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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ehrlich gesagt, ich hatte keine Ahnung, ob ich noch mal konnte. Ich war so erledigt, dass ich mich schon fragte, ob ich am nächsten Tag wohl einen komischen Gang haben würde.
    Ich tauchte unter die Bettdecke ab und gab ihm zu verstehen, dass ich für eine Alternative zu haben wäre - was er begeistert aufnahm. Nach einem weiteren Höhepunkt schien sich jeder Muskel meines Körpers in Götterspeise verwandelt zu haben. Ich sprach nicht mehr über die Sorgen, die ich mir um meinen Bruder machte; nicht über die schrecklichen Dinge, die in Shreveport geschehen waren, oder über irgendetwas anderes Unerfreuliches. Wir flüsterten uns ein paar aufrichtig empfundene (galt jedenfalls für mich) Liebenswürdigkeiten zu, und dann war ich einfach weg. Ich weiß nicht, womit Eric den Rest der Nacht zugebracht hat, weil ich sofort einschlief.
    Es warteten viele Sorgen auf mich am nächsten Tag, doch dank Eric war mir das ein paar kostbare Stunden lang egal gewesen.

       Kapitel 7
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schien draußen die Sonne. In einem völlig geistlosen Zustand der Zufriedenheit lag ich im Bett. Ich war ein bisschen wund, empfand es aber als angenehm. Ein paar blaue Flecken - die würden nicht weiter auffallen. Und die verräterischen Bisswunden saßen nicht an meinem Hals, wo sie früher immer gewesen waren. Bei einer nur flüchtigen Betrachtung hätte niemand erkannt, dass ich mit einem Vampir die Nacht verbracht hatte; und ich hatte keinen Termin beim Frauenarzt - der einzige andere Mensch, der Grund hätte, diese Region meines Körpers zu begutachten.
    Jetzt war definitiv erst mal eine weitere Dusche angesagt, und so kroch ich aus dem Bett und schwankte durchs Zimmer ins Bad. Dort hatten wir ein ziemliches Tohuwabohu hinterlassen, überall lagen Handtücher herum und der Duschvorhang war zur Hälfte aus seinen Plastikhalterungen gerissen (wann war das denn passiert?). Aber das machte nichts. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Lied im Herzen hängte ich ihn wieder richtig auf.
    Als mir das Wasser auf den Rücken prasselte, dachte ich, dass ich wohl recht einfach gestrickt sein musste. Es brauchte nicht viel, um mich glücklich zu machen. Eine lange Nacht mit einem toten Typen hatte schon ausgereicht. Es war nicht allein der dynamische Sex, der mir solches Vergnügen bereitet hatte (obwohl es da Momente gab, die ich wohl mein Leben lang nicht mehr vergessen würde); es war das vertraute Miteinander. Die Nähe.
    Nennt mich ruhig konventionell. Ich hatte die Nacht mit einem Mann verbracht, der mich wunderschön fand, mit einem Mann, der mich begehrte und der mir ein intensives Glücksgefühl geschenkt hatte. Er hatte mich berührt und mich umarmt und mit mir gelacht. Und ich war nicht mal Gefahr gelaufen, durch unsere Vergnügungen schwanger zu werden, weil Vampire keine Kinder zeugen konnten. Außerdem war ich niemandem untreu geworden (obwohl ich schon ein paar Gewissensbisse wegen Bill hatte, zugegeben), und Eric auch nicht. Es war nichts Schlechtes daran gewesen.
    Nachdem ich Zähne geputzt und Make-up aufgelegt hatte, musste ich mir allerdings eingestehen, dass Reverend Fullenwilder meinen Standpunkt wohl nicht teilen würde.
    Na, ich hatte sowieso nicht vorgehabt, ihm davon zu erzählen. Das war eine Sache ganz allein zwischen Gott und mir. Wenn Gott mir schon diese Behinderung des Gedankenlesens auferlegt hatte, konnte er in Sachen Sex doch mal ein Auge zudrücken, fand ich.
    Natürlich bedauerte ich auch so einiges. Ich wollte zum Beispiel zu gern heiraten und Kinder haben. Und ich wäre wirklich treu wie keine andere und außerdem eine gute Mutter. Doch ich konnte keinen normalen Typen heiraten, weil ich es immer wissen würde, wenn er mich belog oder wütend auf mich war - ich würde jeden noch so kleinen Gedanken kennen, den er sich über mich machte. Selbst eine Verabredung mit einem normalen Typen überforderte mich schon. Vampire durften nicht heiraten, jedenfalls noch nicht, es war nicht legal. Bisher hatte mir auch noch kein Vampir einen Antrag gemacht, rief ich mir selbst in Erinnerung und warf etwas zu energisch den Waschlappen in den Wäschekorb. Vielleicht könnte ich mit einem Werwolf oder einem Gestaltwandler eine längere Beziehung durchhalten, weil deren Gedanken nicht so klar zu erkennen waren. Aber auch hier stellte sich die Frage: Wo war der in Frage kommende Werwolf?
    Ich sollte also am besten genießen, was ich im Augenblick hatte - darin war ich mittlerweile

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