Der verbotene Kuss (German Edition)
Kundenbesprechung um drei und das Abendessen wieder mit Ihrem Vater.«
Marc verzog das Gesicht. »Ist morgen Vatertag?«
Lara schüttelte den Kopf. »Er hat im Laufe der zwei Tage mehrmals angerufen und sich erkundigt, wie es läuft. Ich habe ihm gesagt, dass alles bestens ist. Ich hoffe, das war okay?«
Marc sah sie an. In seinen Augen glänzte Dankbarkeit. »Ja, das war sehr gut.«
Er starrte schweigend auf die Blumen, die bereits die Köpfe hängen ließen.
»Das war´s.« Lara wollte sich schweigend entfernen, doch Marc hielt sie zurück.
»Sind Sie eigentlich glücklich mit Ihrem Leben, Lara?«
Lara war sehr überrascht über diese Frage. »Was meinen Sie damit?«
Er sah sie nachdenklich an. »Machen Sie Ihre Arbeit gern? Sind Sie zufrieden?«
Lara nickte, noch zu überrascht, um sich eine gute Antwort zu überlegen. »Ja, ich denke schon. Ich mache das sehr gerne hier.«
Marc lächelte müde. »Gut.«
Lara hatte keine Ahnung, worauf dieses seltsame Gespräch hinauslaufen sollte. Doch sie hatte das Gefühl, dass ihm etwas auf der Seele lag. »Und Sie? Sind Sie denn glücklich mit der Firma Ihres Vaters?«
Sein Lächeln verflog und seine Antwort kam etwas zu schnell. »Ja. Bin ich.« Er zögerte etwas, bevor er fortfuhr. »Es macht Spaß, mit den Leuten zu arbeiten und kreativ an den Projekten zu arbeiten. Wenn mir nicht mein Vater ständig im Nacken sitzen würde.«
Er sah zum Fenster hinaus und schwieg. Lara, die Franz Meyerhoff kannte, lächelte innerlich. Er konnte sehr anstrengend und hartnäckig sein. »Man kann ihn sich vom Leibe halten, wenn man immer ganz geschäftig mit vielen Akten unter dem Arm durch die Gegend läuft.«
Marc schüttelte den Kopf. »Das funktioniert vielleicht als Angestellte, aber leider nicht als Sohn. Er will, dass ich die Agentur so leite, wie er es getan hat und nicht, wie ich mir das vorstelle. Er hat noch immer seine eigenen Ideen und Ziele, die ich umsetzen soll, sofort und perfekt. Das erwartet er von mir.«
»Aber er hat sich doch zur Ruhe gesetzt.«
»Offiziell schon.« Wenn er nicht so müde gewesen wäre, hätte sein Lachen bitter geklungen, aber so schepperte es einfach nur leise und hilflos. Er strich sich mit den Händen über das Gesicht und durch die Haare.
Lara sah seine Niedergeschlagenheit, spürte seine Erschöpfung und den Druck, der auf seinen Schultern lastete. Sie hätte ihm sehr gern geholfen, doch sie wusste nicht wie.
»Er muss sich bestimmt erst daran gewöhnen, nichts mehr zu tun zu haben. Das ist für ihn ja auch neu. Es wird sich schon noch alles regeln.«
Marc nickte. »Bestimmt.« Dann sah er sie an. »Wir müssen noch das Problem mit dem Haus Ihrer Mutter klären.«
Lara spürte, wie Marc sich bemühte, seiner Stimme einen festen und sicheren Ton zu geben, doch darunter schimmerte noch immer die Anspannung.
»Ja, das wäre schön.« Lara wusste zwar nicht, wie er sich das vorstellte, aber er hatte bestimmt eine Idee.
»Vielleicht sollte ich mich direkt mit Ihrer Mutter unterhalten, immerhin ist es ihr Haus.«
Lara schluckte wortlos und fühlte sich beleidigt. Wollte er nichts mit ihr zu tun haben? Aber vielleicht war das auch gut so, dann musste sie ihn wenigstens außerhalb der Firma nicht mehr sehen. »Ja, ich kann sie anrufen und Sie verabreden dann einen Termin mit ihr.«
»Gut.« Er stand auf und ging um den Schreibtisch herum, bevor er sich zu Lara drehte und sie ruhig ansah. »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar für alles, was Sie in den zwei Tagen für mich erledigt haben. Sie haben sehr gute Arbeit geleistet.«
Lara strahlte. Noch bevor sie antworten konnte, fügte er lächelnd hinzu: «Und danke für die Blumen.«
***
Die nächsten Tage waren endlich wieder erfreulicher verlaufen. Marc hatte sich mit Irene Richards getroffen und sie hatten vereinbart, dass sie das Haus von ihm zurückkaufen konnte. Falls ihre Mittel das jedoch nicht erlaubten, würde er es auf seine Kosten, beziehungsweise die seines Vaters, umbauen lassen und dann an sie vermieten.
Lara war bei dem Gespräch, das in ihrer Wohnung stattfand, nicht anwesend gewesen. Sie hatte nur für Getränke und Knabbereien gesorgt, bevor sie nach draußen ging und den warmen Abend genoss. Und als sich Marc dann verabschiedete, hatte sie ihn kurz angelächelt, bevor er in seinen Wagen stieg und davonfuhr.
Ihre Mutter war glücklich über den angenehmen Verlauf der Dinge das Projekt betreffend. Und Lara freute sich über das endlich wieder einigermaßen entspannte Verhältnis zu Marc.
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