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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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geändert. Sie vermisste die Gelegenheiten für ihre privaten Gespräche.
    Sie vermisste ihn.
    Ihr war klar, dass etwas nicht stimmte. Die ganze Woche war er schon gereizt wie ein Bär, doch heute war es noch viel schlimmer. Sie hatte mit allen seinen Männern getanzt, aber nicht mit ihm. Doch obwohl er sie mied, beobachtete er sie mit einem rätselhaften Ausdruck auf dem Gesicht, der sie sich unbehaglich fühlen ließ. Sie konnte seine brütende Unrast und den schwelenden Ärger spüren. Während das Fest voranschritt, wurde die Menge Wein, die er trank, immer größer und sein Gesichtsausdruck immer düsterer.
    Robert bemerkte, in welche Richtung ihr Blick gewandert war. »Es ist nur der Garten«, meinte er trocken. »Dein Wachhund wird nicht nötig sein. Es gibt da etwas, das ich mit dir besprechen möchte – unter vier Augen.«
    »Also gut, ein Spaziergang im Garten wäre wunderbar.« Mit einem letzten Blick zur anderen Seite des Saals legte sie die Hand auf Roberts Armbeuge und folgte ihm aus der Tür, wobei sie die ganze Zeit spürte, wie sich ihr Patricks Augen in den Rücken bohrten.
    Draußen war die kühle Luft wie ein angenehmer Schock für ihre erhitzte Haut. Tief seufzend tat sie einen erfrischenden Atemzug. Es war später als sie gedacht hatte, der magische Zeitpunkt zwischen Tag und Nacht, wenn sich Dunkelheit um die schwindende Sonne legte. Die letzte orangegoldene Glut des Tages leuchtete schwach am Horizont und schuf eine herrlich verwirbelte Kombination aus Rosa und Grau am Abendhimmel.
    »Es ist wunderschön«, staunte sie, während sie den Weg entlangschlenderten.

    »Aye «, meinte Robert zustimmend. »Wunderschön.«
    Lizzie fühlte, wie ihr Hitze in die Wangen stieg, denn an der Heiserkeit in seiner Stimme erkannte sie, dass er nicht vom Sonnenuntergang gesprochen hatte. Vielleicht war das doch keine so gute Idee. Sie amüsierte sich und wollte an nichts denken, was nach diesem Abend kommen würde.
    Sie gingen eine Weile in einträchtigem Schweigen, bis sie das eiserne Tor zum Terrassengarten erreichten. Eine niedrige Steinmauer umgab den Garten, zur Zierde, nicht zum Schutz. Robert öffnete das Tor für sie und sie schritt hindurch. Er folgte ihr und deutete auf eine steinerne Bank an einer Hecke, die einen atemberaubenden Ausblick auf die Ochil Hills und das Dorf Dollar unter ihnen bot.
    Er setzte sich neben sie und nahm nach einem kurzen Augenblick ihre Hand. »Ich hatte sehr viel Spaß diese Woche«, meinte er.
    »Das hatte ich auch.«
    Er lächelte, wodurch sich kleine Fältchen um seine Augen bildeten. Lächeln war etwas, das er oft tat. »Das höre ich gern.« Einen Augenblick lang dachte er nach, als suche er nach den richtigen Worten. In der Ferne sang leise ein Vogel. »Auchinbreck und ich werden bald aufbrechen.«
    »Oh.« Ihre Enttäuschung war aufrichtig. »Es tut mir leid, das zu hören.«
    »Mir ebenso, aber die Gesetzlosen müssen ergriffen werden. Der König lässt sich diesmal nicht besänftigen.« Er räusperte sich. »Aber das ist es nicht, worüber ich mit dir sprechen will. Du weißt ohne Zweifel von den Gesprächen zwischen meinem Vater und Argyll.«
    Verlegen biss sie sich auf die Lippe und nickte. Es war das erste Mal seit ihrer Ankunft, dass das Thema direkt angesprochen wurde.
    »Um ehrlich zu sein war eine arrangierte Ehe nicht nach meinem Geschmack. Ich wusste anfangs nicht, was ich davon
halten sollte, aber nach diesen paar Tagen habe ich keine Zweifel mehr. Ich glaube, wir würden in jeder Hinsicht zusammenpassen.« Sie blickte zu ihm auf und starrte in tiefblaue Augen. »Ich würde mich geehrt fühlen, wenn du einwilligen würdest, meine Frau zu werden.«
    Sie hatte gewusst, dass es kommen würde, und dennoch waren die Worte ein Schock für sie.
    »Ich …« Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Eigentlich wusste sie genau, was sie sagen sollte, doch die Worte schienen ihr im Mund steckenzubleiben. Nicht vor Stottern, sondern vor Unsicherheit.
    Es war lächerlich. Hier saß sie im Mondlicht neben einem gutaussehenden Mann, und alles, woran sie denken konnte, war jemand anderes.
    Er musste ihr Zögern bemerkt haben. »Ich erwarte nicht, dass du mir sofort antwortest. Lass dir Zeit. Denk darüber nach.«
    Was war nur los mit ihr? Es gab nichts, worüber sie nachdenken musste. Es war klar, was ihre Pflicht war.
    Ein leichtes Lächeln kräuselte seine Lippen, während er ihr Gesicht betrachtete, und sie fragte sich, ob ihre Gedanken so leicht zu erraten

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