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Der Venuspakt

Titel: Der Venuspakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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mich
interessiert. Egal, wie ich aussehe! Sie lachen höchstens über meine roten Haa-
re oder ...», sie zögerte und platzte dann heraus, «meinen dicken Hintern!»
Angelina zog Nuriya behutsam in ihre Arme. «Deine Schwestern sind das
genaue Abbild deiner Mutter?» Nuriya nickte. «Und du wolltest immer so
werden wie deine Mutter?» Heftiges Nicken.
«Ach, Kleines! Wir beide werden nie wie Models aussehen! Na und? Du bist
die Inkarnation der Sinnlichkeit! Und wenn Donates nicht mein Seelenpart-
ner wäre, könnte ich glatt ein wenig eifersüchtig werden!»
«Das meinst du nicht so!»
«Oh, doch – sie kann zur Furie werden, wenn sie glaubt, ich sehe eine an-
    dere Frau an!» Donates war noch einmal aufgetaucht und legte zärtlich seine
Hände auf Angelinas Schultern.
«Vertraue ihr! Angel hat Recht. Ich habe schon viele Frauen kennen gelernt
und weiß, wo Qualität zu finden ist.»
Von Angelina war ein Geräusch irgendwo zwischen Knurren und Fauchen
zu hören. Lachend fuhr Donates fort: «Nuriya, du bist ein ungeschliffener Dia-
mant ... und Angel hat das Talent, Juwelen zum Funkeln zu bringen.»
Angelina wedelte mit der Hand, als wollte sie sich eines lästigen Insekts
entledigen und sagte: «Danke, dass du uns an deine bewegte Vergangenheit
erinnert hast! Du darfst dich entfernen.» Lachend verschwand Donates.
«Also gut. Was soll ich anziehen?»
«Was ist deine Lieblingsfarbe?»
«Grün!» Die Antwort kam blitzschnell.
«Grün? Vergiss es! Es sei denn, wir wollten dir das gleich auf die
Stirn tätowieren. Die Fee gebe heute ich. Rühr dich nicht von der Stelle!» Mit
diesen Worten lösten sich ihre Konturen auf und sie war verschwunden.
Selena streckte neugierig ihren Kopf durch die Tür. «Schon fertig?»
«Es dauert nicht mehr lange!» Angel materialisierte sich wieder, hängte
zwei Kleider an die Schranktür und ließ einen Beutel mit Schuhen auf den
Boden fallen.
Sie nahm eine luftige, schwarze Kreation vom Bügel und sagte: «Probier das
mal!»
Als Nuriya in weißem Baumwollhöschen und BH vor ihr stand, stöhnte An-
gelina: «Ich habe es geahnt!»
Mit einem Griff in die mitgebrachte Tasche zauberte sie einen sündigen
Traum aus Spitze, gleich mit passenden, schwarzen Strümpfen hervor und
warf Nuriya die Dessous mit einem vielsagenden Blick auf die Badezimmer-
tür zu.
Das Kleid saß, als wäre es extra für sie geschneidert worden; vielleicht war
es das auch, dachte Nuriya, nachdem sie mit weit aufgerissenen Augen die
wundersame Wandlung ihrer Figur in der neuen Hülle registriert hatte.
Das Amulett war vollständig bedeckt, dennoch fühlte sie sich ziemlich ent-
blößt. Ein Blick in den Spiegel bestätigte ihren Verdacht. Sie trug einen Hauch
von Nichts – aber es sah wunderbar aus! Behutsam schlüpfte sie in ihre hohen
Schuhe und stellte überrascht fest, wie bequem sie waren.
Unten rumorten die Männer und fragten ungeduldig nach, ob sie denn nun
    endlich fertig wären. Dann schwebte Angelina in einem herrlichen, grünen
Gewand herein.
Nuriya staunte: «Wenn es je eine Feenkönigin gegeben hat, dann bist du ihr
Abbild!»
«Vorsicht ... unsere Königin duldet keine Konkurrentinnen», flüsterte Angel
und Nuriya hatte irgendwie das beunruhigende Gefühl, dies war kein Scherz.
Kieran hatte zwei Wagen geschickt. Nik, der jetzt tatsächlich sein langes
Haar wild toupiert hatte und neben einer beachtlichen Anzahl an Piercings
auch ein großes Drachen-Tattoo zur Schau trug, sollte heute Nuriyas Begleiter
sein. Die anderen würden im zweiten Wagen folgen.
«Das ist völlig verrückt!», sagte Nuriya, als er ihr galant die Tür öffnete.
«Wir sind bestimmt die einzigen Gäste, die hier mit einer Luxuskarosse vor-
fahren!» Die kritischen Blicke, die ihnen eine Gruppe Gothics zuwarf, schien
ihre Vermutung zu bestätigen. Doch dann rollte ein dritter Wagen lautlos her-
an, drei langbeinige Frauen stiegen aus und stöckelten kichernd an den grim-
mig blickenden Türstehern vorbei. Mit offenem Mund starrte Nuriya ihnen
hinterher.
«Órla sollte ihre Gästeauswahl überdenken!», knurrte Donates, der es nicht
gerne sah, wenn seine Geliebte mit billigen Vampirflittchen konfrontiert wur-
de.
«›Billig‹ sind sie gewiss nicht!», schnurrte Angelina, die mühelos seine Ge-
danken gelesen hatte, und hakte sich bei ihm unter. «Kommt, ich lade euch zu
einer Runde Champagner ein!», sagte sie laut und eilte den langen Gang zur
Haupt-Bar entlang.
Nik

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