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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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stampfte erneut, als ob ich nicht wüsste, wie ein Stampfer klingt. Unter meinem Bett klirrte mein Schwert.
    Ich gab vor, einen Hustenanfall zu bekommen. Doch das war unnötig, denn die Amme bemerkte nichts. Aufgrund der Lautstärke ihrer eigenen Stimme, die selten verstummte, konnte sie allerdings auch nicht viel hören.
    »Ach.« Sie legte ihre langen und knochigen Hände auf ihre eingesunkenen Wangen. »Ich habe von den anderen Ammen Geschichten darüber gehört, wie sich ihre Mündel nachts hinausschleichen und allen möglichen Unfug anstellen. Aber diese anderen Ammen müssen sich ja auch um Kinder kümmern und ich … « Sie strahlte mich an und enthüllte dabei die sechs braunen Zähne, die sie noch besaß. »Ich habe Euch. Was für ein Glück. Ich danke dem Herrgott täglich dafür, dass mein lieber Master Dymond an mich gedacht hat, als er jemanden brauchte, um auf Euch aufzu…«
    Sie hielt inne. Ich hob fragend eine Augenbraue. »Ja, liebe Amme? Er brauchte jemanden, um auf mich … ?«
    Die Amme stemmte ihre Hände gegen ihre spitzen Hüften. »Aber was ist das? Ihr habt Euer Haar nicht geflochten. Es wird morgen früh ganz durcheinander sein. Ich werde das schnell machen.« Sie bedeutete mir, mich aufzusetzen. »Sogleich.«
    »Ich kann nicht, gute Amme.«
    Denn wenn ich das tue, seht Ihr, dass ich draußen gejagt habe, und dann werdet Ihr es Reginald sagen, da Ihr ja hier seid, um auf mich aufzu…
    Ich verabscheute es, dass man mich ausspionierte. Aber da die Amme so ein schlechter Spion war, kam ich damit zurecht. Doch wenn Reginald jemals herausfinden sollte, was ich tat, würde er die Amme wegschicken und jemanden anheuern, der mehr Verstand als ein durchschnittlicher Dorftrottel hat.
    »Ich fühle mich in letzter Zeit so erschöpft«, sagte ich mit absichtlich schwacher Stimme. Ich war eine ziemlich gute Schauspielerin. Was ein Glück war, wenn man bedachte, wie viele Personen ich täuschen musste.
    Da ich ein Einzelkind war, hatte ich mir früher immer vorgestellt, ich wäre jemand anders – König Heinrich, als er noch der hübscheste Prinz des Abendlandes gewesen war, Sir Thomas, der Märtyrer, die Tudor-Prinzessinnen und sogar die jungfräuliche Königin. Oh, wie sehr ich mir wünschte, sie zu sein! Besonders wegen des jungfräulichen Teils. Wenn ich allein und einsam war, stellte ich mir manchmal vor, ich wäre ebenfalls noch Jungfrau.
    »Erschöpft?«, wiederholte die Amme. »Erschöpft?«
    Das Licht der Lampe ließ ihr Kopftuch erstrahlen, das dem Segel eines mittelgroßen Schiffes glich, während die Amme den Mast darstellte. Wenn die Frau zum Markt ging, war ihre Kopfbedeckung so groß, dass sie jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, Waren umwarf.
    Sie hatte tatsächlich immer einen Diener dabei, der dafür zuständig war, hinter ihr aufzuräumen. Der Anblick der Amme und ihres Dieners veranlasste die Händler dazu, hastig ihre wertvolleren Waren in Sicherheit zu bringen, bevor sie ruiniert wurden.
    »Die Heiligen seien gepriesen!«, rief die Amme schrill. »Endlich tragt Ihr ein Kind unter dem Herzen.«
    Brechreiz überkam mich. Um Himmels willen. Bis jetzt war es mir gelungen, dieser Tragödie zu entgehen.
    Nicht, dass ich mir nichts aus Kindern machte. Aber aus Reginald machte ich mir nichts.
    Am Anfang war das anders. Er hatte mit schönen Worten und falschen Versprechungen um mich geworben und mich so gewonnen. Erst am Morgen nach unserer Hochzeit wurde mir klar, dass er mich nur wegen meines Geldes geheiratet hatte.
    Oder, genauer gesagt, wegen Papas Geld.
    Mein lieber Vater hatte mir Reginald auf die gleiche Weise gekauft, wie er mir Nounou gekauft hatte. Reginald war der entfernte Verwandte eines Grafen und hatte daher gutes Blut . Mit seiner Herkunft und Papas Vermögen waren die beiden davon überzeugt, dass in Reginalds Zukunft ein Adelstitel wartete.
    Wütend hatte ich erfahren müssen, dass sie hinter meinem Rücken bereits den Rest meines Lebens ohne mein Wissen oder meine Zustimmung durchgeplant hatten, als ob ich nicht die Intelligenz besäße zu wissen, was gut für mich war.
    Nun wusste ich es, und es war nicht Reginald.
    Ich zeigte meine Unzufriedenheit. Das war das erste Mal, dass Reginald mich in meinem Zimmer einsperrte.
    Und es war nicht das letzte Mal.
    Als Bedingung unseres Ehevertrages verbrachte Reginald einen Großteil des Jahres auf der anderen Seite des Meeres, in Virginia, wo er versuchte, die Tabakplantage meines Vaters aufzubauen. Sobald die Plantage Gewinn

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