Der verbotene Kuss (German Edition)
zurück. Ihre Mutter folgte ihr.
Come fly with me, Klappe: die Zweite
Die nächsten Tage vergingen für Lara rasend schnell, weil sie mit den letzten Vorbereitungen für den Betriebsausflug ausgefüllt waren. Der Schlosshof war angemietet, das Essen für die circa zwanzig Leute bestellt, die Fahrräder geputzt, und Lara und Marc fanden schließlich zu dem Kompromiss, dass jeder, der wollte, sich auf dem Heimweg im Badesee erfrischen konnte. Lara war mit diesem Ergebnis sehr zufrieden und Marc anscheinend auch.
Natascha freute sich wie Lara auf den Ausflug und hatte der Freundin bei den Vorbereitungen geholfen und sich sogar bei einem Fahrradhändler nach einem neuen Fahrrad umgesehen. Um eine fachkundige Meinung beim Kauf dabei zu haben, bat sie schließlich Lara, ihr nach der Arbeit dabei zu helfen, das richtige Rad auszusuchen.
Lara war sich erst nicht ganz sicher, ob sie ihrer Mutter zumuten konnte, noch eine weitere Stunde allein zu bleiben, doch Irene Richards konnte ihre Tochter beruhigen. »Wir müssen uns sowieso langsam daran gewöhnen, dass ich ohne dich klarkomme. Und du ohne mich.« Irene schmunzelte bei den letzten Worten und strich ihrer Tochter liebevoll über den Arm. Aber manchmal hatte sie wirklich das Gefühl, als bräuchte Lara sie als festen Bezugspunkt und als Ausrede, um sich nicht um ihr eigenes Leben kümmern zu müssen.
»Das wird nicht einfach.« Lara lächelte zurück, doch sie ahnte, was ihr die Mutter sagen wollte. Und vielleicht hatte sie sogar Recht. Es war manchmal einfacher, das Leben anderer zu regeln, als sich selbst über die eigenen Wünsche, Träume und Hoffnungen klar zu werden. »Wir kriegen das schon hin, Mutter.«
»Das denke ich auch. Und das werden wir gleich einmal üben.« Die Stimme ihrer Mutter klang, als duldete sie keinen Widerspruch. »Du gehst heute Abend mit deiner Freundin das Fahrrad kaufen. Wenn du wissen willst, wie ich zurechtkomme, rufst du mich an. Dafür habe ich doch das Telefon besorgt.«
Lara nickte und stand stramm. »Aye, aye, Captain, Madame. Wird gemacht.«
Ihre Mutter lachte. »So gefällt mir das. Warum hat das nicht schon früher geklappt?«
»Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich immer eine brave Tochter war?«
»Ja, das warst du. Du bist es immer noch. Eine bessere Tochter kann man sich nicht wünschen. Aber jetzt fängt dein Leben an. Heute Abend. Viel Spaß!« Sie grinste spitzbübisch.
»Na gut. Du hast es so gewollt.« Lara lächelte ihre Mutter an. »Heute geht´s los.«
Und nun befand sie sich mit Natascha in dem hochmodernen Geschäft, in dem ein Hightech-Fahrrad neben dem anderen stand, und beriet die Freundin in Bezug auf Gangschaltung, Federung, Sattelpolsterung und Radlager. Natascha staunte nicht schlecht, als sie merkte, womit die Räder alles ausgestattet waren. Und vor allem, welcher Preis dafür verlangt wurde.
»Sieh mal«, rief sie fasziniert aus und zeigte auf ein ultraleichtes Rennrad mit über zwanzig Gängen. »Das kostet so viel wie mein Auto damals. Das ist verrückt!«
Lara amüsierte sich über die Begeisterung der jungen Frau, die offenbar noch nie in ihrem Leben ein Fahrrad besessen hatte. »Ja, aber für dich sollten wir ein etwas einfacheres Modell suchen. Zwei Räder, ein Lenker und drei Gänge – das reicht.«
»Meinst du?« Natascha wirkte etwas enttäuscht. »Aber du bist die Fachfrau, ich vertraue dir.«
»Das solltest du auch.« Lara wandte sich an den Verkäufer. Der Mann war groß und kräftig und trug sein graues Haar in einem Zopf nach hinten gebunden, was seinem Gesicht etwas Rundes, Weiches verlieh. Noch weicher erschien die Wölbung unter seinem Kittel, die ganz deutlich als Bauch zu erkennen war und die er am liebsten in seiner Hose verschwunden gesehen hätte, wenn das möglich wäre. Er versuchte es jedenfalls, als er die beiden attraktiven Frauen in seinen Laden kommen sah, und zog die Wampe ein. Doch der immer noch extrem gespannte Kittelknopf verriet seinen Misserfolg.
»Wir nehmen das Trekking-Rad da drüben.« Lara zeigte auf ein grünes, großes Fahrrad, das sowohl für die Stadt als auch für das Gelände geeignet war.
»Eine gute Wahl«, nickte der Händler und strich versöhnt tätschelnd über seinen Bauch. Er wäre zwar glücklicher gewesen, wenn die beiden ein teureres Modell genommen hätten, aber immerhin kauften sie überhaupt etwas.
Als Natascha das Rad sah, gluckste sie zufrieden. »Grün ist meine Lieblingsfarbe. Das nehme ich gern.«
Der Händler nahm das Fahrrad vom
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