Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
Vom Netzwerk:
mitgenommen hatte, würde Castle Campbell beklagenswert schwach verteidigt sein. Er mochte Argyll zwar verachten, aber er wusste, dass Lizzie bei ihrem mächtigen Cousin sicher war und dass er keine andere Wahl hatte, als sie dort selbst hinzubringen.
    »Dunoon«, sagte er schlicht. »Das wolltest du doch, nicht wahr?«
    »Ja, aber …«
    »Dann sollst du deinen Willen haben.«
    Und ohne ein weiteres Wort drehte er sich auf dem Absatz um und ließ sie stehen, nicht in der Lage, sie noch eine Minute länger anzusehen.
    Er hatte geglaubt, er wäre innerlich tot, geglaubt, er hätte die Fähigkeit zu fühlen verloren.
    Er hatte sich geirrt.
    Sie gehen zu lassen würde so sein, als schneide er sich selbst entzwei, und er fürchtete sich davor, was von ihm übrig bleiben würde, wenn sie fort war.
    Das Gesicht seines Bruders tauchte vor seinem inneren Auge auf und gab ihm die Antwort.

Kapitel 16
    N ach einer schlaflosen Nacht, in der sie vergeblich darauf gewartet hatte, dass Patrick in ihr Schlafgemach kam, um ihr seinen plötzlichen Sinneswandel zu erklären, stand Lizzie im Halbdunkel der Morgendämmerung zitternd im barmkin und sah einem Fremden zu, wie er ihre Pferde für die Abreise vorbereitete.
    Das Herz krampfte sich ihr zusammen, während sie mit ihrer Verwirrung kämpfte. Das sollte eigentlich der glücklichste Augenblick ihres Lebens sein, doch er sah sie nicht einmal an. Sie hatte bekommen, was sie wollte, doch nun würde sie auf der Stelle mit ihm durchbrennen, wenn er dafür nur aufhören würde, sich so zu verhalten. Zu spät erkannte sie, dass es unbedeutend war, wie sie heirateten, solange sie nur zusammen waren.
    Noch nie hatte sie ihn so gesehen. Patrick wirkte wie die kalte, wütende Hülle des Mannes, den sie liebte. Sein Gesichtsausdruck war hart und unerbittlich und sein Blick ausdruckslos. Alle Versuche, ihn zu fragen, wurden mit steinerner Miene und knappen Worten abgeschmettert.
    Was war gestern auf ihrem Weg zurück zur Burg geschehen? War er wütend wegen ihrer Weigerung, mit ihm durchzubrennen oder gab es einen anderen Grund?
    Nichts ergab einen Sinn.
    Sie hörte zu, wie er seinen Männern und der Handvoll von Campbell-Wachmännern, die sie begleiten würden, Befehle erteilte, und noch bevor die Sonne am Horizont aufgegangen war, befanden sie sich auf dem Weg nach Dunoon.
    Sie ritten die Ausläufer der Ochil Hills entlang, dann überquerten sie bei Stirling die Brücke über den Forth. Anstatt die
Hauptstraße nach Lennox zu nehmen, hielten sie sich nördlich des Flusses und folgten schmalen, manchmal schwer erkennbaren Pfaden durch Moore und Wälder.
    Für einen Mann, der anfangs eigentlich gar nicht nach Dunoon gewollt hatte, schien er nun gar nicht schnell genug dorthin kommen zu können. Doch er war vorsichtig – argwöhnisch, wie es schien, dass es einen weiteren Angriff geben könnte. Sie spürte seine Wachsamkeit an der Eindringlichkeit seines Blicks und der Art, wie er auf jedes Geräusch nah oder fern reagierte. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme hatte er Männer als Vor- und Nachhut ausgesandt.
    Er trieb sie mit brutaler Geschwindigkeit voran. Sie ritten stundenlang – mit nur kurzen Pausen, um die Pferde zu tränken  –, bevor sie endlich Rast machten. Obwohl es nur wenige Stunden nach Mittag war, war die Sonne bereits so gut wie verschwunden, da der Winter immer näherrückte.
    Nicht nur die Pferde waren erschöpft. Unter normalen Umständen war Lizzie eine gute Reiterin, aber sie war es nicht gewöhnt, so lange bei dieser Geschwindigkeit über schwieriges Gelände zu reiten. Ihre Beine, die an solche Überanstrengung nicht gewöhnt waren, zitterten, als sie versuchte, abzusteigen. Sie wäre vom Pferd gefallen, wenn Patrick sie nicht aufgefangen hätte.
    Schon allein das Gefühl seiner starken Hände an ihrer Taille genügte, dass ihr Herz sich zusammenzog – und dann schwer wurde, als er sie viel zu abrupt wieder losließ.
    Gütiger Gott, was stimmte denn nur nicht? Er wollte sie nicht einmal berühren.
    Ihre Knie gaben nach, aber sie schaffte es, auf den Beinen zu bleiben. »Danke.« Er nickte knapp und wollte sich schon abwenden, doch sie ergriff seinen Arm und das Leder seines Wamses fühlte sich kalt und steif an. »Warte!«
    Sein Blick traf den ihren und er versuchte nicht einmal, seine Ungeduld zu verbergen.

    Ihr Herz pochte, weil sie seine Kälte nicht verstehen konnte. »Wo sind wir?«
    »Östlich von Menteith.«
    Sie runzelte die Augenbrauen. »So weit

Weitere Kostenlose Bücher