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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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durch ein Wunder tat er das auch. Er schien zu spüren, dass die Ereignisse zu schnell aufeinander folgten und in eine fatale Richtung liefen.
    »Da müsst ihr mich auch umbringen«, sagte ich.
    Chow zuckte die Achseln. »Ist ja 'ne fürchterliche Drohung.«
    Pam sagte gar nichts. Wenn sie sich entscheiden musste zwischen der Aufrechterhaltung von Vampir-Interessen und meiner Freundschaft... tja, dann konnten wir wohl getrost alle weiteren gemeinsamen Kaffeekränzchen glatt absagen.
    »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte Eric. Seine Stimme klang um einiges strenger. »Erklär mir das... Pam.«
    Eine Minute verging, in der alles in der Schwebe war. Dann drehte sich Pam zu Eric um, und vielleicht war sie sogar ein klein wenig erleichtert, dass sie mich nicht gleich in diesem Augenblick umbringen musste. »Sookie und dieser Mann, ihr Bruder, haben dich gesehen«, erklärte sie. »Sie sind Menschen. Sie brauchen das Geld. Sie werden dich den Hexen ausliefern.«
    »Was für Hexen?«, sagten Jason und ich gleichzeitig.
    »Vielen Dank, Eric, dass du uns in diesen Mist reingezogen hast«, murmelte Jason unfair. »Und kannst du nicht mal mein
    Handgelenk loslassen, Sook? Du bist stärker, als du aussiehst.«
    Ich war stärker, als ich sein sollte, weil ich Vampirblut bekommen hatte - erst vor kurzem, von Eric. Die Wirkung würde noch etwa drei Wochen andauern, vielleicht sogar länger. Das wusste ich aus Erfahrung.
    Diese Extrastärke hatte ich an einem Tiefpunkt meines Lebens leider gebraucht. Und der Vampir, der jetzt in den Bademantel meines Exfreundes gehüllt dastand, hatte mir dieses Blut gegeben, als ich schwer verletzt gewesen war, aber unbedingt weitermachen musste.
    »Jason«, sagte ich mit unterdrückter Stimme - als ob die Vampire mich so nicht hören könnten -, »nimm dich bitte zusammen.« Noch deutlicher konnte ich ihm nicht zu verstehen geben, dass er sich doch wenigstens einmal in seinem Leben klug verhalten sollte. Er war einfach viel zu stolz darauf, einer von den ganz wilden Kerlen zu sein.
    Sehr langsam und vorsichtig, als liefe ein Löwe frei im Zimmer herum, gingen Jason und ich zu dem alten Sofa neben dem Kamin hinüber und setzten uns. Das regelte die allgemeine Spannung um ein paar Grad herunter. Eric zögerte kurz, setzte sich dann auf den Boden und lehnte sich gegen meine Beine. Pam ließ sich auf der Kante des Sessels nieder, der am nächsten beim Kamin stand, und nur Chow beschloss, ganz in Jasons Nähe stehen zu bleiben (eine Distanz, die er mit einem einzigen Satz überbrücken konnte). Die Atmosphäre war zwar keineswegs locker, hatte aber schon gewaltige Fortschritte gemacht.
    »Dein Bruder muss bleiben und sich das anhören«, sagte Pam. »Ganz egal, wie sehr du auch möchtest, dass er von nichts weiß. Er muss erfahren, warum er sich dieses Geld lieber nicht verdienen sollte.«
    Jason und ich nickten sofort. Ich war wohl kaum in der Lage, sie einfach vor die Tür zu setzen. Das heißt ... klar konnte ich das! Ich konnte ihnen sagen, dass ich die Erlaubnis, mein Haus zu betreten, widerrief, und zisch, schon würden sie rückwärts durch die Tür verschwinden. Ich merkte, wie mir ein Lächeln auf die Lippen trat. So eine Erlaubnis zu widerrufen war eine äußerst befriedigende Sache. Einmal hatte ich es schon getan. Ich hatte sowohl Bill als auch Eric aus meinem Wohnzimmer hinausgezoomt; und das war ein so verdammt gutes Gefühl gewesen, dass ich die Erlaubnis für alle Vampire, die ich kannte, gleich mit widerrufen hatte. Mein Lächeln erlosch, als ich etwas genauer darüber nachdachte.
    Wenn ich diesem Impuls nachgab, musste ich für den Rest meines Lebens jede Nacht zu Hause bleiben, weil sie am nächsten Tag bei Einbruch der Dunkelheit wiederkommen würden und den Tag danach und so weiter, bis sie mich hatten, da ich ihren Boss hatte. Ich sah Chow finster an. Ich war drauf und dran, ihn für die ganze Situation hier verantwortlich zu machen.
    »Vor einigen Nächten hörten wir im Fangtasia«, erklärte Pam, »dass eine Gruppe Hexen in Shreveport angekommen war. Eine Frau erzählte es uns, die... Absichten auf Chow hat. Sie verstand nicht, warum wir an der Information so interessiert waren.«
    Das klang in meinen Ohren nicht sonderlich bedrohlich. Jason zuckte die Achseln. »Und?«, sagte er. »Mann, ihr seid alle Vampire. Was kann eine Bande schwarzgekleideter Mädels euch schon anhaben?«
    »Echte Hexen können Vampiren eine ganze Menge antun«, sagte Pam mit bemerkenswerter

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