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Der Unterhändler

Der Unterhändler

Titel: Der Unterhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Zeit und den Ort für das Zusammentreffen.

18. Kapitel
    Sam Somerville kam am folgenden Abend auf dem Flughafen Montpellier an. Sie wurde begleitet von Duncan McCrea, dem jungen CIA -Mann, durch den David Weintraub sie um das Gespräch hatte bitten lassen.
    Sie trafen mit dem PBA -Beechcraft-1900-Pendelflug aus Boston ein, mieteten noch auf dem Flughafen einen Dodge-Ram-Geländewagen und meldeten sich in einem Motel am Rand der Hauptstadt des Bundesstaates an. Beide hatten auf Quinns Empfehlung die dickste Schutzkleidung mitgebracht, die in Washington aufzutreiben war.
    Der DDO der CIA , der erklärt hatte, er müsse unbedingt an einer hochkarätig besetzten Planungskonferenz in Langley teilnehmen, sollte am folgenden Morgen eintreffen, rechtzeitig zu dem vereinbarten Treffen mit Quinn.
    Er landete um 7   Uhr in einem Executive-Jet mit zehn Sitzen, dessen Firmenemblem Sam nicht erkannte. McCrea erläuterte ihr, es handle sich um eine Maschine der »Company« ; der Name der Chartergesellschaft an ihrem Rumpf sei der einer Tarnfirma.
    Er begrüßte sie knapp, aber herzlich, nachdem er die Maschine verlassen hatte, und hatte bereits schwere Schneestiefel, eine dicke Hose und einen gesteppten Anorak an. In einer Hand trug er seine Reisetasche. Dann stieg er hinten in den Ram, McCrea fuhr, Sam dirigierte anhand ihrer Straßenkarte.
    Als sie Montpellier hinter sich hatten, schlugen sie die Route 42 ein, fuhren durch die Städtchen East Montpellier und bogen auf die Straße nach Plainfield ab. Gleich nach dem Friedhof von Plainfield, doch noch vor dem Eingang zum Goddard College, biegt der Winoosk River vom Rand der Straße ab und beschreibt einen Bogen nach Süden. Auf diesem halbmondförmigen Stück Land zwischen Straße und Fluß steht eine Gruppe hoher Bäume, zu dieser Jahreszeit im Schneekleid. Zwischen den Bäumen befinden sich mehrere Picknicktische, für sommerliche Urlaubsgäste aufgestellt, und Parkmöglichkeiten für Campingfahrzeuge und Anhänger. Dort, so hatte Quinn gesagt, werde er um 8   Uhr sein.
    Sam sah ihn als erste. Er kam hinter einem zwanzig Yards entfernten Baum hervor, als der Ram mit knirschendem Bremsgeräusch stehen blieb. Sie sprang vom Beifahrersitz, lief zu ihm hin und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Alles in Ordnung, Kind?«
    »Ich bin okay. O Quinn, Gott sei Dank, daß du in Sicherheit bist.« Quinn starrte über ihren Kopf hinweg. Sie spürte, wie er erstarrte. »Wen hast du da mitgebracht?« fragte er leise.
    »Ach, wie dumm von mir …« Sie drehte sich um. »Du erinnerst dich an Duncan McCrea? Er hat mich zu Mr.   Weintraub gebracht …«
    McCrea war aus dem Geländefahrzeug gestiegen und stand zehn Yards von ihnen entfernt. Er lächelte zurückhaltend.
    »Guten Tag, Mr.   Quinn.« Seine Begrüßung war schüchtern, respektvoll wie immer. Nichts Schüchternes war allerdings an dem 45er Colt Automatic in seiner rechten Hand. Die Waffe zielte ohne zu schwanken auf Sam und Quinn.
    Der zweite Mann stieg aus dem Ram aus. Er hatte das Gewehr mit wegklappbarer Schulterstütze in der Hand, das er aus seiner Reisetasche genommen hatte. Vorher hatte McCrea von ihm den Colt zugesteckt bekommen.
    »Wer ist das?« fragte Quinn.
    Sams Stimme war ganz schwach vor Furcht.
    »David Weintraub«, sagte sie. » O Quinn, was hab’ ich getan?«
    »Du bist hereingelegt worden, Liebling.«
    Da wurde ihm klar, daß die Schuld bei ihm selbst lag. Er hätte sich einen Tritt versetzen können. Als er mit ihr am Telefon gesprochen hatte, war ihm nicht eingefallen zu fragen, ob sie den Verantwortlichen Einsatzleiter der CIA schon einmal gesehen habe. Sie war zweimal ins Weiße Haus beordert worden, um dem Komitee Bericht zu erstatten. Er hatte angenommen, David Weintraub sei beide Male, zumindest aber einmal, dabeigewesen. Tatsächlich aber kam der verschlossene DDO nur ungern nach Washington und hatte an beiden Besprechungen nicht teilgenommen. Im Einsatz, wußte Quinn nur zu gut, kann es wahrhaft gesundheitsschädlich sein, wenn man sich auf Annahmen verläßt.
    Der kurzgewachsene, stämmige Mann mit dem Gewehr, der in seiner gesteppten Winterkleidung noch pummeliger wirkte, kam herbei und stellte sich neben McCrea.
    »So also sehen wir uns wieder, Sergeant Quinn. Erinnerst du dich an mich?«
    Quinn schüttelte den Kopf. Der Mann klopfte mit einem Finger auf seine plattgedrückte Nase.
    »Das hast du mir verpaßt, du mieses Schwein. Das wirst du jetzt teuer bezahlen, Quinn.«
    Quinn zwinkerte, als ihm

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