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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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anwuchsen, lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken, und sie schloss die Augen.
    »Ganz ruhig, ka-lyrra; es wirkt so stark auf dich, weil du eine Sidbe-Seherin bist«, hörte sie Adam flüstern. »Deshalb habe ich nie in meiner Sprache geredet. Deine Instinkte sind wach geworden und sagen dir, dass du deine Leute versammeln und fliehen sollst. In alten Zeiten hättest du im Wind gehört, wenn wir uns nähern, hättest die Dorfbewohner gewarnt und in ein Versteck geführt. Atme langsam und tief.«
    Sie folgte seinem Rat, spitzte die Lippen, atmete durch den Mund und hoffte, dass es bald vorbei war. Er hatte Recht, allein der Klang der alten Sprache versetzte sie in eine eigenartige Kampfbereitschaft und weckte den Drang, die MacKeltar zusammenzurufen, in ein Versteck zu führen, dann in den nächsten Ort zu reiten, um dort Alarm zu schlagen.
    Endlich verstummte Dageus, und sie hörte, wie Gwen und Chloe unisono hauchten: »O mein Gott.«
    Gabby öffnete die Augen.
    Drustan war aufgestanden und machte ein finsteres Gesicht, genau wie sein Zwillingsbruder. Beide funkelten Adam an, den sie jetzt offenbar sehen konnten. Dann wanderten ihre Blicke zwischen ihren Frauen und Adam hin und her.
    Gabby sah den Ausdruck auf den Gesichtern der beiden Frauen und fühlte sich plötzlich sehr viel besser - kein Wunder, dass es ihr so schwer gefallen war, die Feen ihr Leben lang zu ignorieren.
    Es geht nicht nur mir so, dachte sie dankbar. Sie war keine Frau mit schwacher Moral, keine rückgratlose, undisziplinierte Feen-Anbeterin, die nur darauf wartete, dass es passierte; die Feen hatten tatsächlich diese magnetische, verführerische Wirkung, der manche Frauen nicht widerstehen konnten. Adam bezauberte Chloe und Gwen genauso, wie er sie verzaubert hatte.
    Wie könnte es auch anders sein? Gabby sah ihn jetzt mit ihren Augen. Er war fast zwei Meter groß, hatte goldene Haut und einen muskulösen, wohlgeformten Körper; sein langes schwarzes Haar reichte bis zur Taille. Er trug eine dunkle Jeans, Stiefel, einen elfenbeinfarbenen Pullover und Ledermantel. Der goldene Torques blitzte an seinem Hals, und er verströmte eine pure, außerirdische Erotik. Sein scharf geschnittenes Gesicht war männlich-schön, und der dunkle Dreitagebart verlieh ihm eine gewisse Wildheit. Intelligenz und kaum gezähmte sexuelle Hitze glitzerten in diesen exotischen zweifarbigen Augen. Der schwache Duft nach Jasmin und Sandelholz, der ihn immer umgab, erfüllte plötzlich den ganzen Raum. Gabby fragte sich nicht zum ersten Mal, ob der Duft, in den die Feen gehüllt waren, irgendeinen Stoff enthielt, der auf Menschen wie ein Aphrodisiakum wirkte.
    Adam war eine lebende Fantasiegestalt, unwiderstehlich männlich und gefährlich. Seine Haltung und sein Gehabe waren provokant und weckten die primitivsten sexuellen Triebe. Frauen fühlten sich angezogen, obwohl sie wussten, dass sie lieber die Beine in die Hand nehmen und so schnell weglaufen sollten, wie sie konnten - gerade weil sie wussten, dass sie lieber die Flucht ergreifen sollten.
    Und jetzt, da sie Gwens und Chloes Gesichter sah, fragte sich Gabby, wie sie es geschafft hatte, sich so lange von ihm fern zu halten.
    Was das betraf ... wie lange würde sie ihm noch widerstehen können?
    Warum sollte ich das überhaupt?, dachte sie gereizt, als sie beobachtete, wie verzückt Gwen und Chloe ihn betrachteten. Die beiden würden sich diese Mühe bestimmt nicht machen.
    »Heiliger Strohsack«, flüsterte Chloe.
    »Liebe Güte«, hauchte Gwen.
    Der Feenprinz versprühte seinen tödlichen Charme, lächelte schalkhaft und ließ seine Zungenspitze zwischen den weißen Zähnen sehen, dann kräuselten sich seine Lippen, und die dunklen Augen blitzten golden.
    Gabby entfuhr ein Ächzen, das sie rasch mit einem Hüsteln kaschierte. Ihre ganz private Augenweide war plötzlich für jedermann sichtbar, und das gefiel ihr überhaupt nicht.
    Offensichtlich war sie da nicht die Einzige.
    »Denkst du, was ich denke, Dageus?«, fragte Drustan aufgebracht.
    »Ja«, erwiderte Dageus finster. »Dir war er unsichtbar auch lieber, oder?«
    »Allerdings.«
    »Soll ich ihn wieder verzaubern?«
    »Ja.«
    Adam warf den Kopf zurück und lachte. Seine Augen sprühten goldene Funken. »Verdammt, tut das gut, wieder zurück zu sein!«
     

18
    Dageus und Drustan waren nicht die Einzigen, die Adam lieber wieder unsichtbar gesehen ... oder besser gar nicht gesehen hätten.
    Dreiundzwanzig weibliche Wesen lebten auf dem Anwesen der

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