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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Beherrschung. »Die >schwarzgekleideten Mädels<, von denen du redest, sind bloß Angeberinnen. Echte Hexen können Frauen oder Männer jeden Alters sein. Sie sind außerordentlich stark und sehr mächtig. Sie kontrollieren die magischen Kräfte, und unsere Existenz gründet in der Magie. Diese Gruppe hier hat anscheinend ein paar ganz besondere ...« Sie machte eine Pause, weil ihr kein passendes Wort einfiel.
    »Tricks auf Lager?«, schlug Jason hilfsbereit vor.
    »Fähigkeiten«, sagte sie. »Wir haben noch nicht herausgefunden, was sie so stark macht.«
    »Aus welchem Grund sind sie nach Shreveport gekommen?«, fragte ich.
    »Eine gute Frage«, sagte Chow anerkennend. »Eine sehr gute Frage.«
    Ich runzelte die Stirn. Ich brauchte seine Anerkennung nicht.
    »Sie wollten - sie wollen - Erics Geschäfte übernehmen«, sagte Pam. »Hexen sind genauso hinter dem Geld her wie alle anderen auch. Sie wollen entweder die Geschäfte übernehmen oder sich von Eric dafür bezahlen lassen, dass sie ihn in Ruhe lassen.«
    »Schutzgeld.« Dies Konzept war jedem Fernsehzuschauer vertraut. »Aber wie können sie euch zu irgendwas zwingen? Ihr seid doch selbst so stark.«
    »Du ahnst gar nicht, wie viele Probleme in deinen Geschäften plötzlich entstehen können, wenn Hexen ein Stück davon haben wollen. Als wir uns das erste Mal mit ihnen trafen, setzten ihre Anführer - ein Team aus Bruder und Schwester - uns das haarklein auseinander. Hallow erklärte, sie könne alle unsere Angestellten verzaubern, unsere Drinks vergiften, Stammgäste auf der Tanzfläche ausrutschen lassen, so dass sie uns verklagen, gar nicht zu reden von Schwierigkeiten mit verstopften Toiletten.« Angewidert warf Pam die Hände in die Luft. »Jede Nacht wäre wie ein Albtraum, und unsere Einnahmen würden einbrechen, vielleicht sogar bis zu dem Punkt, dass das Fangtasia völlig wertlos wird.«
    Jason und ich warfen uns vorsichtige Blicke zu. Es war kein Wunder, dass Vampire sich im Bar-Geschäft betätigten - das war in der Nacht das lukrativste, und nachts waren sie eben wach. Die Vampire hatten sich alle möglichen Nachtlizenzen verschafft, etwa für Waschsalons, Restaurants, Kinos ... aber am meisten Geld war mit den Bars zu verdienen. Wenn das Fangtasia zumachte, wäre das ein schwerer Schlag für Erics finanzielle Lage.
    »Und wie kam es dazu, dass Eric schließlich ohne Hemd und Schuhe nachts die Straße entlang rannte?«, fragte ich, da ich fand, wir könnten langsam mal zur Sache kommen.
    Die beiden Untergebenen tauschten jede Menge Blicke. Ich sah zu Eric hinunter, der sich an meine Beine drückte. Er schien genauso interessiert an der Antwort wie wir. Mit einer Hand umfasste er ganz fest mein Fußgelenk. Ich fühlte mich wie eine große Rettungsdecke.
    Chow beschloss, dass er jetzt mit Erzählen dran war. »Wir sagten ihnen, wir würden uns ihre Drohung durch den Kopf gehen lassen. Doch als wir gestern Abend zur Arbeit kamen, wartete eine der weniger hochrangigen Hexen im Fangtasia mit einem anderen Vorschlag auf uns.« Er wirkte ein wenig beklommen. »Während unseres ersten Treffens befand das Oberhaupt des Hexenzirkels, Hallow, plötzlich, dass sie Eric, äh, begehrte. So eine Verbindung wird von den Hexen gar nicht gern gesehen, wisst ihr - wir sind tot, und die Hexenkunst gilt ja als etwas so... Organisches.« Chow spuckte das Wort förmlich aus. »Die meisten Hexen würden so was wie dieser Hexenzirkel hier natürlich nie tun. Das sind Leute, die von der schieren Macht angezogen sind und mit der Religion dahinter nichts am Hut haben.«
    Das klang interessant, aber ich wollte den Rest der Geschichte erfahren. Jason auch, er machte eine Handbewegung, die besagte: »Weiter.« Chow schüttelte sich leicht, als müsse er sich selbst erst von diesen Gedanken befreien, und fuhr fort. »Die Oberhexe, diese Hallow, ließ Eric durch ihre Untergebene wissen, dass sie nur auf einem Fünftel seiner Geschäfte bestehen würde statt auf der Hälfte, wenn er sieben Nächte lang zu ihrem Vergnügen bereitstünde.«
    »Na, dir muss ja ein gewaltiger Ruf vorauseilen«, sagte mein Bruder zu Eric, in seiner Stimme schwang aufrichtige Ehrfurcht. Eric war nicht sehr erfolgreich bei dem Versuch, seine entzückte Miene zu unterdrücken. Es freute ihn zu hören, dass er solch ein Romeo war. Im nächsten Augenblick sah er mit leicht verändertem Ausdruck zu mir hinauf, und mich überkam ein Gefühl von entsetzlicher Unvermeidlichkeit - als würdest du beobachten,

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