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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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Boden presste.
    »Oh, steht schon auf!« Die Königin winkte mit einer blassen, beringten Hand. Reginald richtete sich wieder auf. »Barone kriechen nicht herum. Jedenfalls nicht oft.«
    »Barone?«, stieß er hervor. Er war nicht so dumm, wie er wirkte. Unglücklicherweise .
    »Ja. Und nun fort mit Euch.«
    Er verneigte sich, dann begann er, hektisch Zombieasche von seinem Mantel zu wischen. Zumindest hatte er genug Verstand, um nicht danach zu fragen, was das war. »Katherine.« Reginald schnipste mit den Fingern. »Kommt.«
    Der Mund der Königin verzog sich. »Nicht so schnell. Sie wird schon kommen.«
    Der Mann zögerte. Er wollte den Befehlen der Königin gehorchen, aber er wollte seine Frau nicht zurücklassen.
    »Meine Herrin, Ihr müsst jetzt nach Hause kommen.« Die Amme erschien am oberen Ende der Treppe und rang ihre knochigen Hände. »Denkt an das Kind.«
    »Ach du meine Güte«, murmelte Kate und sah zu Boden.
    »Kind?«, quiekte Reginald und sah auf Kates schlanke Taille.
    »Kind?«, wiederholte die Königin und starrte Will an.
    »Verdammt«, sagte Will und blickte im gleichen Moment zu Kate, als die Hand ihres Gatten auf ihrer Wange landete.
    Will knurrte und sprang zu ihm hinüber. Dann packte er den Mann mit einer Hand an der Kehle und rammte ihn gegen eine Wand. Sein Kopf stieß mit einem befriedigenden Rums dagegen, und Will dachte darüber nach, die Übung zu wiederholen.
    Aber die Amme schrie auf und stürzte sich auf Wills Rücken. Kate nahm die Amme in den Schwitzkasten und zog sie kreischend und schreiend von ihm fort.
    Die Königin beobachtete das alles wie ein Fels in der Brandung. Als sie sprach, erstarrten alle. »Genug!«
    Ihr Gesicht war weiß, ihre roten Lippen eng zusammengepresst. Ihre Augen funkelten, wie die ihres Vaters es getan hatten. Alle im Saal fürchteten um ihren Kopf.
    Außer Will. Ihm war inzwischen egal, ob er lebte oder starb. Ohne Kate war das Leben ohnehin wie der Tod.
    »Lasst sie frei!«, befahl die Königin.
    Kate und Will taten, wie ihnen geheißen worden war, auch wenn es keinem der beiden besonders gefiel. Will versetzte Reginald erst noch einen weiteren Stoß gegen die Wand. Der Mann starrte ihn finster an, wich aber so schnell wie möglich vor ihm zurück.
    »Ich weiß, dass es nicht von mir sein kann«, sagte Reginald. »Ist es seins?«
    »Nein«, rief Kate. »Er kann keine … «
    »Oh doch, er kann, und er hat.« Reginald strich sich durch die kümmerlichen Reste seiner Haare. »Ihr Schwachsinnige. Er ist verheiratet. Hält seine Frau und die drei Kinder auf dem Land. Dachtet Ihr etwa, dass er mit Euch fortlaufen würde?«
    Will wollte aufstöhnen. Er wollte schreien. Er wollte diesen Kerl in Stücke reißen. Natürlich war Will verheiratet, aber es war nicht so, wie es aussah. Er hätte es Kate schon noch erklärt.
    Vielleicht.
    Oder vielleicht auch nicht. Denn von Anne und den Kindern zu erzählen, würde bedeuten, die Wahrheit über William Shakespeare zu offenbaren.
    »Es gibt kein Kind«, sagte Kate sanft.
    »Natürlich gibt es eins«, beharrte Reginald. »Die Amme hat gesagt … «
    »Die Amme ist eine Närrin«, fauchte Kate. »Ich habe ihr gesagt, dass ich ein Kind erwarte, damit sie mich einen gesegneten Augenblick lang in Ruhe lässt. Aus dem gleichen Grund machte ich ihr weiß, dass sie die Pest hat.«
    Da Kate inzwischen schrie, konnte die Amme mithören. Sie brach in Tränen aus.
    »Meine Güte!«, sagte Kate und ging hinaus.
    Will ging einen Schritt hinter ihr her, und Reginald verspannte sich. »Nicht so schnell!«, sagte die Königin und hielt ihren ausgestreckten Zeigefinger hoch. Daran befand sich ein Ring, dessen Saphir groß genug war, um einen Hund zu ersticken. »Ihr werdet bleiben.« Sie deutete auf Will. »Ihr«, dabei richtete sie ihren Zeigefinger auf Reginald und die Amme, »werdet gehen.«
    Die zwei eilten auf den Ausgang zu, als die Königin sagte: »Eine letzte Sache noch.«
    Sie drehten sich zu ihr um.
    »Eurer Gattin wird kein Haar gekrümmt, Mr. Dymond. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Reginald nickte, aber sein Gesicht war puterrot angelaufen.
    Will wollte protestieren und einwenden, dass die schlimmsten Wunden oftmals gar nicht zu sehen waren, doch die Königin war noch nicht fertig. »Ihr, Amme, werdet sicherstellen, dass sie unverletzt bleibt, ansonsten werdet Ihr Euch vor mir persönlich dafür verantworten müssen. Haben wir uns verstanden?«
    Da die Königin sehr laut gesprochen hatte, machte die Amme nur einen

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