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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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benachbarten Raum war das Rauschen des Wasserhahns zu hören. Alles lief nach Plan.
Während ihre Mutter unter ihren schweren Atemstößen ein gepresstes »Vorsicht, sie kommt zurück. Beeil dich!«, raunte, suchte Lara auf dem Vertrag den Namen des jetzigen Eigentümers des Hauses. Endlich hatte sie ihn gefunden.
Doch was sie da las, ließ ihr Herz für einen Moment aussetzen und ihre Hand zittern.
    ***
    An der großen Tafel in dem dunkel getäfelten Esszimmer saß Franz Meyerhoff am Tischende, seine beiden Söhne Marc und Lukas jeweils neben ihm an der Seite des Tisches. Am anderen Ende des Tisches thronte seine Mutter. Neben Lukas saß dessen Frau Konstanze, die sich um den kleinen Fabian kümmerte. Die Köchin brachte gerade die Vorspeise, als es an der Tür klingelte.
Marcs Mutter lächelte. »Das ist Marcs Freundin.«
Marc schüttelte den Kopf. Er hatte immer noch keine Ahnung, wen seine Mutter da noch eingeladen hatte, aber irgendwo in seinem Inneren hoffte er auf eine bestimmte Person. Schließlich hatte sie für seine Eltern schon das Haus gehütet.
»Ich mach auf.« Er stand auf, legte die Serviette zur Seite und ging erwartungsvoll zur Tür.
Doch davor stand nicht Lara, sondern Marlene. Marc war perplex. »Marlene!«
»Hallo Marc.« Sie lächelte und trat ein, wobei sie ihm einen Kuss auf die Wange gab.
»Ich wusste gar nicht, dass du kommst.«
»Deine Eltern haben mich eingeladen, also eigentlich war es deine Mutter. Ich hoffe, es ist dir recht.«
»Natürlich.« Marc war verwundert über seine Mutter. Immerhin lag seine Liebelei mit der Studienkollegin bereits mehrere Jahre zurück und seine Mutter hatte sich damals nie in sein Privatleben eingemischt. Er nahm Marlene den Mantel ab und führte sie ins Esszimmer.
    Franz Meyerhoff schien genauso überrascht wie sein Sohn. Doch er freute sich offensichtlich. «Marlene van Apen! Das ist ja eine nette Überraschung.« Er erhob drohend seinen Zeigefinger. »Das ist nicht nett, dass ihr uns verschweigen wolltet, dass ihr beide ein Paar seid.«
Marc fühlte sich überrollt und hilflos, aber Marlene lächelte seinen Vater souverän an. »Wir kennen uns schon so lange und verstehen uns immer noch. Nicht wahr, Markilein?«
Marc nickte zögerlich. Damit hatte sie Recht. Sie verstanden sich wirklich gut, zumindest, was das Dienstliche anbelangte. Er sah zu seiner Mutter. Sie sah ihn zufrieden an; und plötzlich begriff er. Sie wollte ihn hierbehalten, wollte, dass er sich wie Lukas ein Nest schuf. Und dafür hatte sie ihm Marlene ausgesucht. Sie wusste sehr wohl von seiner damaligen Beziehung zu ihr und hoffte auf eine lebenslängliche Verbindung.
Er sah seine Mutter mit gerunzelter Stirn an. Sie hatte es offenbar faustdick hinter den Ohren.
Marlene setzte sich, nachdem sie alle begrüßt hatte, auf den leeren Stuhl neben Marc.
Die Stimme des Vaters dröhnte durch den Raum. »Marlene, das ist ja fantastisch, Sie und Marc. Sie sind mein bestes Pferd im Stall. Nein, waren, Entschuldigung, jetzt sind Sie Marcs bestes Pferd.«
Alle lachten über diese Bemerkung, auch Marc, obwohl er sich unwohl fühlte in seiner Haut. Marlene gab sich heute wieder extrem attraktiv. Sie trug ein enges, tief ausgeschnittenes, dunkelblaues Kleid, das ihre blonden Haare, die sie in einem Knoten im Nacken trug, betonte. In ihren Augen spiegelten sich die Geburtstagskerzen, und ihr Mund war rot und prall. Sie saß dicht neben ihm, er konnte ihr Bein an seinem spüren. Er war damals verrückt nach ihr gewesen, damals, als er noch eine Ente fuhr und Hausarbeiten von Kommilitonen abschrieb.
Marlene sah ihn lächelnd an. »Woran denkst du, Markilein?« Ihr Flüstern strich über seine Haut. Er hasste es, wenn sie ihn Markilein nannte. Doch er bemerkte, wie sich ihr Bein an seines presste, und ließ es geschehen.
»An den Nachtisch.«
Marlene lachte und warf den Kopf dabei verführerisch in ihren Nacken. Doch seine Worte waren gar nicht so zweideutig gemeint, wie sie sie offenbar auslegte. Er war, um dem Trubel im Haus zu entgehen, den halben Tag in der Küche gewesen, um der Köchin über die Schulter zu sehen und ihr beim Eismachen zu helfen. Und daran hatte er tatsächlich gedacht. Denn so fühlte er sich gerade neben Marlene, eiskalt und gleichzeitig siedend heiß.
Er zog sein Bein weg.
Plötzlich klingelte es wieder an der Tür und Marc sprang auf. »Ich gehe öffnen.«
Er hatte keine Ahnung, wer jetzt noch auftauchen würde, vielleicht ein paar Gratulanten aus der Firma. Doch als er die Tür

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