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Der unsterbliche Mr Cooper

Der unsterbliche Mr Cooper

Titel: Der unsterbliche Mr Cooper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Petermann
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wurde ihm seine Lage bewußt, und er bekam Angst vor der neuen Welt, von der er gar nichts wußte. Wie würde man ihn, den Fremdling, aufnehmen? Und vor allem, würde man ihm wirklich sein Geld geben? Was war mit dem Vorsitz im Aufsichtsrat der Cooper-Julien-AG?
    Richard Cooper erschrak, als sich zu seinen Füßen etwas bewegte. Doch er erinnerte sich. Seine Hündin Cloth hatte im letzten Moment den Weg zu ihm gefunden, dann war die Tür der „Hivernage” zugeklappt, und es war empfindlich kalt geworden. Er hatte Angst gehabt, jämmerliche Angst, daß Julien ihn betrogen hatte und er erfrieren müßte. Fast im gleichen Augen blick hatte er das leise Rauschen des ausströmenden Gases gehört, und eine glückselige Müdigkeit war über ihn gekommen, hatte die Angst genommen und die Kälte. Das grelle Scheinwerferlicht, das ihn durchs Bullauge getroffen hatte, war erst gelb, dann orange und schließlich dunkelkarminrot geworden, und Cooper hatte gelächelt, ehe er in einen traumlosen Schlaf gesunken war.
    Jetzt, da er erwacht war, zweifelte er keine Sekunde, daß er im Jahre 2086 angelangt war. Ihm war entsetzlich kalt, und er spürte, wie der Hund zu seinen Füßen zitterte. — Julien hatte das einst erklärt: Energiemangel des Körpers, zu beseitigen mit kalorienreicher Nahrung.
    Endlich entschloß sich Mr. Cooper, die Augen zu öffnen. Was ihn umgab, ließ ihn noch mehr frieren. Stockdunkle Finsternis ringsum.
    Er tastete im engen Raum der „Hivernage” nach dem Bullauge. Da war es! Aber nicht der kleinste Lichtschimmer drang hindurch. Vermutungen nutzten nichts. Er mußte warten. Julien hatte gesagt, daß sich die Tür öffne, sobald sich die Innen- der Außentemperatur angepaßt habe.

In der „Hivernage” wurde es wärmer. Die Mäanderschleifen, die der Kabine hundert J ahre lang Wärme entzogen hatten, brachten sie jetzt zurück. Die Hündin winselte kläglich. Cooper versuchte sich nach unten zu beugen und stieß mit dem Zylinder gegen das Bullauge. Dann stützte er sich an der Hand ab und probierte, sich zu kauern. Er wollte Cloth streicheln und be ruhigen, vielleicht auch wollte er sich im Fell die Finger wärmen.
    Cooper hatte jedoch die Knie noch nicht richtig gebeugt, als die Tür der Hivernage” aufsprang und mit einem lauten Krach gegen die Außenwand hlug. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber auf den rauhen Be tonboden. Wie betäubt blieb er liegen. Die rechte Hand und ein Knie schmerzten fürchterlich. Seinen schönen weißen Zylinder hatte er beim Sturz verloren, und er konnte ihn nicht ertasten. Er hörte den Hund j ammern, sah ihn aber nicht. Im Bunker herrschte eine ägyptische Finsternis.
    Richard Cooper war enttäuscht. Er hatte erwartet, mit dem gleichen Pomp mpfangen zu werden, mit dem man ihn verabschiedet hatte. Nun lag er auf dem kalten Betonfußboden, mit zerschundenen Gliedern, fror und hatte einen grabenden Hunger.
    Er versuchte, sich die Räumlichkeiten in Erinnerung zurückzurufen, denn wo hl oder übel mußte er sich selbst helfen. Dann stand er mühsam auf und ging ein paar Schritte, wie er meinte, zurück zur „Hivernage”. Aber bei seinem Sturz hatte er die Orientierung verloren. Seine vorgestreckten Hände ertasteten nichts. Zu allem Unglück gab der Hund keinen Laut mehr.
    Cooper blieb stehen, ließ die Arme sinken und drehte sich langsam. Da durchzuckte ihn freudiges Erschrecken. Er sah eine winzige Kontrollampe gli mmen und hörte nun das leise Summen. Er wußte sofort: Dort steht der Reaktor. Rasch lief er hin, das Stechen im Knie nicht beachtend. Er tastete sic h um den Block herum und sah jetzt ein mattes Leuchtfeld in zwei Meter Hö he. Darunter mußte sich der Eingang zum Energieraum des Bunkers finden. Nun konnte nichts mehr schiefgehen. Dort war Licht für den gan zen Bunker. Richard Cooper ging langsam, denn er spürte sein verletztes Kn ie stärker. Er fühlte etwas Warmes, Weiches an seiner Seite und wußte, da ß es Cloth war, die neben ihm lief.
    Der Mann und der Hund waren angelangt unter dem Lämpchen, das die Tür markierte. Cooper tastete nach dem Drehgriff, fand ihn, und langsam, ganz langsam, drehte sich die Tür in den Angeln. Auch hier war es sto ckdunkel, aber er wußte, wo sich die Schalter befanden, die Licht und Wä rme geben würden.
    Nach drei Schritten, blind in die Finsternis hinein, tasteten seine Finger über das an der Wand befestigte Schaltbrett. Sein Herz schlug bis zum Halse. Pochend durchrauschte das Blut seinen Schädel,

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