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Der Unterhändler

Der Unterhändler

Titel: Der Unterhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Flugzeug nehmen – ohne Gepäck. Er nahm von der FBI -Dienstwaffe Abschied und warf sie weit hinaus in den Fluß, womit er für die Bürokraten im Hoover Building wieder ein Problem schuf. Dann fuhr er die letzten vier Meilen bis zum Flughafen.
    Es ist ein niedriges, breites, modernes Gebäude, hell und luftig, geteilt in zwei durch einen Tunnel verbundene Bereiche für landende und abfliegende Maschinen. Er stellte den Opel Ascona auf dem Parkplatz ab und ging in das Abfluggebäude. Halb rechts, gleich hinter dem Zeitschriftenladen, fand er den Informationsschalter und erkundigte sich nach dem ersten Flug, der aus Ajaccio abging. Keine Maschine nach Frankreich in den nächsten beiden Stunden, aber es gab etwas Besseres für ihn. Montags, dienstags und sonntags geht um 9   Uhr eine Direktmaschine der Air France nach London ab.
    Er wollte ohnedies nach London, um Kevin Brown und Nigel Cramer ausführlich Bericht zu erstatten; er fand, Scotland Yard habe ebensoviel Anspruch wie das FBI zu erfahren, was während der Monate Oktober und November geschehen war, die Hälfte davon in England, die andere auf dem europäischen Festland. Er kaufte ein Ticket nach Heathrow und fragte nach den Telefonzellen. Sie standen in einer Reihe hinter dem Informationsstand. Da er Kleingeld brauchte, ging er in das Zeitschriftengeschäft, um einen Schein zu wechseln. Es war kurz nach sieben; zwei Stunden Wartezeit blieben noch.
    Nachdem er das Geld gewechselt hatte, ging er zu den Telefonzellen. Dabei übersah er den englischen Geschäftsmann, der vom Vorplatz her den Terminal betrat. Der Mann schien ihn ebenfalls nicht zu bemerken. Er streifte ein paar Regentropfen von den Schultern seines hervorragend geschnittenen dunklen dreiteiligen Anzugs, legte seinen anthrazitgrauen Crombie-Mantel zusammen und über einen Arm, hängte den noch zusammengerollten Regenschirm in die Beuge desselben Arms und ging sich die Zeitschriften ansehen. Nach mehreren Minuten kaufte er eine, blickte um sich und ließ sich auf einer der kreisrunden Polsterbänke nieder, die die acht Stützpfeiler umgeben, auf denen das Dach ruht.
    Von der Bank aus, die er gewählt hatte, hatte er die Türen des Haupteingangs, die Abfertigungsschalter, die Telefonzellen und die Türen im Blickfeld, die zur Abflughalle führen. Der Mann schlug die elegant bekleideten Beine übereinander und begann in seiner Zeitschrift zu lesen.
    Quinn suchte eine Nummer im Telefonbuch und machte seinen ersten Anruf bei der Leihwagenfirma. Der Filialchef saß bereits zu dieser Stunde an seinem Schreibtisch. Auch er bemühte sich.
    »Gewiß, Monsieur. Am Flughafen, sagen sie? Die Schlüssel unter der Fußmatte des Fahrersitzes? Wir können ihn dort abholen. Und jetzt zur Frage der Bezahlung … Übrigens, was ist es denn für ein Wagen?«
    »Ein Opel Ascona«, sagte Quinn. Der Mann schwieg, als hätte er nicht recht verstanden.
    »Monsieur, wir haben gar keine Opel Ascona. Sind Sie sicher, daß Sie ihn bei uns gemietet haben?«
    »Durchaus, aber nicht hier in Ajaccio.«
    »Ach so, vielleicht bei unserer Agentur in Bastia? Oder in Calvi?«
    »Nein, in Arnheim.«
    Inzwischen gab sich der Mann wirklich alle erdenkliche Mühe.
    »Wo ist Arnheim, Monsieur?«
    »In Holland«, sagte Quinn.
    An diesem Punkt hörte der Mann auf, sich Mühe zu geben.
    »Wie, zum Kuckuck, soll ich denn einen in Holland zugelassenen Opel vom Flughafen Ajaccio dorthin zurückschaffen?«
    »Sie könnten ihn fahren«, sagte Quinn. »Er wird in Ordnung sein, wenn er ein bißchen repariert worden ist.«
    Nun trat eine lange Pause ein.
    »Repariert? Was ist denn daran kaputt?«
    »Nun ja, er ist durch eine Scheune kutschiert, und hinten hat er ein Dutzend Einschüsse abbekommen.«
    »Und wie steht es mit der Bezahlung für all das?« flüsterte der Mann.
    »Schicken Sie die Rechnung einfach an den amerikanischen Botschafter in Paris«, sagte Quinn. Dann legte er auf. Es schien ihm das Rücksichtsvollste.
    Er rief die Bar in Estepona an und sprach mit Ronnie, der ihm die Nummer der Villa in den Bergen gab, wo Bernie und Arfur Sam behüteten, sich aber nicht darauf einließen, noch einmal mit ihr zu pokern. Quinn rief an, und Arfur holte sie ans Telefon.
    »Quinn, Liebling, wie geht’s dir denn?« Ihre Stimme war schwach, aber deutlich zu hören.
    »Gut. Hör zu, Schatz, die Sache ist zu Ende. Du kannst eine Maschine von Malaga nach Madrid und von dort nach Washington nehmen. Dieses Komitee mit den hohen Tieren wird von dir

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