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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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halbe Stunde später hatte er endlich gefunden, wonach er suchte.
    Edelsteinexperten in Washington D.C. und Umgebung . Er las sich die Namen durch, während er seinen Kaffee trank, und brauchte dann eine Weile, um den Drucker in Gang zu setzen.
    Boone and Son.
    Kleigmore Diamond Consultants.
    Landi’s Jewelry Creations.
    Sein Computer versorgte ihn mit weitaus mehr Informationen, als es ein Telefonbuch je geschafft hätte. Zum allerersten Mal empfand er die moderne Technik als Segen. Er studierte die Namen und Daten, scrollte den Text weiter nach unten.
    Salvini.
    Salvini. Mit zusammengekniffenen Augen las er die Angaben. Gutachter und Gemmologe. Spezialisiert auf Erbstücke und Antiquitäten. Gegründet 1952 von Charles Salvini, mittlerweile verstorben.
    Staatlich geprüft. Betreuung von Museen und Privatsammlungen. Individuelle Entwürfe und Reparaturen. Eine Adresse in Chevy Chase. Nicht weit entfernt. Die Inhaber hießen Thomas und Timothy Salvini.
    T.S., dachte er und spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Brüder.
    Bingo.

10. KAPITEL
    L ass dir ruhig Zeit.“
    Bailey atmete tief durch und versuchte, so präzise wie möglich zu sein. „Ihre Nase ist spitzer als diese hier. Glaube ich.“
    Die Phantombildzeichnerin der Polizei, Sara, war eine junge und vor allem geduldige Frau. Sehr qualifiziert sicherlich, sonst hätte Cade sie nicht bestellt. Jetzt saß sie mit ihrem Zeichenblock und einer Menge Stiften am Küchentisch, vor sich eine dampfende Tasse Kaffee.
    „Eher so?“ Mit ein paar schnellen Strichen veränderte Sara die Nase in dem gezeichneten Frauengesicht.
    „Ja, ich glaube schon. Die Augen sind größer und irgendwie … nach oben gezogen.“
    „Mandelförmig?“ Sie fuhr mit dem Radiergummi über die Bleistiftstriche, passte Form und Größe der Augen an.
    „Ich schätze schon. Es ist nicht leicht, sich das alles vorzustellen.“
    „Geben Sie mir einfach einen ersten Eindruck.“ Sara lächelte freundlich. „Und dann sehen wir weiter.“
    „Es kommt mir vor, als ob der Mund größer ist, weicher als der Rest. Alles andere ist ziemlich scharfkantig.“
    „Was für ein Gesicht“, bemerkte Cade, während Sara weiterzeichnete. „Interessant. Sexy.“
    Er studierte die Zeichnung. Eckiges Gesicht, nachlässig frisiertes kurzes Haar mit langen Ponyfransen, unter denen dunkle, dramatisch geformte Augenbrauen durchblickten. Exotisch und energisch, überlegte er, als er versuchte, dem Gesicht Charakterzüge zu geben.
    „Das kommt meinen Erinnerungen ziemlich nahe.“ Bailey nahm die Zeichnung und hielt sie auf Armeslänge von sich. Ich kenne dieses Gesicht, dachte sie, und hätte am liebsten zugleich gelacht und geweint.
    M.J. Wer war M.J., und was hatten sie miteinander geteilt?
    „Möchtest du eine Pause machen?“, fragte Cade, während er begann, Baileys Schultern zu massieren.
    „Nein, ich möchte gerne weitermachen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht“, bemerkte sie in Saras Richtung.
    „Hey, ich kann das den ganzen Tag lang machen, wenn ihr mich weiter so nett mit Kaffee versorgt.“ Grinsend hielt sie Cade ihre leere Tasse hin. Bailey vermutete, dass die beiden sich gut kannten.
    „Sie … Sie haben eine interessante Arbeit“, begann Bailey.
    Sara warf ihren langen rotblonden Zopf über die Schulter. Sie war lässig und zugleich sexy gekleidet, trug kurze Shorts und ein weißes Tank-Top.
    „Man kann davon leben“, antwortete sie. „Die moderne Technik nimmt mir aber nach und nach die Jobs weg. Es ist erstaunlich, was man am Computerbildschirm so alles machen kann. Aber Gott sei Dank ziehen viele immer noch eine handgemachte Zeichnung vor.“ Sie nahm die Tasse Kaffee entgegen, die Cade ihr hinstreckte. „Unser lieber Mr. Parris zum Beispiel würde so ziemlich alles tun, um die Arbeit mit dem PC zu umgehen.“
    „Hey, so langsam habe ich den Dreh raus!“
    Sara kicherte. „Sobald das der Fall ist, werde ich mir mein Geld mit Karikaturenzeichnen in Nachtklubs verdienen.“ Sie zuckte mit den Schultern, dann nahm sie einen frischen Bleistift zur Hand. „Sollen wir es mit der anderen versuchen?“
    „Gut.“ Bailey schloss die Augen und versuchte, nicht weiter darüber nachzudenken, wie gut sich Cade und Sara tatsächlich kannten.
    Grace . Sie ließ den Namen durch ihre Gedanken kreisen.
    „Weich“, sagte sie. „Ihr Gesicht ist weich. Sehr schön, fast überirdisch. Eine ovale, klassische Form. Ihr Haar ist kohlrabenschwarz, sehr lang. Es fließt in sanften Wellen über

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