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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bibliothek war nicht der Ort, an dem er sie zum ersten Mal nehmen wollte - unsichtbar und ohne Vorspiel. Er wünschte sich, dass ihr erstes Mal überwältigend, berauschend und voll knisternder Erotik war und dass es sich tief in ihre golden schimmernde Seele einbrannte.
    Zum Glück ließ sie den Kuss nicht nur über sich ergehen, sondern wurde so schwach, dass ihre Knie nachgaben. Und er fühlte sich wie ein wahrer Gott unter den Männern - jetzt konnte er sie loslassen.
    Sie sank matt in ihren Sessel. Ihre Lippen waren geöffnet, ihre Augen glänzten. Sie wurde rot, sah sich benommen um und schüttelte heftig den Kopf.
    Adam beobachtete erfreut, wie Drustan und Dageus seine kleine ka-lyrra beäugten und dann einen nachdenklichen Blick wechselten. Gut, endlich hatte er sein Revier abgesteckt, zumindest ansatzweise.
    »Er möchte wissen, ob du die Erinnerungen der Draghar behalten hast«, sagte Gabby und schüttelte wieder den Kopf, als müsste sie ihre Gedanken ordnen.
    Dageus nickte. »Deshalb habe ich davon gesprochen. «
    »Ist das wahr?«, fragte Drustan erschrocken.
    »Ja, sie sind weg, aber ihr Wissen ist noch da.«
    »Himmel, davon hast du mir nie erzählt!«, beschwerte sich Drustan. »Ihr ganzes Wissen?«
    »Ja. Mein Bewusstsein ist voll mit all dem Zeug. Ich habe nie etwas davon gesagt, weil es unwichtig war. Die Draghar waren weg, und ich hatte nicht die Absicht, irgendetwas davon zu nutzen. Ja, ich glaube, ich kann den Zauber aufheben. Ich für meinen Teil würde es vorziehen, Adam Black sehen zu können. Mir ist es gar nicht recht, wenn er unsichtbar ist - es bereitet mir Unbehagen.«
    »Ja!«, rief Adam und stieß mit der Faust in die Luft. »Tu es. Jetzt sofort. Beeil dich!« Wenn er auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, dass Dageus MacKeltar das Wissen der Dreizehn besaß, wäre er sofort, nachdem ihn die Königin in London ausgesetzt hatte, hierher gekommen.
    Damit, dass Aoibheal dieses enorme Wissen weiterbestehen ließ, hätte er niemals gerechnet; vieles davon war äußerst gefährlich und verdorben. Er schnaubte. Seine Königin wurde nachlässig. Wenn er wieder unsterblich war, würde er ein ausführliches Gespräch mit ihr führen müssen. Vielleicht war es an der Zeit, dass er einen Sitz in ihrem infernalischen Hohen Rat einnahm und sich eingehender mit dem Geschick der Tuatha De befasste.
    »Adam bittet dich, es zu versuchen«, übersetzte Gabby und erteilte Adam damit eine stumme Rüge. Er winkte ab. Konnte sie seine Ungeduld nicht nachvollziehen?
    »Ist es verbotene Magie?«, wollte Drustan von seinem Bruder wissen.
    »Nein. Aber es ist die alte Magie der Tuatha De.
    Nichts, was man uns beigebracht hat, doch da mir die Königin dieses Wissen überlassen hat ...« Er hob die Schultern.
    »Hast du das Gefühl, dass es in irgendeiner Weise gefährlich ist?«, bohrte Drustan weiter.
    »Nein, es ist nur ein Zauberspruch in ihrer Sprache.«
    »Du lieber Himmel, würdest du ihn bitte aussprechen?«, zischte Adam. »Es ist unabdinglich, dass ich wieder sichtbar werde. Ich halte diesen verfluchten Zustand nicht mehr aus.«
    »Es ist deine Entscheidung, Bruder. Ich überlasse es dir«, sagte Drustan.
    Dageus überlegte einen Moment, dann sagte er: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwie Schaden anrichten würde.« Er wandte sich an Gabby. »Wo ist er?«
    Als sie auf die Stelle deutete, stand Dageus auf, umrundete Adam und begann.
    Gabby beobachtete ihn genau; sie hatte den Eindruck, dass die Laute wie von selbst aus ihm herausströmten. Er sprach nicht nur mit einer Stimme, sondern mit unendlich vielen, die übereinander gelagert waren, sich erhoben und leiser wurden, anschwollen und verstummten. Es klang melodisch und zugleich erschreckend dissonant, schön und furchterregend. Wie Feuer, in das man kriechen könnte, weil man sich wärmen will, um dann darin zu erfrieren.
    Gabby spürte, wie sich an ihrem ganzen Körper die feinen Härchen aufstellten, und ihr wurde bewusst, dass Adam die Sprache der Tuatha De nie in ihrer Gegenwart benutzt hatte.
    In welcher Sprache er auch immer bei den wenigen Gelegenheiten geredet hatte, es war nicht die der Tuatha De gewesen. Diese Sprache drückte reine Macht aus. Die Laute hatten eine nahezu hypnotische Wirkung, konnten einen gegen den eigenen Willen verführen. Es war alte Magie, unverfälscht und rein. Die Art von Magie, von der Gabby immer geglaubt hatte, dass die Jäger sie besaßen. Eine schreckliche Magie.
    Als die Stimmen zum Crescendo

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