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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich.“
    „Meinst du, du schaffst das, was wir vorhaben?“, fragte er, während er die Auffahrt zu seinem Haus emporfuhr.
    Noch konnte sie Nein sagen. Sie konnte einfach hinauf in das hübsche Schlafzimmer gehen und sich dort einschließen. Und sich mit nichts anderem befassen als mit ihrer eigenen Feigheit.
    „Ich schaffe es.“ Sie atmete tief durch. „Ich muss es schaffen.“
    „Schön.“ Er drückte ihre Hand. „Dann bleib sitzen. Ich hole den Diamanten.“
    Der Juwelier war in einem prächtigen alten Gebäude mit Granitsäulen und hohen Fenstern untergebracht. Lediglich ein sehr dezentes kleines Messingschild neben dem bogenförmigen Eingangstor wies auf das Ladenlokal hin. Cade fuhr um das Gebäude herum und steuerte auf den Parkplatz zu.
    „Sie haben bestimmt schon geschlossen“, bemerkte er. „Aber wie ich Muffy kenne, hat sie dafür gesorgt, dass Ronald auf uns wartet. Er ist womöglich nicht allzu begeistert darüber, aber … Ja, hier steht sein Wagen.“ Er hielt neben einer behäbigen grauen Mercedeslimousine. „Du spielst einfach mit, okay?“
    „Mitspielen?“ Sie runzelte die Stirn, während er ein paar der Steine in ihre neue Handtasche warf. „Wobei mitspielen?“
    „Ich musste mir eine kleine Geschichte ausdenken.“ Er griff über sie hinweg, um ihr die Autotür zu öffnen.
    Bailey stieg aus und lief neben ihm her zum Hintereingang. „Es würde vielleicht helfen, wenn ich wüsste, wobei ich mitspielen soll!“
    „Mach dir keine Gedanken.“ Er drückte die Klingel. „Ich kümmere mich um alles.“
    Sie schob sich die Tasche über die Schulter. „Wenn du deine Familie angelogen hast, dann sollte ich vielleicht …“ In diesem Moment wurde die schwere Stahltür geöffnet.
    „Cade.“ Ronald Westlake nickte knapp. Bailey spürte sofort, dass Cade recht gehabt hatte. Dies war kein zufriedener Mann. Ronald war durchschnittlich groß, gepflegt und gut gekleidet. Allerdings war seine gestreifte Krawatte so fest gebunden, dass man sich fragte, wie er überhaupt noch atmen konnte. Der Teint war leicht gebräunt, und in seinem sorgsam gescheitelten Haar glitzerten ein paar dezente graue Strähnen.
    „Ronald, schön, dich zu sehen!“, rief Cade übertrieben fröhlich und schüttelte Ronald mit Begeisterung die Hand. „Wie läuft’s beim Golf? Muffy hat mir erzählt, dass du dein Handicap verbessert hast.“
    Noch während er sprach, schlüpfte er wie ein Handelsvertreter durch die Tür und zog Bailey mit sich. Ronald blickte weiter düster von einem zum anderen.
    „Das ist Bailey. Muffy hat dir bestimmt von ihr erzählt.“ Mit einer selbstverständlichen Geste legte Cade einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich.
    „Ja, natürlich. Bailey, wie geht es Ihnen?“
    „Ich habe sie bis heute für mich behalten“, erklärte Cade, ehe Bailey etwas erwidern konnte. „Ich schätze, jetzt weißt du, wieso.“ Sanft hob er ihren Kopf und küsste sie auf die Lippen. „Es ist nett von dir, dass du uns mit deinen Geräten herumspielen lässt. Bailey ist total aufgeregt. Das ist für sie wie Weihnachten und Ostern zusammen. Sie möchte mir unbedingt zeigen, wie sie mit Steinen arbeitet.“ Er nahm ihr die Tasche ab und schüttelte sie leicht, sodass die Steine darin aneinanderschlugen.
    „Du hast dich noch nie für Edelsteine interessiert“, wandte Ronald missmutig ein.
    „Das war, bevor ich diese tolle Frau getroffen habe. Mittlerweile bin ich total fasziniert. Und nachdem ich Bailey jetzt dazu überreden konnte, in den USA zu bleiben, denkt sie darüber nach, ihren eigenen Laden zu eröffnen. Stimmt’s, Sweetheart?“
    „Ich …“
    „Englands Verlust ist unser Gewinn“, fuhr er fort. „Und wenn den Royals mal wieder ein Zacken aus der Krone fällt, müssen sie schon hierherkommen. Ich lasse dich jedenfalls nicht mehr gehen, Schatz.“ Er küsste sie wieder, eingehend, während Ronald unbehaglich an seiner Krawatte zerrte.
    „Meine Frau erzählte mir, dass Sie eigenen Schmuck entwerfen. Was für eine Ehre, dass Sie sogar das Königshaus beliefern …“
    „Es bleibt ja irgendwie in der Familie“, warf Cade ein. „Wenn man bedenkt, dass Baileys Mama eine Cousine von Lady Di ist! Dritten oder vierten Grades? Ach, egal, was spielt das schon für eine Rolle.“
    „Dritten Grades“, ergänzte Bailey, erstaunt nicht nur über die Leichtigkeit dieser Lüge, sondern auch über den vornehmen britischen Akzent, den sie plötzlich angenommen hatte. „Kein besonders enges

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