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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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»Zombies.« Aber waren Zombies nicht so etwas wie eine bewegliche Pest?
    Draußen hörte er Schritte – eine Menge davon. Will erblickte die Horde Zombies, die wieder auf ihn zutorkelte.
    »Verdammt«, flüsterte er. Sie waren zurück.
    Er musste sich verstecken. In wenigen Sekunden würde er zu Boden fallen und den Schlaf der Untoten schlafen. Und dann würde er mit sehr viel weniger Gehirn erwachen als vor dem Einschlafen.
    Wenn er überhaupt wieder aufwachte.
    Es war natürlich sehr schwer, ihn zu töten – viele hatten es versucht –, aber es war nicht unmöglich. Soweit er wusste, mochten lebende Tote, die ihm im Schlaf das Gehirn wegfraßen, eine genauso effektive Methode wie das Enthaupten darstellen. Er hatte nicht vor, es herauszufinden.
    Hektisch drehte sich Will im Kreis und suchte nach einem Versteck. Erschöpft kämpfte er sich voran und torkelte jetzt genauso erbärmlich wie die Zombies.
    Sein Stiefel stieß gegen einen Riss im Boden, und er fiel auf die Knie. Er schaffte es kaum, seine tauben Arme hochzuheben, um seinen Aufprall abzumildern, bevor sein Gesicht auf das Holz fiel.
    Als er landete, klapperte ein loses Brett und kippte weg. Darunter lag ein Hohlraum. Will hatte gerade noch genügend Zeit, um hineinzurollen und das Brett wieder an Ort und Stelle zu ziehen, bevor die höllischen Kreaturen in den Raum strömten.
    Wie hatten sie herausgefunden, wo er war? Die Zombies, die er kannte, waren, was Schlussfolgerungen betraf, niemals besonders gut gewesen.
    Nun liefen sie im Raum umher. Er konnte das schwerfällige Stampfen ihrer Schritte hören. »Ge-ge-ge-«, brabbelten sie in einer Art bizarrem Chor.
    Will wünschte sich zum vielleicht hundertsten Mal, daheim zu sein. Dort war es am besten.
    Es ist nirgends besser als daheim.
    Die Worte hallten durch seinen Verstand, lauter als der Chor der Zombies. Solch süße Worte und doch so wahr. Er könnte eine Geschichte um sie herum erschaffen – vielleicht eine fantastische. Ein Sturm, ein Mädchen mit seinem kleinen Hund. Vielleicht eine Hexe. Eine farbenfrohe Welt, in die das Kind von einem Wirbelwind getragen wird, und dann …
    Ein dumpfer Laut erklang. Er war so nah, dass die Erde um Will herum zu vibrieren schien, und er zuckte zusammen. Die Worte, die Idee und die Bilder lösten sich auf, und plötzlich war ihm sehr kalt, nicht nur, weil sein Körper nun in den todesähnlichen Schlaf verfiel, der mit der Morgendämmerung eintrat, sondern auch, weil er befürchtete, dass er unter diesem Holzboden gefangen sein würde, allein für alle Ewigkeit.

11
    »Noch einmal stürmt, noch einmal, liebe Freunde.«
    König Heinrich V. (3. Akt, 1. Szene)
    I ch muss mit Master Shakespeare sprechen, bitte.«
    Ich stellte dieses Gesuch an einen extrem fetten Mann, der wie das Innere eines Bierfasses stank und so aussah, als hätte er in seinem befleckten Wams geschlafen, das sich über seinem enormen Bauch spannte. Momentan schien er das einzige lebende Wesen im Rose zu sein.
    »Er ist nicht hier.«
    Ich blinzelte. Die Stimme des Mannes war höher als meine.
    »Wisst Ihr denn zufällig, wo er ist?«
    Er nahm mich in Augenschein. »Wer seid Ihr?«
    »Ich bin … « Ich biss mir auf die Lippe. Wer war ich? Momentan nicht mehr als ein namenloser Knabe auf der Suche nach Shakespeare. Wie lautete mein Name? Ich hatte mir niemals einen ausgedacht. Es schien unnötig, mich den Zombies vorzustellen.
    »Seid Ihr schwachsinnig, Bursche? Wisst Ihr Euren eigenen Namen nicht?«
    Ich starrte auf den Boden und murmelte: »Clay.«
    »Was soll das für ein Name sein?«
    »Clayton, aber meine Mama ruft mich Clay, weil mein Papa auch Clayton heißt.«
    Hör auf zu reden, Kate.
    Je mehr ich log, desto mehr Lügen musste ich im Kopf behalten, um mir nicht versehentlich selbst zu widersprechen, und ich hatte schon genug, an das ich denken musste.
    »Also gut. Ihr seid Clay und Ihr wollt Master Shakespeare sprechen. Warum?«
    »Ich bin ein … ein … Freund. Er bat mich, ihn zu treffen.« Das hatte er. Nur nicht gerade jetzt.
    »Ein Freund.« Er musterte mich mit einem seltsamen Ausdruck von Kopf bis Fuß. »Aha.«
    Ich hob mein Kinn. »Das bin ich. Sein Freund.« Wenn man jemanden, den man unter einem Sternenhimmel geküsst hatte, Freund nannte.
    Er verzog das Gesicht zu einem Grinsen. »Nun, Ihr könnt kein besonders enger Freund sein, wenn Ihr nicht wisst, dass Master Shakespeare morgens niemals im Theater ist.« Er schüttelte seinen großen Kopf. »Niemals.« Dann drehte er

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