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Der Unterhändler

Der Unterhändler

Titel: Der Unterhändler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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was?«
    »Ich handle, wie ich es für gut halte, und treffe meine eigenen Entscheidungen, wie ich mit diesen Leuten umgehe. Möglicherweise muß Geld übergeben werden. Es sollte bereitgestellt werden. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, daß sie den Jungen herausgeben. Das ist alles. Sobald er frei ist, können Sie die Typen bis ans Ende der Welt jagen.«
    »Was wir tun werden«, sagte Kelly.
    »Das Geld ist kein Problem«, sagte Hubert Reed. »Sie dürfen damit rechnen, daß wir bereit sind, jeden Betrag, in unbegrenzter Höhe also, zu zahlen.«
    Quinn schwieg, sagte sich aber, daß es der schlimmste Fehler wäre, das den Kidnappern zu erzählen.
    »Ich will nicht eingeengt werden, keine Schnüffler, keine privaten Initiativen. Und bevor ich abfliege, möchte ich Präsident Cormack sprechen. Unter vier Augen.«
    »Sie sprechen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten«, sagte Lee Alexander von der CIA .
    »Er ist außerdem der Vater der Geisel«, sagte Quinn. »Ich brauche Informationen über Simon Cormack, die ich nur von seinem Vater bekommen kann.«
    »Er ist tief bekümmert«, sagte Odell. »Können Sie ihm das nicht ersparen?«
    »Nach meiner Erfahrung möchten in solchen Fällen die Väter oft mit jemandem sprechen, sogar mit einem Fremden. Vielleicht gerade mit einem Fremden. Vertrauen Sie mir.«
    Noch während Quinn diese Worte sprach, wußte er schon, daß dies eine vergebliche Hoffnung war. Odell seufzte.
    »Ich werde seh’n, was ich tun kann. Jim, würden Sie die Sache mit London abklären. Kündigen Sie Quinn an. Sagen Sie, wir wünschen, daß die Sache so gemacht wird. Jemand muß ihm frische Sachen besorgen. Mr.   Quinn, möchten Sie nicht den Waschraum weiter unten im Korridor benützen, um sich frisch zu machen? Ich werde den Präsidenten anrufen. Wie kommt man am raschesten nach London?«
    »Mit der Concorde, die in drei Stunden vom Dulles Airport abfliegt«, sagte Weintraub.
    »Platz reservieren«, sagte Odell und stand auf. Alle erhoben sich.
    Nigel Cramer hatte um 10   Uhr Neuigkeiten für das COBRA -Komitee im Briefing Room unter dem Cabinet Office. Die Kfz-Zulassungsstelle in Swansea hatte einen Hinweis geliefert. Ein Mann gleichen Namens wie der frühere Besitzer des Transit hatte einen Monat vorher ein anderes Fahrzeug, einen Sherpa, gekauft und angemeldet. Damit gab es nun eine Adresse – in Leicester. Commander Williams, der Chef von SO 13 und zuständiger Ermittlungsbeamter, war mit einem Polizeihubschrauber auf dem Weg dorthin.
    Nach der Sitzung nahm Sir Harry Marriott, der Innenminister, Cramer beiseite.
    »Washington will selbst die Verhandlungen führen, falls es dazu kommt«, sagte er. »Sie haben ihren eigenen Mann hierher in Marsch gesetzt.«
    »Herr Minister, ich muß darauf bestehen, daß die Metropolitan Police in allen Bereichen den Vortritt hat«, sagte Cramer. »Ich möchte zwei Männer aus der Criminal Intelligence Branch als Unterhändler einsetzen. Großbritannien ist schließlich nicht amerikanisches Territorium.«
    »Tut mir leid«, sagte Sir Harry, »daß ich mich in dieser Geschichte über Sie hinwegsetzen muß. Ich habe es mit Downing Street abgeklärt. Wenn die Yankees es so haben wollen, müssen wir es ihnen zugestehen. So sieht man die Sache.«
    Cramer war gekränkt, aber er hatte seinen Protest ausgesprochen. Der Verlust seines Verhandlungsprimats stärkte nur noch seine Entschlossenheit, die Kidnapper durch intensive Fahndung aufzuspüren und damit die Entführung zu beenden.
    »Darf ich fragen, wer dieser Mann ist, Herr Minister?«
    »Anscheinend heißt er Quinn.«
    »Quinn?«
    »Ja, kennen Sie den Namen?«
    »Gewiß, Herr Minister. Er hat früher für eine Tochterfirma von Lloyds gearbeitet. Ich dachte, er sei ausgeschieden.«
    »Nun, von Washington hören wir, daß er wieder zurück ist. Taugt der Mann denn etwas?«
    »Sehr viel. Ausgezeichnete Leistungen in fünf Ländern, einschließlich Irland, vor vielen Jahren. Ich lernte ihn damals kennen das Opfer war ein britischer Bürger, ein Geschäftsmann, der von einer Splittergruppe der IRA entführt worden war.«
    Cramer war innerlich erleichtert. Er hatte schon befürchtet, irgendein Verhaltenstheoretiker würde daherkommen und sich wundern, daß die Engländer auf der linken Straßenseite fahren.
    »Ausgezeichnet«, sagte Sir Harry. »Dann finde ich, sollten wir diesen Punkt in guter Haltung konzedieren. Unsere uneingeschränkte Kooperation, in Ordnung?«
    Der Innenminister, der ebenfalls schon von CYA

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