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Der unsterbliche Mr Cooper

Der unsterbliche Mr Cooper

Titel: Der unsterbliche Mr Cooper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Petermann
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gaukelte ihm bunte Reflexe auf die Netzhaut. Er begann nach Luft zu schnappen. Die Atemnot bedrängte immer stärker. Er riß einen Ölschalter nach unten, und eine Leucht sch rift tauchte auf: „Spannung!” So grell war für ihn dieses Licht, daß er geblendet die Augen schloß. Die Batterie gibt Strom, konnte er noch denken, dann riß ihn ein Schwächeanfall von den Füßen.
    Als er erwachte, spürte er sofort die Wärme, die den Bunker durchdrang, rappelte sich auf und drehte zwei Schalter. Das helle Licht traf ihn wie ein Pei tschenhieb. Erst nach einer ganzen Weile versuchte er ein Blinzeln, und

langsam gewöhnten sich die Pupillen an die Helligkeit.
    Unmittelbar zu seinen Füßen stand Cloth, und das machte ihn stutzig. Cloth stand doch nie! Entweder schlich sie neben ihm her, den Schwanz zwischen den Beinen, die Zunge am Boden, oder sie lag zusammengekrümmt in einer Ecke. Jetzt aber stand sie fest auf ihren vier Beinen, und das Fell sträubte sich ihr. Cooper folgte dem Blick des Hundes, und der eisige Hauch des Entsetzens traf ihn.
    Er sah durch die noch geöffnete Tür in den nun auch hell erleuchteten Hauptraum des Bunkers hinüber, in dessen Mitte die „Hivernage” stand. Unwillkürlich tat er einen Schritt zurück. An der Wand, die der Tür gegenüberlag, standen in Reih und Glied Menschen nebeneinander, die Augen geschlossen, die Hände gleichsam an der Hosennaht.
    Noch immer war kein Laut zu hören, und Cooper faßte sich. Er ging langsam und vorsichtig auf die Reihe festlich gekleideter Menschen zu. Als er in zwei Meter Entfernung von ihnen verharrte, sah er die dünne Glaswand, die ihn von den Leuten trennte, und bemerkte auch die Glasscheiben zwischen ihnen. Wie in einem Panoptikum stand vor jeder der Gestalten ein kleines Schild.
    „Henry Sheleen”, las Cooper laut, „geboren am 11. Februar 1992. Beginn des Tiefschlafes: 14. Juli 2040, Erwachen aus Tief schlaf: 14. Juli 2200.”
    Mit einem Schlag wurde für Cooper vieles klar. Er hatte eine verbesserte Massenhivernage vor sich. Die Sheleens waren irgendwie mit seiner Frau verwandt gewesen, deswegen standen sie in seinem Bunker. Mal sehen, wer noch alles hier stand und auf die Zukunft wartete.
    Beim Lesen der Daten sah er, daß sie alle am gleichen Tag erwachen würden: Allan Priskett, Nicholas King, Laurence Lowndes und noch drei andere. Etwas abseits in einer Vitrine, die noch viel Ähnlichkeit mit seiner Hivernage hatte, stand eine Frau. Cooper ging hin, um nach dem Namen zu sehen, denn sie kam ihm bekannt vor. Aber das war doch…
    Vor ihm stand Dorothy Cooper, die ihm vor hundertdreißig Jahren angetraute. Ein Blick auf das Schild gab ihm die Ruhe wieder: „Tiefschlaf Ende: 16. September 2100”, konnte er lesen. Bis dahin waren noch Jahre Zeit. Vielleicht konnte er sogar etwas am Programm ändern? Heimtückisch war es trotzdem von ihr!
    Dreizehntes und letztes Kapitel
    in dem montags Ruhetag ist und in dem Mr. Cooper einem Menschen aus seiner Zukunft begegnet
    Sein großes Problem wurde der Hunger. Den Bunker wollte er nicht verlassen, bevor er die Strahlung an dessen Außenseite gemessen hatte, also mußte er sich mit dem Bunkervorrat begnügen. Die Tür zum Vorratsraum ließ sich leicht öffnen. Coopers Schweinsäugelein begannen zu glänzen, als

die wohlgefüllten Regale sah, die dick mit Reif überzogen waren. Er griff sich eine Dose Hühnerfleisch vom Stapel und dazu eine Büchse Coca Cola. Auch Cloth vergaß er nicht. In einer Ecke türmten sich Hundekuchen. Ein b eschriftetes Pappschild schob er achtlos zur Seite. „Konserven 20. Jahrh undert” stand darauf.
    Zum Essen suchte er nicht die Wohnabteilung des Bunkers auf, sondern stopfte das Hühnerfleisch im Stehen in sich hinein, kalt, wie es war. Nach de m er die Colabüchse mit einem energischen Ruck aufgezogen und in einem Zug geleert hatte, fühlte er seine Energien zurückkehren. Gleichzeitig meldeten sich Bedenken. Weshalb hatte kein Licht im Bunker gebrannt, und warum war die Außenluke geschlossen? Sollte es wirklich… Aber sein B unker stand, und er selbst lebte, hatte Sauerstoff, Wärme, Nahrung. — gleich würde er es wissen. Cooper ging zurück zum Schaltraum, zu den Meßge räten. In der Mitte stand ein halbkreisförmig angeordnetes Schaltpult. Im senkrechten Teil glänzten die Bildschirme zweier Monitoren. Es war alles na ch dem letzten Schrei der Technik des Jahres 1986 ausgestattet.
    Cooper schaltete Energie zu und wartete, bis die Spannungsanzeige

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