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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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dass der Spot zu kurz ist und der Unternehmer es sich nicht leisten kann, mehr Werbezeit zu kaufen, dann spricht das nicht gerade für das Produkt. Wir nehmen den langen.«
»Das finde ich nicht richtig. Wenn die von Phönix selbst schon Zweifel haben, ob das der richtige Spot ist ...«
»Ach, die haben doch keine Ahnung«, unterbrach ihn sein Vater. »Ich gebe den langen in Auftrag. Das funktioniert seit Jahren.«
Marc seufzte innerlich. Der Erfolg gab seinem Vater Recht, die Spots der Agentur liefen gut, auch wenn sie oftmals einfach und direkt waren. Aber Marc bevorzugte eine etwas subtilere Art der Werbung, die Holzhammer-Methode seines Vaters fand er veraltet.
Franz Meyerhoff schnaubte verächtlich und nahm Marc den Brief wieder ab.
Noch war sein Vater der Chef der Firma. Noch konnte Marc sich nicht durchsetzen. Aber bald würde die Agentur in Marcs Hände übergehen und dann hatte er hoffentlich freie Hand, alles anders zu machen. Doch jetzt war keine Zeit, seinen Vater darauf vorzubereiten. Er meldete sich zur Mittagspause ab. Marlene wartete.
    Die so genannte Kantine befand sich im ersten Stock und wurde als ein gemeinschaftliches Restaurant der Firmen betrieben, die in dem großen Haus angesiedelt waren. Das Essen war hier tatsächlich günstig, und es gab ein reichhaltiges Büffet. Dafür war das Ambiente nicht sonderlich ansprechend und die Einrichtung zweckmäßig. Als Lara den Raum betrat, wartete Sebastian bereits auf sie.
»Ich bin schon kurz vorm Verhungern«, rief er und zog sie am Arm in das karg ausgestattete Restaurant. Nun begann die ewige Zeremonie des Auswählens der richtigen Zutaten für seine Mahlzeit. Er wollte heute Kartoffelpüree, Entenbrust mit Speckbohnen und Schinkenstreifen, dazu noch Rotkraut und Maissalat. Es war Lara ein Rätsel, wie er das alles essen, aber vor allem geschmacklich verdauen konnte, aber Sebastian schien begeistert. Noch. Dafür fiel sein Dessert heute bescheiden aus: Sahnejoghurt mit verschiedenen Früchten, dazu Himbeersoße und Schokopudding.
Lara nahm den Maissalat und dazu mexikanische Bohnensuppe. Sie liebte alles, was aus Mexiko kam, eingeschlossen Chilischoten. Auch wenn sie die kaum essen konnte, ohne dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Als Dessert wählte sie nur den Obstsalat.
    Kaum hatten sie sich gesetzt und angefangen zu essen, begann Sebastian auch schon mit der Beschwerde über seine Zusammenstellung, doch Lara hatte heute kein Ohr für ihn, denn am Nachbartisch ließ sich gerade Marc nieder. Und ihm gegenüber saß Marlene. Plötzlich verging Lara der Appetit auf ihr Mexiko-Gericht, denn die beiden unterhielten sich bestens.
Sebastian fiel ihr Blick sofort auf. Er beugte sich vor und flüsterte ihr zu: »Das ist jetzt ausnahmsweise kein Märchen, es ist wahr. Die beiden waren mal ein Paar während des Studiums. Und es heißt, er ist wegen ihr wieder zurück gekommen.«
Lara nickte. Das passte zusammen.
»Woher weißt du das?« Es war ihr fast unheimlich, woher Sebastian seine Informationen bezog. Irgendwo mussten da geheimnisvolle Quellen schlummern, die er offenbar heimlich anzapfte, um immer auf dem neuesten Stand zu sein.
Sebastian nahm seine Hand vor den Mund und kam Lara noch etwas näher. Er flüsterte: »Ich bin mal mit Carola vom Personal-Management ausgegangen. Sie weiß über alles Bescheid. Die kennt jede Akte.«
»In den Akten stehen auch vergangene Beziehungen drin?«, wunderte sich Lara verblüfft.
»Nein«, antwortete Sebastian spitzbübisch. »Aber sie weiß trotzdem alles. Und ich dadurch auch.«
Er sah Lara eindringlich an, als erwartete er eine bestimmte Reaktion. Doch Laras Blick hing bei den beiden am Nachbartisch.
Sebastian ging noch einen Schritt weiter. »Carola ist eine tolle Frau.« Er ließ das Satzende herausfordernd offen, als wolle er damit Lara aus der Reserve locken.
Doch Lara hörte kaum hin. »Aha«, antwortete sie lapidar, während sie beobachtete, wie Marc mit Marlene sprach, wie sich sein Lachen mit ihrem vermischte, und schluckte. Der Kloß, der plötzlich in ihrem Hals saß und ihr den Appetit verderben wollte, fühlte sich fast wie Eifersucht an. Aber nicht auf Carola vom Personal-Management. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und schluckte noch einmal energisch. Dann tauchte sie ihren Löffel in die Suppe. Sie benahm sich wie ein alberner Teenager, der zu viele Liebesfilme gesehen hatte.
Sebastian gab auf. Lara interessierte sich offenbar überhaupt nicht für sein Privatleben. Enttäuscht

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