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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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vermeiden lässt, egal, wie groß der mögliche Nutzen ist. Das Haus war der wahrscheinlichste Ort für den Mord. Er würde sich alles ansehen, wenn er drin war. Es war nicht so groß, dass es ihn verwirren würde.
    Es ist schon kurz vor zwei, als ein Taxi vor dem Haus hält. Zuerst steigt ein Mann hinten aus, den Calum nicht kennt. Sieht noch jung aus. Zumindest so jung, dass es nicht Winter sein kann. Dann öffnet sich die Beifahrertür. Diesmal ist es Winter. Hinten steigen zwei Frauen aus. Die eine ist Cope, die andere kennt Calum nicht. Sie scheint die Lebensgefährtin des jüngeren Mannes zu sein. Alle vier sind so betrunken, dass sie kaum noch das Gleichgewicht halten können. Cope lehnt sich an Winter, der vergeblich versucht, sich den Anschein zu geben, als würde er sich amüsieren. Die drei anderen lachen. Irgendjemand sagt was. Dreimal betrunkenes Gelächter und ein schweigsamer Winter. Er kramt in seiner Tasche nach dem Haustürschlüssel. Mühsam fummelt er ihn ins Schlüsselloch. Es dauert über eine halbe Minute, bis er die Tür offen hat und die vier im Haus verschwinden.
    Calum bleibt noch eine Stunde draußen sitzen und beobachtet alles. Das Wohnzimmerfenster liegt zur Straße. Das Licht geht an und bleibt eingeschaltet. Eine halbe Stunde später geht oben eine Lampe an. Das Licht im Wohnzimmer brennt immer noch. Bleibt wohl auch die ganze Nacht an. Vier Betrunkene. Die einen gehen nach oben, die anderen bleiben unten. Die Lichter brennen die ganze Nacht. Sie verraten ihm nichts. Nach einer Stunde, in der nichts passiert, lässt er den Wagen an und fährt nach Hause. Im Lauf des Abends hat er viel über Winter erfahren. Er trinkt mitten in der Woche und lässt sich in Clubs mitschleifen, in denen er fehl am Platz ist. Trinkt mehr, als er vertragen kann. Gabelt irgendwelche Schmarotzer auf. Es gibt also Hindernisse. Und ungeheure Schwachstellen.

10
    Zu Hause geht Calum alles noch mal durch. Eine wohlverdiente, zutiefst genossene Stunde Halbschlaf, bevor er die Verfolgung wiederaufnimmt. Man denkt über alles nach, was man gesehen hat. Berücksichtigt jede Kleinigkeit. Das erste Problem ist offensichtlich. Zu viele Leute. Letzte Nacht waren es das Opfer und noch drei andere. Heute Nacht könnten es das Opfer und zig andere sein. Wenn sie ständig Leute mitbringen, dann ist das Haus kein guter Ort für den Mord. Aber wo sonst? Wenn nicht im Haus, wo kann man es dann tun, ohne die Kontrolle zu verlieren? In der Öffentlichkeit ist man nie Herr der Lage, niemals. Da hängt einfach alles von zu vielen Unwägbarkeiten ab. Von zu vielem, was schiefgehen kann.
    Das Haus. Es geht nicht anders. Kinderleicht, wenn sie wieder auf Sauftour gehen. Die beiden allein sind einfach in Schach zu halten. Sie kommen betrunken nach Hause, ein Kinderspiel. Betrunkene sind unberechenbar, aber schwach. Die Urteilsfähigkeit eingeschränkt. Keine Körperbeherrschung mehr. Sollten sie sturzbetrunken sein, erkennen sie vielleicht erst, was los ist, wenn’s schon zu spät ist. Man lernt sehr schnell, was für ein Freund der Alkohol sein kann. Und was für ein Feind. Der Alkohol lässt viele gute Leute vor die Hunde gehen. In diesem Geschäft. In dieser Stadt. Der Fluch des Killers, heißt es. Die lange Untätigkeit zwischen zwei Aufträgen. Was tut man? Man langweilt sich. Fängt an zu trinken. Nicht Calum. Noch nicht. Winter trinkt, um Cope auszuhalten. Das ist die Schwachstelle. Da ist er verwundbar.
    Calum kennt den Ort. Er weiß – wenn er es sich nicht noch anders überlegt, weil irgendwas Dramatisches passiert –, wann er den Auftrag ausführen wird. Noch einen Tag lang beschatten. Dann einen Tag ausruhen und Abstand halten. In der folgenden Nacht der Mord. Der Ort, die Zeit. In seinem Kopf entsteht ein Bild des Ganzen. Es wirkt überzeugend, schön einfach. Bis auf dieses eine Problem. Wenn andere Leute im Haus sind, muss er überlegen, jemanden mitzunehmen. Muss kein anderer Killer sein, den Auftrag kann er immer noch selbst erledigen. Sie legen bloß Winter um. Kein unnötiger weiterer Mord. Nie. Ein einziger Mord weckt das Interesse der Polizei, zwei versetzen sie in Aufregung. Er muss einen zweiten Mann mitnehmen, der die Zeugen in Schach hält. Es muss jemand sein, dem er vertraut. Da gibt’s nicht viele. Nur ein paar. Erster Eindruck: ziemlich leicht, bis auf das eine kleine Problem.
    Der zweite Tag der Beschattung. Fast genauso wie der erste. Nichts Neues zu erfahren. Winter hat sich mit einem der Junkies

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