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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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keine Fragen stellen, Chiya. Aber wenn dieser Ehemann von dir nicht gut f ü r dich ist .
Abwehrend hob sie die Hand. Nein, nein. Es hat nichts mit Andrew zu tun, Vater.
Mit skeptischem Stirnrunzeln meinte er: Wenn eine seit ein paar Monden verheiratete Frau aussieht wie du, ist der Ehemann selten ohne Schuld daran.
Callista err ö tete unter seinem forschenden Blick, aber ihre Stimme klang fest. Auf mein Wort, Vater, wir haben nicht miteinander gestritten, und Andrew ist ü berhaupt kein Vorwurf zu machen. Es war die Wahrheit, aber nicht die ganze Wahrheit. Es gab keine M ö glichkeit, jemandem außerhalb ihres geschlossenen Kreises die ganze Wahrheit zu erz ä hlen, und Callista war sich nicht einmal sicher, dass sie selbst sie kannte. Dom Esteban sp ü rte, dass sie ihm auswich, doch er akzeptierte die Schranke zwischen ihnen. Nun, nun, die Welt geht, wie sie will, Tochter, und nicht, wie du oder ich es gern h ä tten. Hast du gefr ü hst ü ckt?
Nein, ich habe gewartet, um dir Gesellschaft zu leisten. Er rief Diener herbei und ließ mehr Essen bringen, als sie wollte, aber sie wusste, dass ihre Magerkeit und Bl ä sse ihn entsetzt hatten. Wie ein gehorsames Kind zwang sie sich, ein bisschen mehr zu essen, als sie Lust hatte. Seine Augen ruhten w ä hrenddessen auf ihrem Gesicht, und endlich sagte er milder, als seine Gewohnheit war: Manchmal denke ich, Kind, ihr Comyn-T ö chter, die ihr in die T ü rme geht, nehmt keine geringeren Gefahren auf euch als unsere S ö hne, die der Garde beitreten und – an unsern Grenzen k ä mpfen . und bei euch ist es ebenso unvermeidlich, glaube ich, dass einige verwundet werden.
Wie viel wusste er? Wie viel verstand er? Callista war klar, dass er so viel gesagt hatte, wie er konnte, ohne eins der st ä rksten Tabus innerhalb einer Telepathen-Familie zu brechen. Trotz ihrer Verlegenheit f ü hlte sie sich auf seltsame Weise getr ö stet. Es war ihm sicher nicht leicht gefallen, sich so weit vorzuwagen.
Dom Esteban schob ihr einen Krug mit Honig f ü r ihr Brot hin ü ber. Lachend lehnte sie ab. M ö chtest du mich so fett wie ein Brathuhn haben?
Vielleicht so fett wie eine Sticknadel , brummte er. Als sie jetzt sein Gesicht betrachtete, fiel Callista auf, dass auch er abgemagert, vergr ä mt und ersch ö pft aussah und seine Augen tiefer zwischen Wangenknochen und Brauen saßen.
Ist keiner hier, der dir Gesellschaft leisten kann, Vater?
Oh, Ellemir kommt ab und zu herein und l ä uft dann wieder in die K ü che. Damon ist ins Dorf gegangen und besucht die Familien der M ä nner, die in dem großen Sturm Erfrierungen bekamen, und Andrew sieht in den Gew ä chsh ä usern nach, was der Frost angerichtet hat. Warum gehst du nicht zu ihm, Kind? Ich bin ü berzeugt, dort gibt es Arbeit f ü r zwei.
Und es steht fest, dass ich f ü r Ellemir in der K ü che keine Hilfe bin , gab Callista lachend zur ü ck. Sp ä ter vielleicht. Wenn die Sonne herauskommt, wird große W ä sche gehalten, und ich muss die Leinenschr ä nke durchsehen.
Dom Esteban lachte. Und Ellemir sagt immer, sie wolle lieber St ä lle ausmisten, als eine Nadel in die Hand nehmen! Aber sp ä ter k ö nnen wir vielleicht wieder etwas Musik h ö ren. Ich dachte vorhin daran, dass ich in den j ü ngeren Jahren die Laute gespielt habe. M ö glich, dass meine Finger ihre Geschicklichkeit zur ü ckbekommen. Ich habe so wenig zu tun; ich sitze hier den ganzen Tag . Die Frauen des Haushalts hatten mit Hilfe einiger M ä nner die großen Waschf ä sser in die hinteren K ü chenr ä ume geschleppt und sich an die Arbeit gemacht. Callista stellte fest, dass sie dort ü berfl ü ssig war. Sie suchte den kleinen Destillierraum auf, der zu ihrem eigenen Reich geworden war. Nichts war, wie sie es verlassen hatte. Sie erinnerte sich, dass Damon w ä hrend ihrer Krankheit hier experimentiert hatte. Callista begann, die von ihm angerichtete Unordnung zu beseitigen. Die Vorr ä te an einigen st ä ndig gebrauchten Medizinen und Heilmitteln mussten erg ä nzt werden. W ä hrend ihre H ä nde sich mit einer einfachen Kr ä utermischung besch ä ftigten und sie in Portionen f ü r die Teezubereitung abteilten, erinnerte sie sich daran, dass eine weit schwierigere Aufgabe vor ihr lag: Sie musste Kirian herstellen.
Als Callista den Turm verließ, hatte sie geglaubt, das werde sie nie wieder tun m ü ssen. Valdir war zu jung, um Kirian zu brauchen, und Domenic zu alt. Trotzdem, stellte sie n ü chtern fest, ein Telepathen-Haushalt sollte

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