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Der unsterbliche Mr Cooper

Der unsterbliche Mr Cooper

Titel: Der unsterbliche Mr Cooper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Petermann
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ein sollten. Du hattest recht. Ich habe ein wenig gekramt in meinen kleinen rauen Zellen. Punktum: Der Reaktor ist dabei, durchzugehen. Ich habe die Moderatoren tief hinein geschoben und blockiert Du dürftest g esehen haben, wie die Temperatur steigt.”
    Julien brachte nur ein Stöhnen hervor.
    „Ich will”, fuhr Cooper fort, „uns beiden nicht die Chancen verderben, denn ich glaube daran, daß deine .Hivernage’ genauso funktioniert wie d amals deine psychologischen Fernstrahler.”
    Endlich bekam Julien wieder Luft, aber er konnte keinen klaren Gedanken assen. „Wir müssen doch etwas tun!” stammelte er.
    „Ich bin überzeugt, daß ich im Jahr 2086 lebend aus der .Hivemage’ heraustreten werde, und ich selbst will es, weil ich — allein die Zinsen! — ein iesiges Vermögen haben werde. Außerdem werden weitere Menschen den Sprung ins andere Jahrtausend wagen, und die Cooper-Julien-AG wird p rofitieren.”
    Julien konnte nun wieder klarer denken. „Richard, laß den Reaktor nicht um Teufel gehen! Wir gehen doch mit in die Luft!” Er ächzte.
    „Ich brauche sofort deine Zusage, daß mir einundfünfzig Prozent der

Aktien gehören und die entsprechenden Sessel im Auf sichtsrat dazu. Sobald ich wieder aufwache, werde ich dort den Vorsitz führen!” Cooper sah Julien lauernd an. „Das ist meine Bedingung!”
    Julien überlegte fieberhaft. Richard wollte ihn reinlegen. Daran also hatte er die ganze Zeit über gedacht. Julien zögerte nicht länger. Wenn Cooper erst in der „Hivernage” war, würde sich schon ein Ausweg finden lassen. „Also gut.” Er sah gebannt auf die rote Lampe. „Du sollst deinen Willen haben. Jetzt aber tu etwas!”
    „Dort liegt das Formular. Unterschreib!” Dann: „Du kannst die Über brückung aus dem Thermokontrollkabel entfernen. Der Reaktor arbeitet normal.” Cooper stand auf und verschwand mit dem Schriftstück im Hintergrund.
    Erst jetzt sah Julien den Hund, der behäbig seinem Herrn nachschlich, und es war ihm, als sähe er den Köter schadenfroh lachen.
    Zehntes Kapitel
    in dem sich ein Hubschrauberpulk nähert und in dem Adolphe Julien ein paar Stunden Schlaf findet
    Aus Sicherheitsgründen hatte Julien die Radarstation wieder besetzen lassen.
    Pünktlich sieben Uhr, es war noch dunkel, meldete der Diensthabende vom Radarturm, daß sich ein Hubschrauberpulk dem Anwesen nähere. Das waren die Fernsehleute. Kaum hatten die Helikopter vor dem Bunker aufgesetzt, entquoll ihnen eine wilde Meute durcheinanderschwatzender Menschen. In Windeseile hatten sie sich über das Gelände verstreut. Man sah sie auf dem Dach, wie sie einen Richtstrahler montierten, im Bunker stellten sie Kameras auf, man hörte sie mit dem Personal des Hauses schimpfen und Scherzworte tauschen, sie fluchten und lachten, manche schwitzten schon. Kabelstränge wurden verlegt, Scheinwerfer gerichtet, und in einem der Hubschrauber lief fast geräuschlos ein kleines Dieselaggregat an.
    Der Bunker hatte sich verändert. Gleich neben dem Reaktor, dessen Kontrollicht seit sechs Uhr wieder gleichmäßig leuchtete, stand zierlich der Steuerwürfel. Davor hatte man einen drehbaren Sessel installiert. Etwas im Hintergrund erhob sich die „Hivernage”.
    Das Bullauge wurde von Scheinwerfern angestrahlt und warf das Licht matt zurück. Drei Kameras waren fest montiert worden. Sie richteten ihre Objektive auf den Steuerwürfel, auf den Reaktor und auf das Bullauge. Vor das Objektiv der dritten Kamera hatten die Fernsehleute ein Polarisations filter gesetzt und damit alle störenden Reflexe ausgeschaltet. Mr. Coopers Gesicht würde auf den Monitoren deutlich zu sehen sein,
    Julien schlief noch. Er hatte nach der Aufregung um den Reaktor bis weit

nach Mitternacht noch einmal alle Aggregate überprüft. Auch die beiden Ingenieure waren noch nicht da.
    Einzig Mr. Cooper, von seinem Hund gefolgt, durchschritt das Terrain, den Fernsehleuten hier und da unverlangte Ratschläge gebend. Trotz seiner klugen Empfehlungen konnte sich der Aufnahmestab Punkt neun Uhr zum Frühstück zurückziehen.
    Eine halbe Stunde später schnurrte Coopers UKW-Sprechgerät. Der Radarturm meldete sich und kündigte eine Kette von Autos an, die vom Highway New York—Boston abgebogen waren und Mr. Coopers Villa ansteuerten.
    „Danke für die Warnung”, rief Cooper leutselig in das Taschengerät. Den Empfang überlasse ich Mrs. Cooper, dachte er und stampfte so eilig davon, daß der Hund Mühe hatte, ihm zu folgen.
    Elftes Kapitel
    in

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