Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
nicht mal ein Geist.
    »Ihr sprecht mit leeren Räumen. Ihr beantwortet Fragen, die niemand sonst hören kann. Ihr lest jemandem Eure Arbeit vor und wartet auf seine Reaktion.«
    »Ah«, sagte Will. »Es ist wahr, ich höre Stimmen. Mir wurde gesagt, dass das den meisten Schriftstellern so geht.«
    »Vielleicht sind die Irren in Bedlam ja nur Schriftsteller, die nicht schreiben können«, blaffte sie.
    »Vielleicht«, stimmte Will zu. »Wenn ich nicht schreiben könnte, wäre ich sicherlich verloren.«
    Ihre Stirn legte sich in Falten. »Warum verfolgen Euch die Tibonage ?«
    »Tun sie das?«, murmelte Will. »Das habe ich nicht bemerkt.«
    Wieder schwieg sie, die Hand immer noch an ihrer Waffe. Wenn sie ihm in diesem Augenblick den Kopf vom Körper trennen würde, hätte sie ihre Wahrheit, noch bevor ihr seine Asche vor die Füße fiel. Aber das konnte Will nicht zulassen. Er musste sie vor den Zombies beschützen. Niemand sonst konnte das.
    »Kate«, sagte er leise, »wenn ich Zombies erschaffen würde, warum sollte ich Euch dann dabei helfen, sie zu töten?«
    Die Worte klangen wahr, weil sie es waren. Will mochte vielleicht wirklich ein Nekro-Vampir sein, aber er hatte seit langer Zeit keinen Zombie mehr erschaffen.
    »Mmm«, murmelte sie, auch wenn sie nicht überzeugt zu sein schien. »Da ist nur eine Sache, die mich beunruhigt. Ein Vorfall, den ich mir nicht erklären kann, ganz egal, wie sehr ich es versuche.«
    Oh, oh , dachte Will.
    »Der Tibonage heute Morgen im Garten. Ihr habt ihm den Kopf abgerissen, Will.« Ihre Finger krallten sich um den Griff ihres Schwertes. »Dazu wäre ein Mensch niemals in der Lage.«
    Die Lüge kam ihm leicht über die Lippen. »Doch, wenn der Zombie so alt und verrottet ist, dass sein Kopf fast von allein von den Schultern rollt.«
    Kate runzelte die Stirn. »So einen habe ich noch nie gesehen.«
    »Dann hattet Ihr Glück, süße Kate. Es ist kein schöner Anblick.«
    Will hielt seinen Atem an – was ihm natürlich nicht besonders schwerfiel – , während Kate über das nachdachte, was er ihr geschildert hatte. Schließlich ließ sie ihre Hand von der Waffe sinken und Will dachte daran, menschlich zu seufzen.
    Er hatte sie überzeugt. Oder zumindest ausreichend Zweifel gesät, dass sie ihm nicht den Kopf von den Schultern schlagen würde.
    Noch nicht.
    »Kommt, Kate, tretet hinter der Bank hervor. Ich würde Euch niemals verletzen. Das müsst Ihr doch wissen. Fühlt Ihr es nicht in Eurem Herzen? Wenn nicht, habe ich etwas falsch gemacht.«
    Langsam kam sie hervor.
    »Setzt Euch«, drängte er.
    »Nein.« Sie warf einen Blick auf die geschlossene Tür. »Ihr müsst arbeiten.«
    »Das werde ich auch gleich tun«, sagte er. »Aber zuerst muss ich Euch etwas sagen.«
    Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. Ihre Finger zuckten wieder in Richtung Schwertgriff, und seine Brust schmerzte dort, wo sein stummes Herz lag. Würde sie ihm jemals vollkommen vertrauen?
    »Ich folgte einem Zombie in Richtung London Bridge. Dort verschwand er in einem Haus.« Will erzählte ihr schnell den Rest seiner nachmittäglichen Aktivitäten.
    »Sie jagten Euch?«, fragte sie. »Obwohl Ihr sie nicht bedroht habt?«
    »Ich hatte sie noch nicht einmal entdeckt. Sie strömten aus den Gebäuden, als ob … « Er stockte, da er ihr Misstrauen nicht von Neuem schüren wollte. Doch Kate war dafür zu schlau, und sie wusste, was er ihr verschwieg.
    »Als ob Ihr sie gerufen hättet.«
    »So war es«, stimmte er zu.
    »Und die Frau, die versucht hat, sie aufzuhalten, sie … « Kate schluckte.
    »Ja.« Am besten beschrieb er den Vorfall nicht weiter. Er konnte immer noch ihre Schreie hören.
    »Wisst Ihr, was das bedeutet?«, fragte Kate.
    »Ihr Ehemann wartet immer noch auf sein Essen?«
    »Will!«
    »Entschuldigt.« Manchmal war Humor die einzige Möglichkeit, um während der Jahrhunderte seines Unlebens nicht den Verstand zu verlieren. Will wusste, dass es makaber war, aber manchmal konnte er nicht anders.
    »Wenn Ihr die Zombies nicht bedroht habt, sie Euch aber mit der Absicht verfolgten, Euch anzugreifen«, murmelte sie, »bedeutet das, dass ihre Befehle lauteten … «
    »Mich zu töten.«
    Warum war ihm das nicht vorher eingefallen? Die verdammten Viecher waren immer im Weg. Niemals war ihm der Gedanke gekommen, dass man es ihnen befohlen haben könnte.
    »Aber warum?«, fragte sich Kate. »Unserem Widersacher wäre doch mehr geholfen, wenn er sie auf mich hetzen würde.«
    »Nein!«, rief Will

Weitere Kostenlose Bücher