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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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wahrscheinlich hätte sie trotzdem kräftig zugelangt, aber sie hätte wenigstens gezählt -, doch da sie an diesem speziellen Abend nicht sicher sein konnte, wie lange ihr Leben noch währte, hatte sie keine Lust, sich Beschränkungen aufzuerlegen.
    Gerade als sie von Adam verlangen wollte, ihr in allen Einzelheiten zu erklären, was er vorhatte, fragte er behutsam: »Warum bist du noch Jungfrau, ka-lyrra?«
    Sie zwinkerte verblüfft und war drauf und dran, ihn mit einem »Das geht dich gar nichts an« in die Schranken zu verweisen, hielt sich aber zurück. Wenn sie ihm einige Fragen beantwortete, dann war er vielleicht auch eher bereit, auf ihre einzugehen. Außerdem waren er und seine Artgenossen einer der Gründe für ihr verkorkstes Liebesleben, und es war bestimmt befreiend, sich' das von der Seele zu reden. Schließlich konnte sie ihren Freundinnen nie ihr Herz ausschütten und sich bei ihnen über das Elend beklagen, eine Sidhe-Seherin zu sein. »Für den Fall, dass es dir noch nicht aufgefallen ist: Ich habe ein riesengroßes Handicap.«
    Er zog die Augenbrauen zusammen und musterte sie eingehend. »Ich sehe keines. Was für ein Handicap?«
    Sie schob ihren Stuhl zurück und setzte sich im Schneidersitz hin. »Oh, ich sehe Feenwesen.«
    »Ach, und wieso ist das ein Handicap?«
    »Ich möchte ein normales Leben führen - ein durchschnittliches, alltägliches, erfülltes Leben. Mehr habe ich mir nie gewünscht. Einen Mann, einen Job, den ich gern mache, und Kinder. >Und sie lebten glücklich bis zum Ende ihrer Tage<, das ist mein Traum.«
    »Und wieso hindert dich die Gabe, meinesgleichen sehen zu können, daran?«
    Sie schnaubte verächtlich. »Ich hatte zwei ernsthafte Beziehungen in meinem Leben. Jedes Mal wenn ich bereit war, Intimitäten zuzulassen, konnte ich an nichts anderes denken als daran, dass ich irgendwann schwanger werden könnte und dass mein Kind höchstwahrscheinlich auch die Feen sehen würde. Ich käme damit klar, aber der Mann in meinem Leben vielleicht nicht. Soll ich ihm sagen, dass ich eine Welt wahrnehme, die er nicht sehen kann? Und dass ich unsere Kinder vor den Gefahren schützen muss? Dass er mir dabei nicht helfen kann? Oder verschweige ich es ihm und befasse mich erst damit, wenn es so weit ist?« Sie lächelte bitter. »Meinem letzten Freund habe ich die Wahrheit gesagt, weil ich dachte, es wäre richtig so und dass er, wenn er mich wirklich liebt, damit umgehen könnte. Und weißt du, was geschehen ist?«
    Adam schüttelte den Kopf - sein dunkler Blick war beunruhigend intensiv.
    »Erst dachte er, ich würde einen Witz machen. Und als ich weiterhin versuchte, ihm verständlich zu machen, was mit mir los ist - ich zeigte ihm sogar die Bücher über die Feenwesen -, ist er regelrecht ausgeflippt. Weil ich nicht lockerließ, ihn nicht damit beruhigte, dass alles nur ein Scherz war, und meine Wahnvorstellungen immer deutlicher zutage traten<, wie er sich so charmant ausdrückte, erklärte er mir, ich sei überarbeitet und müsse dringend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Kurz darauf machte er Schluss. Per E-Mail - das ist die beste Möglichkeit für rückgratlose, wehleidige Feiglinge, eine Beziehung zu beenden. Ich hab versucht, ihn anzurufen, aber er meldete sich nicht. Ich hinterließ Nachrichten, er rief nicht zurück; er blockierte meine E-Mail- Adresse und machte nicht einmal die Tür auf, wenn ich bei ihm klingelte. Wir kannten uns drei Jahre, und die Hälfte der Zeit waren wir ein Paar. Er ist Jurastudent wie ich. Eine meiner Freundinnen hat mir letzte Woche erzählt, er würde überall verbreiten, dass ich einen Nervenzusammenbruch erlitten hätte.«
    »Du hast ihn nicht wirklich geliebt«, stellte Adam tonlos fest.
    »Was?« Sie war perplex. Wie konnte er das so schnell und nüchtern beurteilen?
    »Du hast ihn nicht geliebt. Ich habe ... verliebte Sterbliche gesehen, die um den Geliebten trauern, den sie verloren haben. Du bist keine von ihnen.«
    Gabby lächelte matt. »Du hast Recht. Ich war nicht wahnsinnig und bis über beide Ohren in ihn verliebt. Aber ich mochte ihn. Sehr sogar. Und es tut immer noch weh.«
    »Das tut mir leid, Gabrielle.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht behaupten, dass ich nicht gewusst hätte, was mich erwartet. Die O'Callaghan-Frauen haben mit ihren Beziehungen nie Glück. Mein Dad hat meine Mutter verlassen, als ich vier Jahre alt war. Ich kann mich kaum noch an ihn erinnern. Ich sehe nur noch vage einen Mann mit kratzigem

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