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Der Unterhändler

Der Unterhändler

Titel: Der Unterhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Staub auf dem Boden. Anhand dieser Spuren wurde der Volvo dann schließlich identifiziert, allerdings erst zwei Wochen später.
    Von besonderem Interesse war das Haus, das die Kidnapper als Versteck benutzt hatten. Eine Kieseinfahrt – Quinn hatte das Knirschen der Reifen auf dem Kies gehört –, ungefähr acht Yards lang, führte vom Eingangs- zum Garagentor, automatisches Öffnungssystem, ins Haus integrierte Garage, ein Haus mit einem betonierten Keller hier konnten die Immobilienmakler weiterhelfen. Aber in welcher Richtung, von London aus gesehen – er wußte es nicht. Er hatte beim erstenmal im Kofferraum und beim zweitenmal mit einer Kapuze über dem Kopf auf dem Boden vor dem Rücksitz gelegen. Fahrzeit: anderthalb Stunden das erste Mal, zwei Stunden das zweite Mal. Wenn sie einen Umweg genommen hatten, konnte das Haus weiß Gott wo stehen, im Herzen von London ebensogut wie in jeder beliebigen Richtung bis zu fünfzig Meilen davon entfernt.
    »Wir können ihm nichts zur Last legen, Herr Minister«, berichtete Cramer seinem Minister am nächsten Morgen. »Wir können ihn nicht einmal länger festhalten. Und, offen gesagt, ich finde auch nicht, daß wir es tun sollten. Ich glaube nicht, daß er als Komplize an dem Verbrechen beteiligt war.«
    »Nun ja, er hat die Sache anscheinend gründlich verpatzt«, sagte Sir Harry. Der Druck aus Downing Street Nr.   10, in der Sache weiterzukommen, verstärkte sich.
    »Es scheint fast so«, sagte Cramer. »Aber wenn die Verbrecher entschlossen waren, den Jungen zu töten, und im Rückblick hat man den Eindruck –, sie hätten das jederzeit tun können, vor oder nach der Übergabe der Diamanten, im Keller des Hauses, an der Straße oder in irgendeinem einsamen Moor in Yorkshire. Und Quinn mit ihm. Rätselhaft ist, warum sie Quinn am Leben ließen und warum sie den Jungen zuerst freiließen und dann doch umbrachten. Es wirkt beinahe so, als wären sie darauf aus, sich zu den verhaßtesten und am meisten verfolgten Männern der Welt zu machen.«
    »Nun ja«, sagte der Innenminister seufzend. »Mr.   Quinn hilft uns nicht weiter. Halten die Amerikaner ihn noch fest?«
    »Formell ist er ihr Gast und freiwillig bei ihnen«, sagte Cramer vorsichtig.
    »Schön, Sie können ihn nach Spanien zurückfahren lassen, wann Sie wollen.«
    Während dieses Gespräch stattfand, redete Sam Somverville bittend auf Kevin Brown ein. Sie saßen mit Collins und Seymour in dem eleganten Salon des Landsitzes.
    »Warum zum Teufel wollen Sie ihn denn sprechen?« fragte Brown. »Er hat doch auf der ganzen Linie versagt.«
    »Schauen Sie«, sagte sie. »Ich bin ihm in den letzten drei Wochen näher gekommen als sonst jemand hier. Wenn er irgend etwas verheimlicht, egal was es ist, könnte ich es vielleicht aus ihm herausbekommen, Sir.«
    Brown schien zu schwanken.
    »Könnte ja nichts schaden«, sagte Seymour. Brown nickte.
    »Er ist unten. Eine halbe Stunde.«
    Noch am Nachmittag nahm Sam Somerville den Linienflug von Heathrow nach Washington, wo die Maschine kurz nach Einbruch der Dunkelheit landete.
    Als Sam Somerville von Heathrow abflog, saß Dr.   Barnard in seinem Labor in Fulham und blickte auf eine kleine Sammlung verschiedener Fragmente, die über ein schneeweißes Blatt Papier verteilt auf einer Tischplatte lagen. Er war sehr müde. Seitdem ihn am Vortag kurz nach Tagesanbruch der dringliche Anruf in seinem kleinen Haus in London erreicht hatte, war er ununterbrochen beschäftigt gewesen. Ein großer Teil dieser Arbeit, mit Vergrößerungsgläsern und Mikroskopen, war anstrengend für die Augen. Doch wenn er sich an diesem Spätnachmittag die Augen gerieben haben sollte, dann weniger aus Erschöpfung als aus Überraschung.
    Er wußte jetzt, was geschehen, wie es geschehen und welche Wirkung es gehabt hatte. Flecke auf Stoff und Lederfetzen waren analysiert worden, und diese Analysen hatten die exakte chemische Zusammensetzung des Sprengstoffs enthüllt; das Ausmaß der Verbrennungen an den Fetzen und die Wirkung der Detonation auf sie hatten ihm gezeigt, wieviel Sprengstoff verwendet, wo er plaziert und wie er gezündet worden war. Einiges war natürlich für immer verloren, anderes würde bei der Obduktion der Leiche ans Licht kommen, und Dr.   Barnard stand in ständigem Kontakt mit Ian MacDonald, der in Oxford noch an der Arbeit war. Die Resultate aus Oxford würden binnen kurzem eintreffen. Aber er wußte jetzt schon, was da vor ihm lag, obwohl es’ für das ungeschulte Auge

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