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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Werwolfgeruch wahr, der zu ihnen herüberwehte.
Selbst schwer verletzt, leckte er die bleiche Hand eines ohnmächtigen Mäd-
chens: Selena.
Angelina flüsterte: «Feenkind!» und beugte sich zu der Verletzten hinab.
Donates suchte Kierans Blick, um seine Zustimmung zu erhalten und mühte
sich dann, den widerspenstigen Wolf in seine Arme zu nehmen.
«Wir treffen uns bei mir – jeder nimmt einen anderen Weg!»Die Stimme
des Vengadors verriet nichts von der Sorge um das sterbende Feenkind in sei-
nen Armen.
    Gleichzeitig trafen die drei Vampire mit ihrer hilflosen Last in Kierans
Haus ein. Die Haushälterin eilte herbei und hielt sich rasch die Hand vor den
Mund, um einen Schreckensschrei zu unterdrücken, als sie die beiden blut-
überströmten Mädchen sah. Ihr war klar, wie schwer es den Vampiren fallen
musste, Ruhe zu bewahren.
Weniger mächtige Vampire wären womöglich, angeregt von dem süßlich
metallischen Geruch, der in der Luft lag, in einen Blutrausch geraten. Der
blonde Mann und seine Freundin, die schon vor ein paar Tagen hier im Hause
zu Gast gewesen waren, wirkten ruhig und konzentriert.
Mit Sorge jedoch betrachtete sie die tiefen Linien, die sich in dem erschöpf-
ten Gesicht ihres Herrn abzeichneten. Wann hatte er das letzte Mal getrun-
ken? Sie riss sich zusammen. Kieran würde niemals die Beherrschung verlie-
ren, darauf konnte sie sich verlassen.
Also bemühte sie sich, das verräterische Zittern ihrer Hände zu verbergen,
und sagte mit ruhiger Stimme zu Angelina: «Das Mädchen bringen Sie am
besten in eines der Gästezimmer, und den Hund ...», sie zögerte einen Augen-
blick, «den können Sie gleich nebenan hinlegen.»
Kieran überließ die weitere Organisation seiner tüchtigen Haushälterin
und stürmte die Stufen zu seinem Schlafzimmer hinunter. Unschlüssig stand
er einen Augenblick davor, entschied sich dann aber doch, Nuriya dort hinein,
anstatt in eines der Gästezimmer, zu bringen.
Behutsam legte er die immer noch Ohnmächtige auf dem Bett ab und beug-
te sich über sie. Maikraut – die Speise der Götter. So hatte er sich den Moment, in dem er von ihrem Blut kosten würde, nicht
vorgestellt. Ihr Herz schlug nur noch ganz schwach und unregelmäßig – wenn
er jetzt nicht handelte, würde sie sterben!
Verzweifelt schloss Kieran kurz die Augen und flehte alle ihm bekannten
Götter um Hilfe an: «Lasst mich jetzt das Richtige tun!»
Entschlossen beugte er sich über Nuriyas reglose Gestalt und riss brutal
den Rock ihres ohnehin zerfetzten Kleides noch weiter auf. Als er die creme-
weißen Schenkel des Feenkindes berührte, waren sie so weich wie in seinen
Träumen, und eine gierige Flamme loderte in seinem felsenharten Körper auf.
Die Reißzähne bahnten sich ihren Weg und mit einem Fauchen drückte er
ihre Beine weit auseinander, um einen besseren Zugang zu ihrer direkt vom
Herzen kommenden Beckenarterie zu erhalten. Nuriyas Puls war nun kaum
    noch zu erfühlen und Kieran kümmerte sich nicht um den Schaden, den er
anrichtete, als sich seine Zähne durch ihre Haut bohrten, um sie ihres verblie-
benen Blutes zu berauben.
Der Schmerz entlockte ihr ein leises Stöhnen, dann lag das Feenkind still
da.
Nachdem Kieran den letzten Tropfen getrunken und dabei mit wachsen-
dem Entsetzen Nuriyas immer schwächer schlagendem Herzen gelauscht
hatte, ließ er sie behutsam auf das Bett zurücksinken. Kein Leben war mehr
in ihrem Körper, als der Vengador langsam seine Hand zum Mund hob und
mit einem der immer noch deutlich sichtbaren Eckzähne sich selbst in den
ausgestreckten Zeigefinger biss. Die Wunde schloss sich sofort wieder. Nur ein
einziger Tropfen Blut war hervorgequollen und diesen ließ Kieran nun auf
ihren totenbleichen Mund fallen.
Nichts geschah. Eine quälend lange Zeit hing der Leben spendende Nektar
zwischen ihren Lippen. Schon glaubte Kieran alles verloren, da endlich be-
wegte sich ihr Mund, einmal und kaum wahrnehmbar, dann verschwand der
tiefrote Saft zwischen den Lippen der Leblosen. Kieran ließ einen weiteren
Tropfen folgen; auch der nahm den gleichen Weg. Nach dem Dritten – kaum
sichtbar – begann ihre Hautfarbe langsam sich zu verändern. Bald reichte die
winzige Wunde an Kierans Finger nicht mehr aus – er öffnete immer tiefere
Wunden. Das Blut tropfte nun schneller in Nuriyas Mund. Und endlich glaub-
te er ihre Stimme zu hören: Mehr! Er musste nicht zweimal gebeten werden. Kieran biss sich selbst in das zarte

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