht traute. Der Herr sollte Karizma und ihren widerwärtigen Verrat verfluchen. »Ich glaube, wir können ziemlich sicher davon ausgehen, dass es Karizma war«, sagte er zu Ravi.
    »Der Außerirdische ist immer noch da draußen«, erwiderte der Pilot. »Er wird nicht zulassen, dass wir diese Welt lebendig verlassen.«
    »Wenn er das denkt, wird er sich auf eine herbe Enttäuschung einstellen müssen. Und jetzt ruhen Sie sich etwas aus.«
    »Eine Berlin kann uns von Sarvar aus nicht erreichen, ohne aufzutanken. Und eine Daedalus fliegt nicht über die Berge«, sagte Ravi mit lauter werdender Stimme. Einige Lichter an den Überwachungsgeräten wurden gelb, als sich sein Stresspegel

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