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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Brüste einzuschnüren. Ihr habt den Verband zerstört.« Die Erinnerung daran ließ meinen Atem schneller gehen, und meine Brüste hoben und senkten sich so heftig, dass sie Wills Aufmerksamkeit auf sich zogen wie ein einsames Schiff auf einem klaren blauen Meer.
    »Ja«, stimmte er zu, während sein Blick auf meine Brüste geheftet blieb. »Ich werde Euch helfen müssen.«
    »Habt Ihr etwas, das wir als Verband benutzen können?«
    »Verband«, wiederholte er, dann schüttelte er den Kopf, als ob er aus einer Trance erwachen würde. »Ja. Einen Augenblick.«
    Er begann, einen Kleiderstapel in einer Ecke der Kammer zu durchwühlen, was mir Zeit verschaffte, um die frauliche Wärme in meinem Bauch zu genießen. Durch meinen bloßen Anblick einen Mann so verrückt vor Liebe zu machen … das bedeutete etwas. Ich wusste noch nicht genau, was, aber es gefiel mir.
    »Hier!« Will zerrte ein großes rotes Stück Stoff hervor. »Das wollten wir mal als Flagge in einer der Historien verwenden, aber … « Will runzelte die Stirn. »Dann haben wir es doch nicht getan. Ich weiß nicht mehr, warum.«
    Er war so herrlich vergesslich. Ich liebte es, wenn sein Blick abwesend wurde und sich sein Gesicht entspannte, während er dem Genie in seinem Kopf zuhörte und mich gar nicht mehr wahrzunehmen schien. Einige Frauen wären in so einem Fall vielleicht wütend, ungehalten oder möglicherweise sogar eifersüchtig geworden, doch ich empfand nicht so. Ich war nun einmal nicht wie die meisten Frauen.
    Will war der, der er war, und ich …
    Wollte nicht darüber nachdenken. Wenn ich mir selbst eingestand, was ich fühlte, würde es mir nur das Herz brechen, wenn es endete.
    Und es würde enden. Früher oder später.
    »Das wird ausreichen«, sagte ich schnell. »Gut. Wir sollten besser zu den Proben gehen, bevor es wieder an der Tür klopft.«
    Will sah von dem roten Tuch hoch und lachte auf. »Ich bezweifle, dass noch jemand kommen wird.«
    Mein Gesicht lief rot an. Es würde nicht noch einmal jemand klopfen, weil sie dachten, dass wir …
    »Zieht das aus«, sagte Will.
    Ich blinzelte. Dachte er das Gleiche? Hatten wir Zeit?
    Doch als ich ihn ansah, war sein Blick auf das rote Tuch gerichtet, während er mit seinen Händen dessen Länge und Breite abmaß. Mir stockte der Atem, während ich ihm dabei zusah, wie er das Tuch so zärtlich behandelte wie mich zuvor.
    »Hört auf«, murmelte ich und riss mir das Wams vom Leib.
    »Hmm?«, fragte Will.
    Ich antwortete nicht; er hörte mir ohnehin nicht zu.
    Stattdessen hob ich die Arme über meinen Kopf, und er begann, den Stoff um mich zu wickeln. Seine Fingerspitzen fuhren über meine Brüste, während sein Atem mein Schlüsselbein kitzelte.
    »Enger«, sagte ich, und etwas in meiner Stimme musste ihn von dem Ort zurückgerufen haben, an dem er gewesen war.
    Wills Blick hob sich langsam, reiste von meinen, in den roten Stoff eingebundenen Brüsten über die bebende Haut meiner Schultern und meines Nackens bis zu meinem Gesicht. Dann küsste er mich, verzweifelt und intensiv, selbst als der Verband zu Boden fiel.
    Wir hatten wohl doch genug Zeit. Niemand klopfte an.
    Kurz darauf wickelte Will den Verband so eng um mich, dass ich nur noch daran dachte, die Probe schnell hinter mich zu bringen und nach Hause zu kommen, damit ich ihn abnehmen konnte.
    »Ich muss für uns ein neues Stück zm Proben schreiben«, sagte Will. »Wir haben Heinrich VI. so oft gespielt, dass wir ihn jetzt erst mal kaltstellen müssen.«
    Ich lachte auf und Will sah mich an. » Heinrich VI. wurde kaltgestellt. Von Richard.«
    »Sehr gut.« Will genoss kluge Wortspiele fast so sehr, wie er mich genoss. »Denkt Ihr, dass die Worte, die ich in meinem Kopf hörte, der Anfang eines neuen Stücks sein könnten?«
    Ich schnürte mein Wams über dem roten Stoff zusammen und dachte daran, was er mit mir geteilt hatte. »Lasst Eure Lippen auf den meinen ruh’n?«, fragte ich.
    »Seht mir ins Aug’«, erwiderte er, »seht Euch auf seinem Grunde. Wenn Aug’ in Aug’, warum nicht Mund auf Munde?«
    »Das ist wunderschön, Will.« Ich ergriff seine Hand. »Wirklich. Aber … «
    Er versteifte sich und entzog mir seine Hand. »Aber?«
    Ich musste mich vorsichtig ausdrücken, um seine Künstlerseele nicht zu verletzen. Doch er hatte gefragt, also antwortete ich.
    »Es gibt keine Geschichte. Nichts, um ein Stück zusammenzuhalten. Ich höre ein Gedicht.«
    Sein Gesicht wurde nachdenklich. »Ein Sonett?«
    »Vielleicht. Auch wenn

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