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Der verbotene Ort

Titel: Der verbotene Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Vargas
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sicher.«
    »Immerhin rackere ich mich für Sie ab.«
    »Nein, Sie rackern gegen die dunklen Mächte von oben.«
    »Schon möglich«, gab Weill zu, der sich nicht gern in flagranti bei ehrbaren Gefühlen ertappen ließ. »Ich beginne bei der dritten Sprosse unserer Leiter, deren Holme selbstverständlich über dem Höllenschlund stehen.«
    »Ja«, sagte Adamsberg, abgelenkt von einem ganzen Schwarm weißer Schmetterlinge, die in der Hitze seinen Kopf umflatterten, als wäre er eine Blume.
    »Der Richter im Prozess der kleinen Mordent heißt Damvillois. Nur allzu bekannt. Mittelmäßiges Subjekt mit stagnierender Karriere, aber einem Halbbruder in herausragender Position. Damvillois kann ihm nichts abschlagen, er zählt auf ihn, um weiterzukommen. Vierte Sprosse, eben dieser Halbbruder, Gilles Damvillois, mächtiger Untersuchungsrichter in Gavernan, steile Karriere, durchaus in der Lage, sich den Posten des Generalstaatsanwalts zu verschaffen. Vorausgesetzt, der gegenwärtige General ist bereit, seine Kandidatur zu unterstützen. Fünfte Sprosse, der gegenwärtige Generalstaatsanwalt, Régis Trémard, der bereits in den Startlöchern steht, um nicht mehr und nicht weniger als die Präsidentschaft des Kassationshofes zu übernehmen. Vorausgesetzt, dessen gegenwärtiger Präsident favorisiert ihn vor den anderen.«
    Adamsberg hatte einen unbekannten Pfad längs der Donauschleife eingeschlagen, der zu einer alten Mühle führte. Die Schmetterlinge begleiteten ihn immer noch, sei es, dass sie sich an ihn gehängt hatten, sei es, dass es inzwischen andere Schmetterlinge waren.
    »Sechste Sprosse, der Präsident des Kassationshofes, Alain Perrenin. Der es auf den Vizevorsitz des Conseil d’État abgesehen hat. Vorausgesetzt, dass die gegenwärtige Vizevorsitzende sich in seinem Sinne ausspricht. Ich glaube, hier wird es allmählich heiß. Siebte Sprosse, die Vizepräsidentin des Conseil d’État, Emma Carnot. Es brennt. Sie hat sich unter Einsatz ihrer Ellbogen, und die sind spitz, nach oben gerobbt, ohne auch nur einen halben Tag ihres Lebens mit unlauteren Geschäften, in geistiger Entspannung, mit Vergnügungen und anderem Schnickschnack für sensible Gemüter zu vergeuden. Eine phänomenale Arbeiterin, mit Beziehungen und Kontakten in unglaublicher Menge.«
    Adamsberg hatte die Mühle betreten, er hob den Kopf, um sich das alte Gebälk anzusehen, das anders als in der Mühle von Caldhez gefügt war. Die Schmetterlinge hatten ihn in diesem Halbdunkel verlassen. Auf dem Boden, unter seinen Füßen, spürte er eine Schicht Vogelkot, die einen angenehmen weichen Teppich bildete.
    »Sie peilt das Justizministerium an«, sagte Adamsberg.
    »Das und noch mehr. Sie peilt alles an, sie ist eine hemmungslose Jägerin. Auf meine Bitte hin hat Danglard Mordents Büro durchsucht. Und dort die private Telefonnummer von Emma Carnot gefunden, schlecht versteckt, ganz dilettantisch unter seinen Tisch geklebt. Entschuldbar bei einem Brigadier, ein Minuspunkt bei einem Polizisten im Rang eines Commandant. Meine unverrückbare Meinung hierzu: Wenn einer keine zehn Telefonnummern im Kopf behalten kann, sollte er sich niemals auf irgendeinen Deal einlassen. Und meine zweite Empfehlung: Man sollte es immer so anstellen, dass einem niemand eine Granate unters Bett legen kann.«
    »Ja, natürlich«, sagte Adamsberg und erschauerte bei dem Gedanken an diesen Zerk, den er hatte laufenlassen. Eine wahre Bombe unter seinem Bett, die ihm die Eingeweide zerreißen konnte wie einem Frosch. Aber davon wusste nur er allein. Nein, auch Zerk, und der hatte sehr wohl die Absicht, sich dieses Wissens zu bedienen. Ich bin gekommen, dir das Leben zu versauen.
    »Zufrieden?«, fragte Weill.
    »Zu erfahren, dass die starke Frau im Rat mir an den Kragen will? Nicht wirklich, Weill.«
    »Adamsberg, an uns ist es herauszufinden, warum Emma Carnot um keinen Preis will, dass man den Mörder von Garches stellt. Gefährlicher Mitarbeiter? Sohn? Ehemaliger Geliebter? Es heißt, sie frequentiere heute nur Frauen, aber es gibt ein paar Stimmen, die wispern – und ich habe eine davon im Ärmel, im Appellationsgericht von Limoges, die wispert sehr laut –, dass es vor Zeiten einen Ehemann gab. Vor sehr langen Zeiten. Man sollte immer mal ein bisschen in alten Familientruhen stöbern. Dritter Rat: Seine Familie und seine Sexualität in einem unerreichbaren Versteck verbergen, nach Möglichkeit alles verbrennen.«
    »Was sie zweifellos gerade zu tun versucht.«
    »Ich

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