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Der verborgene Stern

Der verborgene Stern

Titel: Der verborgene Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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steckt?“
    „Ich bin mir nicht sicher.“ Cade vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. „Aber ich werde es bald herausfinden. Das war sehr gute Arbeit, Sara. Ich schulde dir was.“
    „Ich schreibe dir eine Rechnung.“ Sie ergriff ihren Koffer, stand auf und küsste ihn leicht auf die Wange. „Ich schätze, du wirst mich nicht mehr anrufen, um mit mir um die Häuser zu ziehen?“
    „Ich habe mich in sie verliebt“, sagte er nur.
    „Ich weiß.“ Sie berührte seine Wange. „Ich werde dich vermissen, Cade.“
    „Ich bin nicht außer Landes.“
    „Das stimmt. Aber unsere wilden Zeiten sind vorüber. Trotzdem, ich mag sie. Hoffentlich funktioniert das mit euch beiden.“ Mit einem letzten wehmütigen Lächeln wandte sie sich ab. „Ich finde allein raus.“
    Er brachte sie trotzdem hinaus, und als er die Tür hinter ihr schloss, erkannte er, dass er in diesem Moment auch mit einem Teil seiner Vergangenheit abschloss. Mit der Freiheit, zu kommen und zu gehen, wie es ihm passte. Lange Nächte in Klubs zu verbringen und netten, bedeutungslosen Sex zu haben. Ohne Verpflichtungen. Ohne Verantwortung für irgendjemanden außer für sich selbst.
    Er blickte die Treppe hinauf. Dort oben war sie. Dort oben war Verpflichtung, war Verantwortung. Sicherheit. Eine einzige Frau von jetzt bis ans Ende seines Lebens – eine Frau, die erst noch die Worte sagen musste, die er hören wollte, die erst noch versprechen musste, was er brauchte.
    Noch konnte er gehen, sie würde ihm keine Vorwürfe machen. Genau genommen war es wohl sogar das, was sie von ihm erwartete. Er fragte sich, von wem sie zuvor verlassen worden war.
    Mit einem Kopfschütteln, aber ohne das geringste Bedauern, stieg er die Treppe zu ihr hinauf.
    Sie stand im Schlafzimmer, die Arme vor der Brust verschränkt, und sah aus dem Fenster.
    „Bist du in Ordnung?“
    „Ja. Entschuldige, ich war unhöflich zu deiner Freundin. Ich habe mich nicht einmal bedankt.“
    „Sara versteht das schon.“
    „Du kennst sie lange, oder?“
    „Ja, ein paar Jahre.“
    Bailey schluckte. „Ihr wart zusammen.“
    Cade hob eine Augenbraue, beschloss, lieber nicht näher zu kommen. „Ja, wir waren zusammen. Ich habe andere Frauen gehabt, Bailey. Frauen, die ich mochte, die mir wichtig waren.“
    Endlich drehte sie sich zu ihm um. „Es passt einfach nicht. Du und ich, Cade, wir passen nicht zusammen. Es hätte niemals passieren dürfen.“
    „Es ist aber passiert.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen, weil er sie am liebsten zu Fäusten geballt hätte. „Willst du mir jetzt im Ernst erzählen, dass du sauer bist, weil du eine Frau getroffen hast, mit der ich zusammen war? Weil ich nicht genauso unerfahren bin wie du?“
    „Nicht so leer wie ich“, zischte sie. „Du bist nicht so leer wie ich. Du hast eine Familie, du hast Freunde, du hattest Freundinnen. Ein Leben. Ich habe nichts als Puzzleteile, die nicht zusammenpassen. Es interessiert mich nicht, ob du mit zwanzig oder mit zweihundert Frauen geschlafen hast.“ Ihre Stimme überschlug sich. „Es geht darum, dass du dich an sie erinnerst!“
    „Du willst hören, dass sie mir nichts bedeutet haben?“ Er wusste, dass er aus Furcht laut wurde. Furcht, weil sie dabei war, einen Rückzieher zu machen. „Natürlich haben sie mir etwas bedeutet! Ich kann meine Vergangenheit für dich nicht auslöschen, Bailey.“
    „Das will ich auch nicht.“ Sie bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, rang um Fassung. Sie hatte einen Entschluss gefasst, nun musste sie stark genug sein, ihn durchzuziehen. „Es tut mir leid. Es geht mich nichts an, wie dein Leben war, bevor du mich kanntest. Das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass du eines hattest.“
    „So wie du.“
    „So wie ich.“ Sie nickte. Genau das war es, was ihr Angst machte. „Ohne dich wäre ich der Wahrheit niemals so nahgekommen. Aber jetzt ist mir klar, dass ich gleich zur Polizei hätte gehen sollen. Es nicht zu tun, hat die ganze Sache nur noch komplizierter gemacht. Und deswegen werde ich es jetzt tun.“
    „Traust du mir etwa nicht zu, den Fall zu Ende zu bringen?“
    „Darum geht es nicht …“
    „Verdammt richtig!“, rief er. „Hier geht es nicht um die Polizei. Hier geht es um dich und mich. Du denkst, du kannst das, was zwischen uns ist, einfach ausradieren.“ Er trat auf sie zu und packte sie am Arm. „Überleg es dir!“
    „Jemand wurde umgebracht. Und ich bin irgendwie darin verstrickt.“ Sie zwang sich, seinem Blick

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